Circular Economy: Normung der Kreislaufwirtschaft

Auch die Immobilienbranche muss Energie und Ressourcen sparen – ein großes Thema beim Bauen ist die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy). Die Normungsroadmap von DIN, DKE und VDI gibt Handlungempfehlungen für einheitliche Standards, damit das gelingen kann.

Materialien und natürliche Ressourcen in Kreisläufen führen, ohne neue zu verbrauchen – das ist Circular Economy im Sinne des European Green Deals und des Klimaschutzgesetzes 2021. Damit das gelingen kann, sind Standards wichtig. Hier setzt die Normungsroadmap Circular Economy an, die das Deutsche Institut für Normung (DIN), die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE) und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) am 19. Januar veröffentlicht haben.

Das Bundesumweltministerium (BMUV) hat das Projekt gefördert.

Kein Klimaschutz ohne Kreislaufwirtschaft

"Um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, braucht es jetzt neue und überarbeitete technische Regeln für das zirkuläre Wirtschaften", heißt es auf der DIN-Webseite. Die Normungsroadmap Circular Economy lege den Weg fest und treibe die grüne Transformation in Deutschland und Europa voran.

"Standards und Normen sind für die gesamte Wirtschaft eine zentrale Voraussetzung, dass der dringende Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft gelingt", sagte Christiane Rohleder, Staatsekretärin im BMUV. Die Bundesregierung wolle das Thema Normung für eine echte Kreislaufwirtschaft in der Europäischen Union (EU) voranbringen und Anforderungen an Produkte europaweit festlegen – im Dialog mit den Herstellern.

Normen und Standards könnten Schnittstellen definieren und eine klare Kommunikation zwischen den verschiedenen Stationen im Kreislauf sicherstellen, ergänzte Christoph Winterhalter, Vorstandschef (CEO) von DIN. Michael Teigeler, Geschäftsführer der DKE, sagte: "Die in der Normungsroadmap ermittelten Bedarfe sind der Auftakt." Die Synchronisierung von Gesetzgebung und Standardisierung könne einen erheblichen Geschwindigkeitsvorteil bieten, so Dieter Westerkamp, VDI-Direktor und geschäftsführendes Präsidiumsmitglied (interim): "Hierfür bedarf es einen verstärkten Dialog aller an der Standardisierung Beteiligten mit der Bundesregierung und der Europäischen Kommission."

Circular Economy Action Plan der EU

Die Roadmap hat sieben Schwerpunkte, die sich an den Fokusthemen des Circular Economy Action Plans der EU orientieren:

  • Digitalisierung, Geschäftsmodelle und Management
  • Elektrotechnik und IKT
  • Batterien
  • Verpackungen
  • Kunststoffe
  • Textilien
  • Bauwerke und Kommunen

Die DIN-Roadmap gibt einen Überblick über den Status Quo der Normung und die Standardisierung in diesen Bereichen und zeigt Bedarfe für künftige Normen und Standards auf. Dabei spielen für die Immobilienbranche unter anderem Qualitätsanforderungen an Sekundärrohstoffe und die Definition der Langlebigkeit von Produkten eine Rolle.

Zudem wurden fünf Querschnittsthemen identifiziert, die alle Schwerpunkte betreffen:

  1. Nachhaltigkeitsbewertung,
  2. Lebensdauerverlängerung,
  3. Digitaler Produktpass (DPP),
  4. Recyclingfähigkeit und
  5. End of Waste.

Auf Basis der Ergebnisse wird es im nächsten Schritt in die konkrete Umsetzung gehen. Organisiert werden die Arbeiten durch den Fachbeirat Circular Economy von DIN und DKE in der Koordinierungsstelle Umweltschutz (KU), in der Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Zivilgesellschaft und öffentlicher Hand vertreten sind.

Normungsroadmap von DIN, DKE und VDI


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