Pandemie-Konzepte für Unternehmen
Am Anfang der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 musste alles ganz schnell gehen. Kaum ein Unternehmen hatte für diese außergewöhnliche Situation einen Plan in der Schublade. Pandemie-Konzepte waren in Deutschland bisher nicht notwendig. Doch dies hat sich schlagartig geändert.
Nach der Pandemie ist vor der Pandemie
Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten öfter mit einer Virus-Pandemie rechnen müssen. Klimaveränderung und die hohe Mobilität der Menschen weltweit sind Gründe dafür.
Bei Schutzmaßnahmen auf wiederholbare oder langfristige Lösungen setzen
Inzwischen haben sich in vielen Unternehmen Schutzmaßnahmen etabliert, die auch in Zukunft bei einer Virus-Pandemie zum Einsatz kommen können, wie etwa
- Desinfektionsspender oder
- digitale Zugangsbeschränkungen.
Wer hier noch nach- oder aufrüsten will, sollte über Lösungen nachdenken, die längerfristig, dauerhaft oder zu einem späteren Zeitpunkt erneut genutzt werden können.
Homeoffice: Was hat sich bewährt, was lässt sich verbessern
Bei den Bürobeschäftigten steht das Thema Homeoffice als wirksame Schutzmaßnahme weit oben. Hier sollte geprüft werden, in welchem Umfang dieses Modell dauerhaft eingeführt werden kann und wie es sich noch besser als kurzfristige (Übergangs-)Lösung umsetzen lässt. In diesem Zusammenhang sind vor allem die
- technische Ausstattung,
- Softwarelösungen,
- Datenschutz und
- Schulungen
zu bedenken.
Welche Erfahrungen gibt es mit veränderten Rahmenbedingen vor Ort?
Bei Industriearbeitsplätzen haben sich während der Pandemie vor allem die Rahmenbedingungen vor Ort verändert. Kommt es zu neuen Entwicklungen im Pandemiegeschehen, müssen sie erneut angepasst werden. Hier lohnt sich die Überlegung und Dokumentation,
- welche Maßnahmen sich in welcher Phase bewährt haben,
- wie schnell sie sich umsetzen ließen und
- welche Kosten dadurch entstanden sind.
Welche organisatorischen Lösungen haben sich bewährt?
Auch organisatorische Lösungen fließen hier mit ein, wie z. B.
- neue Arbeitszeitpläne,
- feste Arbeitsteams,
- Planung von Mindestabständen an Arbeitsplätzen,
- veränderte Arbeitsabläufe,
- Schulungen,
- Kontrollen u. a. mit digitalen Systemen.
Große Unternehmen müssen größer denken
Für große Unternehmen kann es eine Überlegung wert sein,
- ein Testzentrum aufzubauen oder zumindest
- eine Zusammenarbeit mit einer entsprechenden Einrichtung anzubahnen bzw. aufzubauen.
- Außerdem sollten Risikoanalysen und Lösungen für Schutzmaßnahmen z. B. auf einer Plattform erfasst werden, auf die alle Bereiche des Unternehmens zugreifen können. Damit lässt sich die Sicherheit und der Gesundheitsschutz erhöhen.
Praktische Überlegungen für jede Unternehmensgröße
Aber auch ganz banale Überlegungen gehören zu einem Pandemie-Konzept:
- Wo werden Hinweisschilder, Schutzwände, Seifenspender, Desinfektionsstationen etc. gelagert, wenn sie nicht benötigt werden?
- Wo und in welcher Form werden der Bestand und der Lagerort dokumentiert, so dass man bei Bedarf jederzeit schnell wieder auf diese Dinge zugreifen kann?
Was ist bei der Infektion eines Mitarbeiters zu tun?
Nicht zuletzt ist festzulegen, was zu tun ist, wenn ein Mitarbeiter positiv getestet wurde. Damit in solch einem Fall schnell und sicher gehandelt werden kann, ist es u. a. notwendig, jeden Mitarbeiter über das Meldeverfahren zu informieren. Das Ablaufdiagramm sollte so einfach wie möglich dargestellt sein. Vorlagen finden sich u.a. bei den Berufsgenossenschaften und den gesetzlichen Krankenkassen. Bei der Kontaktverfolgung empfiehlt es sich vor allem für internationale Unternehmen auf digitale, automatisierte Lösungen zu setzen.
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