Arbeitsunfälle
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat die neue Broschüre "Arbeitsunfallgeschehen 2018" veröffentlicht. Darin wird u. a. das Unfallrisiko für einen bestimmten Beruf genannt. Die Berechnung erfolgt dafür anhand der Anzahl der Beschäftigten und der geleisteten Arbeitszeiten.
Bauberufe, Abfallentsorger und Lokomotivführer haben das größte Unfallrisiko
Insgesamt 768.803 meldepflichtige Arbeitsunfälle ereigneten sich im Jahr 2018 in den Betrieben. Folgende drei Berufs- bzw. Berufsuntergruppen verunfallten am häufigsten:
- 138 Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter waren bei den Beschäftigten in Bauberufen meldepflichtig.
- Auf 108 meldepflichte Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter kamen die Beschäftigten in der Abfallentsorgung.
- 100 Arbeitsunfälle führten bei je 1.000 vollarbeitenden Lokomotivführern zur Meldepflicht.
Unfallrisiko hängt deutlich von Beruf und Qualifizierung ab
Aber auch z. B. Hilfsarbeiter in der Produktion, Anlagenbediener oder Fahrer schwerer LKW sind von hohen Unfallzahlen betroffen. Ein geringes Risiko für einen Arbeitsunfall haben dagegen u. a. Büro- und Sekretariatskräfte, Friseure und Kellner sowie Führungskräfte, Hochschullehrkräfte und Fachleute in der Softwareentwicklung.
Jüngere und ältere männliche Beschäftigte haben ein höheres Unfallrisiko
Die Verteilung der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Jahr 2018 nach Alter zeigt ein Maximum bei den 20- bis 30-Jährigen und ein weiteres bei den 50- bis 54-Jährigen. Auffällig ist auch, dass es bei den Männern zu 586.771 meldepflichtigen Arbeitsunfällen im Betrieb kam, bei den Frauen dagegen nur zu 199.616.
Wie werden die Zahlen berechnet?
Damit die Zahlen vergleichbar sind, werden sie jeweils auf Vollarbeit berechnet. Es wird also nicht unterschieden, ob ein Beschäftigter in Vollzeit oder Teilzeit tätig ist. Bei der Aufschlüsselung der durchschnittlich tatsächlich geleisteten Wochenarbeitszeit von 34,3 Stunden zeigt sich jedoch, dass Männer mit durchschnittlich 38,0 Stunden eher in Vollzeit arbeiten als Frauen, die wöchentlich auf durchschnittlich 30,3 Stunden kommen.
Das Risiko an einem 8-Stunden-Tag zu verunfallen ist jedoch größer als an einem verkürzten Arbeitstag. Das spiegelt sich z. B. in der verhältnismäßig hohen Zahl der Unfälle männlicher Beschäftigten wider.
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