Arbeitsunfälle: Fehlverhalten ist die häufigste Ursache

Der Arbeitsschutz in Deutschland ist einer der besten. Das zeigt sich auch am niedrigen Stand der Arbeitsunfälle. Vor allem der technische Arbeitsschutz hat ein sehr hohes Niveau erreicht. Ein großerRisikofaktor bleibt allerdings das Verhalten der Beschäftigten.

Die Prüfgesellschaft Dekra hat für das Arbeitssicherheitsbarometer 2013/2014 rund 800 Unternehmen befragt. Die Studie gibt die Meinungen von Unternehmen wieder, die in unterschiedlichen Branchen in Deutschland tätig sind. In 90 % dieser Unternehmen werden technische Maßnahmen für den Arbeitsschutz umgesetzt. 86 % halten technische Sicherheitsvorkehrungen für die effektivsten Maßnahmen des Arbeitsschutzes.

Für 50 % ist Fehlverhalten der Hauptrisikofaktor für Arbeitsunfälle

Weniger erfolgreich schneiden Betriebsanweisungen und Sicherheitspläne ab. Nur etwa 50 % halten diese für wirksam. Sie gingen zu oft am Mitarbeiter vorbei und seien wenig ansprechend. Fatal, denn auf der anderen Seite geben die Unternehmen an, dass bei einem Arbeitsunfall zu 74 % das Fehlverhalten eines Mitarbeiters mit eine Rolle spielt.

Weitere Faktoren sind vor allem zunehmender Druck und Unkenntnis. Die Hauptursache für einen Unfall sehen 50 % der befragten Unternehmen ausschließlich im Fehlverhalten.

Der richtige Zeitpunkt für eine Verhaltensänderung ist vor Beginn der eigentlichen Tätigkeit

Deshalb kann nur über Präventionsmaßnahmen etwas bewirkt werden. Doch Anweisungen und Pläne, mit denen die Mitarbeiter alleine gelassen werden, sind wenig Erfolg versprechend. Im Mittelpunkt müssen die Mitarbieter stehen. Sie brauchen anschauliche und praktische Informationen und Aufklärung zu möglichen Gefahren bei ihrer Arbeit.

Gesundheitsschutz in den Vordergrund rücken

Zu den berufsspezifischen Schulungen und Unterweisungen in Sachen Arbeitsschutz muss außerdem der Gesundheitsschutz in den Vordergrund rücken. Notwendige Präventionsmaßnahmen sind hier sowohl Vorsorgeuntersuchungen als auch Gesundheits- und Bewegungsberatung. Für die Unternehmen bedeutet das eine enge Zusammenarbeit mit Fachkräften, wie Arbeitsmediziner oder Ergonomieberater.


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