REACH: Kunden an die Macht

Immer mehr Chemikalien gelten als besonders besorgniserregend. Grundlage dafür ist die europäische Chemikalienverordnung REACH. Betroffen davon sind z. B. auch wasser- und fettabweisende Stoffe, die unter anderem bei Outdoorkleidung verwendet werden.

Seit Ende 2012 befinden sich 136 Stoffe auf der REACH-Kandidatenliste. So wurden aktuell Nonylphenol, die Gruppe der Oktylphenolethoxylate sowie vier perfluorierte Carbonsäuren (PFC) in die Liste aufgenommen.

Auf die Liste kommen neben Stoffen, die krebserregende, erbgutverändernde oder fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften haben, u. a. auch Stoffe, die hormonell wirksam sind.

Verbraucher haben Einfluss, wenn sie Produkte, die besonders besorgniserregende Chemikalien enthalten, nicht mehr kaufen

Verbraucher können sich für die eigene Gesundheit und den Umweltschutz aktiv einsetzen. Durch ihre Kaufentscheidung können sie mit beeinflussen, dass schädliche Stoffe vom Markt verschwinden.

Perfluorierte Chemikalien werden z. B. bei Textilien, Kochgeschirr oder Papier eingesetzt, da sie wasser-, schmutz- und fettabweisend sind. Allerdings werden sie auch schwer abgebaut. Sie konnten bereits in der Nahrungskette wie auch im Blut sowie der Muttermilch von Menschen und Tieren nachgewiesen werden.

REACH-Online-Anfrage gibt Klarheit

Wer sichergehen will, dass ein Produkt frei von diesen Stoffen ist, kann zum Beispiel online über die REACH-Internetseite www.reach-info.de beim Hersteller eine Anfrage starten. Dafür braucht man ausschließlich die Artikelnummer sowie die Artikelbezeichnung.

Auskunftspflicht für Stoffe der REACH-Kandidatenliste

Über Stoffe, die auf der REACH-Kandidatenliste stehen, müssen Händler Auskunft geben. Das bedeutet, dass der Verbraucher das Recht und die Möglichkeit hat, nachzufragen, ob ein besorgniserregender Stoff in einem bestimmten Produkt enthalten ist. Neben dem Handel sind auch Importeure und vor allem die Hersteller auskunftspflichtig.

Gefährliche Stoffe wenn möglich ersetzen

Ziel der REACH-Verordnung ist es, dabei mitzuwirken, dass gefährliche Chemikalien schrittweise durch ungefährlichere ersetzt werden bzw. dass durch neue Technologien auf diese Stoffe verzichtet werden kann. Bei Lacken und Klebern ist das in den letzten Jahren vermehrt gelungen. Allerdings finden sich darin oft noch Oktylphenolethoxylate, die im Abwasser das hormonell wirksame Oktylphenol bilden können.


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