Psychische Belastungen verursachen Rückenschmerzen
Meist ist es nicht nur die Arbeit, die Rückenschmerzen oder -leiden verursacht. Oft ist es eine Kombination aus körperlichen und seelischen, beruflichen und privaten Belastungen. Doch der Arbeitgeber ist für seinen Teil, also das berufliche Umfeld verantwortlich. Er muss mögliche – und dabei auch psychische – Gefährdungen ermitteln und mit entsprechenden Maßnahmen dafür sorgen, dass diese vermieden oder reduziert werden.
Auch ein starker Rücken kann unter psychischen Belastungen leiden und erkranken.
Click to tweet
Belastende Situationen
Bei der Arbeit gibt es immer wieder zahlreiche Situationen, die zur psychischen Belastung werden können, vor allem wenn sie langfristig auftreten. In erster Linie zählen dazu
- Über- oder Unterforderung,
- unklare Verantwortlichkeiten,
- einseitige Aufgaben,
- Lärm,
- räumliche Enge,
- Leistungs- und Zeitdruck,
- hohe Arbeitsintensität,
- häufige Störungen,
- ständige Erreichbarkeit,
- mangelnde Anerkennung und Wertschätzung sowie
- schlechte Führung.
Psychischen Ursachen wird noch zu wenig Beachtung geschenkt
Die GDA empfiehlt, Schmerzen von Beschäftigten als Warnsignal zu verstehen und sofort zu handeln. Eine Gefährdungsbeurteilung bietet dafür die notwendigen Daten. Doch laut IAG Report 2014 "Denk an mich. Dein Rücken" stellen bei der Gefährdungsbeurteilung nur rund 30 % der Unternehmen Fragen zu den psychischen Belastungen des Arbeitsplatzes. Den psychischen Ursachen von Rückenleiden wird also noch zu wenig Beachtung geschenkt.
Aus einer Belastung lässt sich eine gesundheitsförderliche Ressource ableiten
Die GDA hat ein spezielles Arbeitsprogramm zu Muskel- und Skeletterkrankungen entwickelt. Darin finden sich auch Hinweise, wie Betriebe mit möglichen psychischen Belastungen umgehen können. Eine Lösung könnte es sein, aus der Belastung eine gesundheitsförderliche Ressource abzuleiten. Dies erfolgt z. B. dadurch, dass man die Belastung klar begrenzt.
Vereinbarung von verlässlichen Zeitfenstern statt ständige Erreichbarkeit
Am Beispiel der ständigen Erreichbarkeit würde das bedeuten, dass das Unternehmen mit den Mitarbeitern eindeutige und verlässliche Zeiten vereinbart, in denen E-Mails gelesen werden müssen oder das Smartphone angeschaltet sein muss. Damit lässt sich eine Flexibilität schaffen, die jedoch nicht ausufert.
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
4.8671
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
4.116
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
2.803
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
1.042
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
1.028
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
987
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
730
-
ASR A3.5: Ab wann ist die Raumtemperatur am Arbeitsplatz zu kalt?
686
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
424
-
Nachtschichtuntauglichkeit: Wenn ein Mitarbeiter nicht mehr nachts arbeiten darf
402
-
Wie sich Arbeitsplätze altersfreundlich gestalten lassen
17.12.2024
-
Burnout bei „Interaktionsarbeit“: Welche Berufe sind besonders betroffen?
12.12.2024
-
Mitarbeiterbindung als Erfolgsfaktor
06.12.2024
-
Fünf-Schicht-System: Grundlagen, Funktion und Arbeitsschutz
04.12.2024
-
Wiedereingliederung nach psychischen Erkrankungen
02.12.2024
-
Wie sich neue Arbeitsformen auf Leistung und Beanspruchung auswirken
29.11.2024
-
Vier-Schicht-System: Grundlagen, Funktion und Arbeitsschutz
28.11.2024
-
Barrierenmanagement im BGM
21.11.2024
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
20.11.2024
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
11.11.2024