Die Smartwatch hat viele Funktionen und Fähigkeiten. Mit ihr kann man nicht nur die Zeit ablesen, sondern Nachrichten und Infos erhalten, Musik spielen oder Anrufe annehmen. Immer mehr Menschen haben die Digitaluhr aber am Handgelenk, weil sie sie als Kontrollinstrument biomechanischer und physiologischer Kenndaten und als Motivationsgerät zur Verbesserung der eigenen Gesundheit nutzen.
Smartwatch muss eng am Handgelenk anliegen
Mittels optischer Sensoren messen Smartwatches den Puls und die Herzfrequenz. Dazu muss der Träger die Smartwatch aber möglichst eng am Handgelenk befestigt haben. Aus diesem Grund sollte man bei der Anschaffung der Uhr seinen Handgelenksumfang kennen, den ansonsten könnte die Smartwatch lose am Handgelenk baumeln und die gewünschten Gesundheitsdaten können nicht effektiv gemessen werden.
Um die richtige Armbandlänge zu ermitteln, legt man am besten ein Maßband auf Höhe des Handgelenkknöchels und addiert zum gemessenen Wert weitere ein oder zwei Zentimeter hinzu. Die enge Trageweise hat aber einen Nachteil: Häufig kommt es beim Träger zu Hautirritationen, die besonders durch den unter dem Armband entstehenden Schweiß entstehen. Es empfehlt sich daher, die Haut sowie die Uhr regelmäßig zu reinigen.
Smartwatches erzeugen Elektrosmog
Jedes digitale Gerät erzeugt elektromagnetische Strahlung. Im Falle der Smartwatch handelt es sich um WLAN- und Bluetooth-Strahlungen, die potenziell Zellstress verursachen könnten. Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien belegen tatsächlich auch die Gefährdung durch Elektrosmog auf den Körper, wobei diese Gefährdung bei den Smartwatches auch von diesen Untersuchungen als eher gering betrachtet wird – selbst wenn man sie fast permanent am Arm trägt. Vorsichtshalber sollte man die Uhr dennoch nicht pausenlos tragen.
Psychische Belastung durch Smartwatches
Die physischen Belastungen von Smartwatches & Co. sind also recht gering. Ein anderes Problem scheint dagegen immer größer zu werden, nämlich die psychische Abhängigkeit von diesem Gadget. Anscheinend geraten immer mehr Träger der Geräte durch die kontinuierliche Überwachung ihrer Fitness- und Gesundheitsdaten unter psychischen Druck. Das kann besonders dann der Fall sein, wenn die Gesundheitswerte sich verschlechtern.
Folgendes Beispiel aus den USA illustriert dies gut: Eine 70-jährige Patientin wurde durch die kontinuierliche Überwachung ihrer Herzschlagfrequenz durch die Smartwatch mit der Zeit derart nervös, dass sich ihr gesundheitliches Befinden tatsächlich zu verschlechtern begann. Die verantwortlichen Ärzte am Universitätsklinikum, an dem sie einige Jahren zuvor wegen ihrer Herzschwäche behandelt wurde, diagnostizierten „Smartwatchabhängigkeit“. Denn durch ihre Nervosität stieg und senkte sich die Herzfrequenz in rascher Folge unaufhörlich, wodurch wiederum immer wieder neue Benachrichtigungen der Watch ausgelöst wurden. Diese hielt die Patientin für Bestätigungen einer tatsächlichen Verschlechterung ihrer Herzfunktion und ihre Nervosität nahm noch mehr zu.
Wearables für die Gefährdungsbeurteilung
Nicht nur für den privaten Gebrauch werden Wearables genutzt, auch für das betriebliche Gesundheitsmanagement werden sie immer häufiger verwendet. Das Institut für Arbeitsschutz der Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) entwickelte z. B. das Messsystem CUELA (Computer-Unterstützte Erfassung und Langzeit-Analyse von Belastungen des Muskel-Skelett-Systems), das etwas größer als eine Smartwatch ist, aber ähnlich wie diese funktioniert.
Mit dem Gerät können Belastungen des Muskel-Skelett-Systems unmittelbar am Arbeitsplatz unter realen Arbeitsbedingungen gemessen werden. Es wird auf der Arbeitskleidung getragen, die zugehörige Software erlaubt eine automatisierte Auswertung der Messdaten. In einer Reihe von Unternehmen wurde das System bereits erfolgreich im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung getestet.