Zweitjob statt Feierabend
Die einen wollen mehr Geld verdienen, die anderen etwas dazu verdienen. Wieder andere fühlen sich in ihrer Haupterwerbstätigkeit unterfordert. Und so nehmen sie zusätzliche Jobs an. Der Trend der Mehrfachbeschäftigunghängt auch mit dem Modell der Teilzeitbeschäftigung zusammen. Denn aus diesem Bereich kommen viele Mehrfachbeschäftigten.
48 und mehr Wochenstunden durch Doppelbelastung
Beeindruckend ist die Arbeitszeit, die Mehrfachbeschäftigte leisten. Während Beschäftigte mit nur einer Arbeitsstelle durchschnittlich 37 Stunden pro Woche arbeiten, bringen es die Mehrfachbeschäftigten im Schnitt auf 45 Stunden. Über 50 % kommen sogar auf 48 und mehr Stunden. Bei den Einfachbeschäftigten liegt diese Quote bei 15 %.
Menschen mit Zweitjob: Im Schnitt 40 Jahre alt, mit geringem Verdienst und oft in Teilzeit beschäftigt
Das Factsheet der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) „Nach Feierabend in den Zweitjob? Mehrfachbeschäftigung abhängig Beschäftigter“ liefert auch Zahlen und Daten dazu, wer mehrere Jobs ausführt:
- 75 % arbeiten als Hauptbeschäftigte im privaten oder öffentlichen Dienstleistungsbereich sowie u. a. in Handel, Verkehr und Gastgewerbe;
- 22 % im produzierenden Gewerbe, ohne Baugewerbe.
- 39 % sind in der Hauptbeschäftigung nur in Teilzeit tätig.
- Rund 30 % der Mehrfachbeschäftigten verdienen bei ihrer Haupttätigkeit weniger als 1.500 EUR brutto.
- 7 % der erwerbstätigen Frauen haben mehrere Jobs, bei den Männern sind es 5 %.
Erhöhtes Krankheitsrisiko durch Doppelbelastung
Als kritisch bezeichnet der Forschungsbericht die hohe Wochenstundenzahl von 48 und mehr Stunden. Denn je länger die wöchentliche Arbeitszeit ist, desto höher ist das Risiko krank zu werden.
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