Deutsche stehen zu früh auf und schlafen zu wenig

24 Stunden am Tag kann man einkaufen, essen gehen oder sich vergnügen. Allerdings heißt das auch, dass in manchen Branchen 24 Stunden am Tag gearbeitet wird. Ob Arbeit oder Vergnügen: die schlaflose Gesellschaft birgt ein Risiko für die Gesundheit und die Wirtschaft.

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) weist auf ein verändertes Schlafverhalten hin und macht auf die Risiken der 24-Stunden-Non-Stop-Gesellschaft aufmerksam, die durch zu wenig erholsamen Schlaf verursacht werden.

Die Schlafwissenschaftler fordern, den Stellenwert von Schlaf zu erhöhen, schlafmedizinische Versorgungsstrukturen im Gesundheitssystem zu optimieren und mehr Rücksicht auf die innerer Uhr zu nehmen.

Schlaf wird als Gesundheitsfaktor unterschätzt

Zu den negativen Auswirkungen von dauerhaft zu wenig Schlaf zählen u. a., dass

  • das Leistungsvermögen nachlässt,
  • die Aufmerksamkeit sinkt,
  • Lern- und Gedächtnisprozesse nicht optimal funktionieren und
  • das emotionale Empfinden gestört wird.

Dauerhafter Schlafmangel begünstigt Unfälle und Erkrankungen

Nach der Nachtschicht steigt das Unfallrisiko auf dem Heimweg um das 8-fache.
Herz-Kreislauf Erkrankungen, Störung des Sättigungsgefühls und in Folge Adipositas, Diabetes, psychische Störungen, wie Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen treten vermehrt auf.
Jüngere Studien deuten außerdem darauf hin, dass Demenzerkrankungen im Alter wie Alzheimer gefördert werden könnten.

Deutsche stehen zu früh auf und schlafen zu wenig

6 % der Deutschen haben Ein- und Durchschlafstörungen, die behandelt werden müssen.

30 % der Schichtarbeiter klagen über Schlafstörungen.

Rund 20 % der Manager, Führungskräfte und Politiker schlafen weniger als 5 Stunden,

Über 50 % der Spitzenkräfte in Deutschland fühlen sich laut einer Studie chronisch übermüdet.

Über 80 % der Deutschen würden gerne später aufstehen.

Schlafdefizit beginnt schon in der Schule

Die Zeiten für Arbeits- und Schulbeginn sind in Deutschland im europäischen Vergleich sehr früh. Für die meisten Menschen zu früh, d. h. nicht in Übereinstimmung mit ihrer „inneren Uhr“.

Laut den wissenschaftlichen Erkenntnissen, leiden deshalb viele Schüler in Deutschland an chronischem Schlafdefizit. Die Folgen davon sind Übermüdung und Lernschwierigkeiten. Fatal sind für den schulischen Erfolg u. a. Klassenarbeiten sehr früh am Morgen, denn das Gehirn ist eigentlich erst ab 11 Uhr voll leistungsfähig.

Entscheidungen werden oft übermüdet und zum falschen Zeitpunkt getroffen

Übertragen auf die Wirtschaftswelt sollte sich mancher Manager fragen, ob er für eine wichtige Entscheidung nicht zu müde ist und ob es dafür vielleicht gerade zu früh oder viel zu spät in der Nacht ist.

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