Gewalt gegen Rettungskräfte nimmt zu
Der Spitzenverband der Versicherer von Feuerwehrleuten und Rettungskräften sieht vor allem Politiker in der Verantwortung, damit sich Gewaltexzesse wie in der zurückliegenden Silvesternacht nicht wiederholen. «Die Ausschreitungen in Berlin waren extrem. Die Hauptstadt ist damit jedoch keine Ausnahme», sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), Stefan Hussy, am Dienstag. Kräfte der Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen klagten bereits seit Jahren über zunehmende verbale und körperliche Gewalt bei Einsätzen.
Zunehmende verbale und körperliche Gewalt gegen Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen
So hätten etwa knapp 35 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen 2020 angegeben, in den vergangenen zwei Jahren bereits Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen oder körperliche Gewalt erlebt zu haben. Im Raum Hannover war es den Angaben zufolge sogar jeder Zweite. Jährlich erhalte die DGUV, bei deren Mitgliedern Angaben zufolge rund 1,5 Millionen mehrheitlich ehrenamtlich tätige Einsatzkräfte versichert sind, 20 bis 30 Unfallmeldungen aufgrund von Gewalt. Meldepflichtig seien allerdings nur Unfälle, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tage oder noch schlimmere Folgen nach sich zögen, betonte Hussy. Er sagte: «In der Diskussion um Sicherheitskonzepte darf es keine Denkverbote geben - hierbei ist auch der Umgang mit Böllern zu prüfen.»
In der Silvesternacht waren in mehreren Städten Polizei- und Rettungskräfte bei ihrer Arbeit behindert sowie mit Böllern und Raketen beschossen worden. Besonders viele brutale Attacken erlebten Polizei und Feuerwehr in Berlin, wo mehr als 100 Menschen festgenommen wurden.
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