Kleines Gerät mit großer Suchtwirkung
Alexander Markowetz, Informatik-Professor an der Uni Bonn hat eine App entwickelt, mit der sich das Handyverhalten analysieren lässt. Das Interesse daran war und ist sehr groß. 300.000 Studienteilnehmer ließen sich bisher die App „Menthal“ auf ihrem Smartphone installieren. Die Ergebnisse waren für Teilnehmer und Wissenschaftler durchaus überraschend.
Es drohen Sucht und digitaler Burnout
Prof. Markowetz spricht von einer unsichtbaren Nabelschnur, die den digitalen Menschen mit dem Smartphone verbindet. Und er bezeichnet Apps als Drogen, die Menschen süchtig machen können.
Wer auf die folgenden Fragen mit „oft“ oder „sehr oft“ antwortet, sollte sich mit dem Thema näher beschäftigen:
- Wie häufig sind Sie mit dem Smartphone online, obwohl Sie dies vermeiden wollten?
- Wie oft sind Sie länger online als Sie es vorhatten?
- Sind Sie nervös oder gereizt, wenn Sie Ihr Smartphone für längere Zeit ausschalten müssen?
- Wie oft nutzen Sie Ihr Smartphone, um sich gut zu fühlen bzw. um zu entspannen?
- Haben Sie wegen des Smartphones Probleme wie Schafstörungen oder Streit mit dem Partner?
88 Mal wird das Smartphone eingeschaltet
Wer ein Mobiltelefon nutzt – 46 Mio. Deutsche besitzen ein Smartphone – ist damit eigentlich ständig zu Gange. Allerdings kaum am Telefonieren.
- Durchschnittlich 88 Mal schaltet ein Nutzer sein Smartphone pro Tag ein,
- 35 Mal, um auf die Uhr zu schauen oder um nachzusehen, ob eine Nachricht eingegangen ist.
- 53 Mal wird das Smartphone entsperrt, um E-Mails zu schreiben, zu surfen oder Apps zu nutzen.
3 Stunden pro Tag wird das Smartphone genutzt
Durchschnittlich 3 Stunden pro Tag ist das Smartphone in Gebrauch. In der Zeit werden
- 10 Minuten telefoniert,
- 15 Minuten für Facebook genutzt,
- 35 Minuten WhatsApp-Nachrichten gelesen bzw. verschickt,
- 5 Minuten für Instagram aufgebracht und
- fast 2 Stunden für andere Apps wie Spiele oder z. B. für Dating-Plattformen genutzt.
Alle 18 Minuten wird für das Smartphone die eigentliche Tätigkeit unterbrochen
Prof. Markowetz stellt in seinem Buch „Digitaler Burnout“ eine einfache und anschauliche Rechnung auf. Geht man davon aus, dass wir 16 Stunden am Tag wach sind, unterbrechen wir alle 18 Minuten unsere Tätigkeit, um uns mit dem Smartphone zu beschäftigen. Dieses Verhalten zieht sich durch alle Altersgruppen, soziale Schichten und ist unabhängig vom Bildungsstand. Am häufigsten schalten allerdings die 17- bis 25-Jährigen ihr Smartphone frei.
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