Umweltschutz: Darum  kommt Fleisch seltener auf den Tisch

Nicht nur die eigene Gesundheit kann dazu beitragen, sich über Ernährung Gedanken zu machen. Laut einer Forsa-Umfrage essen immer mehr Deutsche weniger Fleisch aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes.

Bei der Umfrage im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace gaben 45 % der Befragten an, aus ökologischen Gründen weniger Fleisch zu essen. Weitere 33 % können es sich vorstellen, ihren Fleischkonsum zu senken. Dabei war der Anteil der Frauen höher als der der Männer. Komplett auf Fleisch verzichten zunehmend vor allem junge Leute. 20 % jedoch wollen auch in Zukunft nicht auf Fleisch verzichten.

Weniger Fleisch = weniger Treibhausgas und bessere Wasserqualität

Wer wegen des Klima- oder Umweltschutzes auf Fleisch verzichtet, macht dies u. a., um auf folgende negativen Auswirkungen zu reagieren.

  • Laut Greenpeace ist die Nutztierhaltung für bis zu 18 % aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Somit gehört sie neben dem Energiesektor und dem Verkehr zu den Hauptverursachern der Erderwärmung.
  • Laut der Welternährungsorganisation (FAO) beanspruchen die Haltung von Hühnern, Rindern und Schweinen sowie der Anbau von Futtermitteln 80 % aller Weide- und Ackerflächen der Welt.
  • Industrielle Landwirtschaft und intensive Nutztierhaltung führen zur Überdüngung. Böden und Gewässer werden dadurch belastet.

Industrie bietet vermehrt Fleischersatzprodukte an

Die Industrie reagiert bereits auf das veränderte Konsumentenverhalten. Wurst- und Schinkenhersteller bieten zunehmend fleischlose Produkte an. Zu den veganen oder vegetarischen Fleischersatzprodukten zählen u. a. fleischfreie Schnitzel oder Grillwürste ohne Fleisch.

Fleisch-Kennzeichnung in Sachen Tierhaltung erwünscht

Auch der Tierschutz spielt für viele Konsumenten eine Rolle. So gaben 89 % der Befragten bei der Forsa-Studie an, dass sie sich eine Fleisch-Kennzeichnung wünschen würden. Diese könnte z. B. nach dem Vorbild von Eiern erfolgen. Demnach würde Fleisch mit der Kennzeichnung 0 Bio-Qualität haben. Die schlecht möglichste Haltungsform würde dagegen mit einer 3 beziffert.

dpa

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