Digitalisierung: Wer schätzt díe Folgen richtig ein?

Die Digitalisierung führt zu starken Veränderungen in der Arbeitswelt - das bestreitet niemand. Doch über die Folgen gibt es unterschiedlichste Meinungen.

Gegensätzlicher können die Meinungen kaum sein: DGB-Chef Reiner Hoffmann warnt vor drastischen Auswirkungen auf die Arbeitswelt durch die Digitalisierung. So könne seiner Ansicht nach ein „digitales Proletariat“ entstehen. Anderer Meinung ist dagegen Kanzleramtschef Helge Braun (CDU). Er ist im Kanzleramt u. a. verantwortlich für das Thema Digitalisierung. Und er geht für Deutschland von einer Vollbeschäftigung in der Arbeitswelt 4.0 aus.

Gefahr der „modernen Sklaverei“ durch die Digitalisierung

Von Seiten des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Arbeitsministers Heil (SPD) heißt es, dass ...

  • Arbeitgeber immer seltener bereit seien, Verantwortung für Beschäftigte zu übernehmen.
  • Beschäftigte in einer Plattform-Ökonomie nicht ausreichend sozial abgesichert seien.
  • heute schon die meisten Crowdworker nicht von ihrem Arbeitslohn leben könnten und von Ausbeutung bedroht seien.
  • immer mehr Beschäftigte dauernd verfügbar sein müssten und weder ausreichend Pausen noch Ruhezeiten machen könnten.
  •  bei der Auflösung von Ort, Raum und Zeit Privatheit und Zeit für die Familie verloren gingen.

Digitalisierung: Produktionsprozesse in der Industrie werden sich stark verändern

Arbeitsminister Heil geht davon aus, dass sich durch die Digitalisierung vor allem die Produktionsprozesse in der Industrie stark verändern werden. Bei der Prognose des Arbeitsmarktes bleibt er wage, wenn er sagt, dass durch die Digitalisierung neue Stellen geschaffen würden.

CDU erwartet Vollbeschäftigung durch Digitalisierung

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht in der Digitalisierung vor allem Chancen und ausreichend Arbeit. Allerdings sei es dafür notwendig, Berufsbilder neu auszurichten. Sogar überzeugt von einer Vollbeschäftigung – gerade wegen der Digitalisierung – ist Kanzleramtschef Braun.


Schlagworte zum Thema:  Digitalisierung, Industrie 4.0