Mieten für WG-Zimmer steigen in der Spitze um 33 Prozent
In Zeiten knapper Wohnungsmärkte ist es für junge Menschen attraktiv, mit Hilfe von Wohngemeinschaften (WG) ihre Wohnkosten zu reduzieren. Aber was sind die üblichen Preise für WG-Zimmer zum Wintersemester 2024?
In den Hochschulstandorten insgesamt liegt der Standardpreis laut einer Analyse des Forschungsinstituts Empirica aktuell bei 482 Euro und damit 25 Prozent über dem Niveau aus dem Wintersemester 2019 - was pro Jahr einen Anstieg der Mieten um 4,6 Prozent bedeutet - und 36 Euro höher als im Wintersemester 2023 (plus acht Prozent).
Die Zahlen beruhen auf der Empirica-Preisdatenbank auf Basis einer Sammlung von Immobilieninseraten, die seit 2004 ausgewertet werden. Es wurden die Standardmieten (mittlerer 50-Prozent-Wert) für unmöblierte WG-Zimmer (zwischen zehn und 30 Quadratmeter groß) in 121 Städten analysiert und mehrere tausend Inserate berücksichtigt.
WG-Zimmer: In München werden 750 Euro fällig
Zu Beginn des Wintersemesters 2024 ist der Standardpreis für ein unmöbliertes WG-Zimmer mit 750 Euro in München am höchsten, gefolgt von Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main mit jeweils 600 Euro. Die günstigsten Angebote gibt es derzeit in Halle / Saale mit 325 Euro (plus 22 Prozent) sowie in Siegen mit 326 Euro (plus zehn Prozent) und Hildesheim mit 330 Euro (plus 16 Prozent).
In München sind die Mieten innerhalb der vergangenen fünf Jahre um 25 Prozent (Wintersemester 2019: 600 Euro) gestiegen, in Hamburg (Wintersemester 2019: 450 Euro) und Berlin (Wintersemester 2019: 450 Euro) jeweils um 33 Prozent und in Frankfurt am Main um 20 Prozent (Wintersemester 2019: 500 Euro).
Auch kleinere Universitätsstädte, die sehr beliebt sind, sind noch einmal deutlich teurer geworden für gemeinschaftliches Wohnen: Ein Standard WG-Zimmer in Freiburg im Breisgau zum Beispiel kostet derzeit warm pro Monat 575 Euro, was einem Plus von 28 Prozent entspricht (Wintersemester 2019: 450 Euro).
Warmes WG-Zimmer oder "normale" Kaltmiete?
Erstsemester auf Wohnungssuche müssen sich den Forschern zufolge die Frage stellen, was eine typische WG kostet im Vergleich zu anderen Wohnmöglichkeiten. Die Faustformel lautet: Pro Quadratmeter kostet das warme WG-Zimmer etwa das doppelte einer "normalen" Kaltmiete. Nachzahlungen am Jahresende können aber trotzdem drohen.
Wie bei jeder Faustformel gibt es Ausreißer. Im Vergleich zu normalen Mieten sind WGs derzeit in Essen am teuersten (Faktor 2,5), gefolgt von Hamburg, Hannover, Bremen, Bielefeld, Ulm und Saarbrücken (jeweils 2,4). Die niedrigsten Aufschläge findet man in Jena (1,8) sowie in München, Stuttgart und Mainz (jeweils 1,9).
Auf engen Märkten ist es laut Empirica empfehlenswert, alle Optionen zu erwägen – ob WG oder abgeschlossene Wohnung. Die besten Angebote werden allerdings selten inseriert, sondern gehen fast immer unter der Hand weg.
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