Verlässliche, tragfähige Werte sind nicht nur in stabilen Zeiten ein Rahmen für den guten Umgang miteinander, sondern gerade in Situationen, in denen das Zusammenarbeiten zur Herausforderung wird. Respekt, Rücksichtnahme, Toleranz, Verständnis und Wertschätzung geben Orientierung unter erschwerten Bedingungen.
Einhaltung der Maßnahmen zum Schutze anderer
Die Freiheit eines Menschen endet dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt. Rücksicht heißt vor allem: Rücksicht nehmen auf Schwächere. Bei aller Unsicherheit, welche Maßnahmen helfen können die Pandemie einzudämmen, gilt: Durch mein Verhalten soll niemandem geschadet werden.
Wertschätzend Abstand halten, auch zu vertrauten Personen
Konsequent Abstand zu halten, fällt vielen Menschen schwer, besonders bei vertrauten Personen. Denn Nähe ist ein soziales Grundbedürfnis. Im Berufsleben sind hier Achtsamkeit und Ehrlichkeit gefragt. Sprechen Sie es aus, wenn Ihnen jemand zu nahekommt, treten Sie einen Schritt zurück, lassen Sie jemandem den Vortritt auf dem Gang oder an der Türe.
Sollten bei Nichteinhaltung Gespräche notwendig sein, ist eine freundliche Atmosphäre angemessen. Zeigen Sie Verständnis für die Ängste und Unsicherheiten der Mitarbeiter.
Abstand halten bedeutet nicht, dass andere Menschen ignoriert werden. Blickkontakt, ein freundliches Lächeln, das auch beim Tragen der Maske über die Augen wahrnehmbar ist, sowie ein leichtes Zunicken sind Zeichen der Wertschätzung. Gemäß einer Empfehlung des Knigge-Rates lässt sich noch mehr emotionale Verbundenheit durch eine Geste zeigen, indem eine Hand auf das eigene Herz gelegt wird, beispielsweise beim Grüßen oder sich Bedanken. Das neue Motto lautet: „Abstand mit Anstand.“
Auch im Büro auf das korrekte Tragen der Atemschutzmaske hinweisen
Die firmeninternen Vorgaben, wann eine Atemschutzmaske zu tragen ist, sind verbindlich. Dennoch gibt es Kolleginnen und Kollegen, die keine oder eine nicht korrekt aufgesetzte Maske tragen. Es sollte nicht von vornherein auf Absicht geschlossen werden, sondern davon ausgegangen werden, dass es vergessen wurde. Wie suchen Sie das Gespräch, um darauf hinzuweisen? Der schnellste Weg ist es, den anderen freundlich-sachlich zu bitten „Könnten Sie bitte Ihre Maske (richtig) aufsetzen?“. Bei wiederholtem „Vergessen“ kann dies in einer Teamsitzung thematisiert werden. Achtsamkeit des Arbeitgebers mit sofortigem Ansprechen der Mitarbeiter und Hinweis auf das geltende Hygienekonzept sind unerlässlich.
Rücksichtsvolles Lüften der Räume
Gerade beim Lüften haben Menschen sehr unterschiedliche Bedürfnisse, was die Raumtemperatur und Behaglichkeit betrifft. Regelmäßiges, gründliches Lüften gehört zu den Vorgaben und Empfehlungen für eine Minimierung des Ansteckungsrisikos. Schwierig kann es werden, wenn mehrere Personen im gleichen Raum arbeiten. Die Umsetzung sollte im Team abgesprochen werden, die Verantwortung für das Öffnen der Fenster kann abwechseln und ein paar verbindliche Worte zeigen Höflichkeit und Verständnis. Eine Formulierung wie „Es tut mir leid, ich weiß, Sie haben es gerne warm, aber es ist wieder Zeit zum Lüften.“ nimmt Rücksicht auf den anderen.
Was kann der Arbeitgeber tun?
Klare, unmissverständliche Vorgaben der Geschäftsleitung sowie ein schriftlich formuliertes Hygienekonzept, das auch die Konsequenzen für Verstöße enthält und für das gesamte Unternehmen gilt, vermeiden Konflikte. Dabei hat der Arbeitgeber Vorbildfunktion, d.h. alle Führungskräfte leben dieses Konzept selbst und achten auf die Einhaltung bei den Mitarbeitern.
Wichtig: Umsicht ist besser als Nachsicht. Gutes Benehmen beeinflusst die Stimmung positiv.