Mehr Bewegung am Arbeitsplatz
Mit der Verbreitung von arbeitsentlastenden Technologien und der zunehmenden Digitalisierung sind alltägliche Bewegungsanlässe im Beruf aber auch in der Freizeit zurückgegangen. Dabei ist unser Muskel-Skelett-System auf Bewegung und Belastungswechsel angewiesen.
Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit
Bislang vorliegende wissenschaftliche Studien zeigen zweifelsfrei auf, dass das Risiko für das Auftreten eines Diabetes Typ 2, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch für Muskel-Skelett-Erkrankungen durch körperliche Inaktivität steigt, insbesondere durch langandauernde Sitzzeiten. Regelmäßige moderat bis höher intensive körperliche Aktivität reduziert hingegen das Risiko dieser Erkrankungen.
Gesundheitsförderungsmaßnahmen konzentrierten sich deshalb in der Vergangenheit vorwiegend darauf, regelmäßige körperliche Aktivität entsprechend den internationalen Empfehlungen – mindestens 150 min pro Woche moderater bis höher intensive körperliche Aktivität- zu adressieren. Dadurch sollen dem Bewegungsmangel der Bevölkerung entgegengewirkt und die gesundheitsförderlichen Potenziale von Bewegung genutzt werden.
In jüngster Zeit richtet sich das gesundheitswissenschaftliche Interesse aber auch zunehmend darauf, das gesamte Spektrum körperlicher Aktivität (einschließlich Sitzzeiten) zu untersuchen und Maßnahmen zu entwickeln, die nicht nur die gesundheitsförderliche Aktivität fördern, sondern auch die Reduzierung und Unterbrechung von Sitzzeiten einbeziehen.
Identifikation von Interventionsmöglichkeiten
Vor diesem Hintergrund führt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin derzeit eine Pilotstudie zur objektiven Beschreibung von körperlichen Inaktivitätsmustern im betrieblichen Setting durch. Die Studie ist Teil eines Projektbündels zum Thema körperliche Inaktivität am Arbeitsplatz und hat eine voraussichtliche Laufzeit bis Ende Juli dieses Jahres.
Im Rahmen der Studie werden in Deutschland erstmals Messmethoden eingesetzt, die Aktivitätsmuster zuverlässig über einen längeren Zeitraum aufzeigen können und darüber hinaus Körperhaltungen und -bewegungen (wie Sitzen, Stehen, Gehen, Laufen, Treppen steigen etc.) identifizieren. Die an einer Stichprobe mit sitzenden Tätigkeiten durchgeführte Querschnittsstudie soll dabei die Bewertung von Interventionseffekten von Maßnahmen zur Steigerung der körperlichen Aktivität und der Reduzierung von Sitzzeiten am Arbeitsplatz verbessern.
Ungeachtet dieser Forschungsaktivitäten benötigen Unternehmen zunehmend fachliches Know-How, um personenbezogene Determinanten für körperliche Inaktivität identifizieren und daraus passgenaue Interventionsmöglichkeiten ableiten zu können. Infolgedessen gewinnt die Qualifizierung von Beratern und Dienstleistern, aber auch der im Unternehmen für BGM verantwortlichen Personen immer mehr an Bedeutung. Die nötigen Fachkompetenzen dafür vermittelt z. B. der Lehrgang Gesundheitsexperte/in im Betrieb – Ergonomie und Rückengesundheit der BSA-Akademie.
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
5.9131
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
4.366
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
3.187
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
1.213
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
1.121
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
972
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
656
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
503
-
Nachtschichtuntauglichkeit: Wenn ein Mitarbeiter nicht mehr nachts arbeiten darf
462
-
ASR A3.5: Ab wann ist die Raumtemperatur am Arbeitsplatz zu kalt?
446
-
Barrierenmanagement im BGM
21.11.2024
-
Drei-Schicht-System: Grundlagen, Funktionsweise und Arbeitsschutz
20.11.2024
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
11.11.2024
-
Was man über die Schichtsysteme wissen muss
07.11.2024
-
Unternehmen sorgen sich zu wenig um das Wohlergehen ihrer Beschäftigten
04.11.2024
-
Erfolgreiche Wege für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz: Eine Strategie für Unternehmen
29.10.2024
-
Reduzierung von Arbeitsintensität: Was können die Betriebe machen?
23.10.2024
-
Growth Mindset: So entfalten Sie das Potential Ihrer Beschäftigten
22.10.2024
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
21.10.2024
-
ASR A3.5: Ab wann ist die Raumtemperatur am Arbeitsplatz zu kalt?
14.10.2024