PwC-ULI-Studie: Die Trends 2025 am Immobilienmarkt Europa

Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten – auf den europäischen Immobilienmarkt kehrt ein vorsichtiger Optimismus zurück. Der Erfolg wird im Jahr 2025 den Investoren gehören, die sich anpassen können und innovativ sind, wie eine Studie des Urban Land Instituts (ULI) und PwC zeigt.

Die Aussichten für den europäischen Immobilienmarkt sind trotz geopolitischer Unsicherheit und Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums vorsichtig optimistisch, wie ein neuer Bericht des Beratungsunternehmens PwC und dem Urban Land Institute (ULI) zeigt. 1.143 Führungskräfte der Branche wurden dafür nach den Trends für 2025 befragt.

Immobilienexperten: Sorgen um die Wirtschaft

Demnach hat sich wieder ein gewisses Maß an Planbarkeit eingestellt. Mehr als 80 Prozent der Studienteilnehmer gehen davon aus, dass das Vertrauen der Unternehmen und die Gewinne im kommenden Jahr gleich bleiben oder steigen werden. Die Stimmung bleibt aber getrübt: 85 Prozent der Befragten nannten politische Instabilität (Vorjahr: 74 Prozent) und 83 Prozent die Konflikte in Europa und im Nahen Osten als Ursache für erhebliche Schwankungen.

Die Stimmung auf dem europäischen Immobilienmarkt wird zu einem großen Teil immer noch von der Zinspolitik in den USA und im jeweils eigenen Land sowie von der sich verändernden politischen Ordnung in Asien beeinflusst. Einige der Experten rechnen mit einer Erholung innerhalb von drei bis fünf Jahren. 77 Prozent der Unternehmen sind wegen des Wirtschaftswachstums "sehr besorgt" und 62 Prozent "etwas besorgt".

Innovation als Chance nutzen – ein Faktor für Erfolg

Neben den fragilen Wachstumsaussichten und geopolitischen Turbulenzen dürfte die Frage, ob die Akteure in der Lage sein werden, die sich bietenden Chancen zu nutzen, das Vertrauen der Unternehmen weiterhin beeinträchtigen, sagt Sabine Georgi, Geschäftsführerin des ULI Deutschland / Österreich / Schweiz.

Dazu kommen die Auswirkungen der zunehmenden Regulierung, die eine Entwicklung der Immobilienbranche hemmen, wie 74 Prozent der Experten in der EMEA-Region sagen. Die Baukosten und die Verfügbarkeit von Ressourcen nannte 70 Prozent der Befragten als Problem.

Thomas Veith, Head of Real Estate PwC Deutschland und Global Leader Real Estate, ergänzt: "Die Branche steht weiterhin am Anfang einer vielschichtigen Transformation." Marktteilnehmer, die die Trends bei den Nutzungsarten, ESG und Innovation aktiv als Chance nutzten, könnten am Ende die Gewinner sein.

ESG, KI, Vermietung als Herausforderungen

Die PwC-ULI-Trendstudie zeigt auch, dass eine geringere Mieternachfrage für knapp die Hälfte (44 Prozent) der Befragten immer noch ein Problem darstellt, obwohl diese Zahl von 48 Prozent im vergangenen Jahr gesunken ist. 42 Prozent der Unternehmen sehen die Vermietungsmärkte weiterhin als Herausforderung.

Mehr als 70 Prozent der Befragten zeigen sich für 2025 besorgt über Nachhaltigkeitsthemen, 72 Prozent gaben an, dass dies auch noch für die kommenden fünf Jahre ein Thema sein wird. Die Umfrage spiegelt außerdem wider, dass es in der Branche einen gewissen Widerstand gegen ESG-Themen gibt.

Ein weiteres Trendthema ist Künstliche Intelligenz (KI): Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer haben sie im Jahr 2023 eingesetzt. 59 Prozent der Experten nannten die Cybersicherheit damit als wichtigstes zu berücksichtigendes Risiko. Bis 2030 steigt dieses Risiko für 63 Prozent der Befragten zur Priorität.

Kapital, Wertverluste, Datenzentren: Was Investoren treibt

Die Verfügbarkeit von Kapital ist laut Studie von entscheidender Bedeutung auf dem Immobilienmarkt. Trotz der Wertverluste bei Immobilien haben viele institutionelle Anleger weiterhin mit dem Nennereffekt zu kämpfen, der eine langsamere Neubewertung von Immobilien zur Folge hat und weitere Investitionsmöglichkeiten verhindern könnte.

Unter den Sektoren, die es zu beobachten gilt, rangieren Datenzentren an erster Stelle der allgemeinen Investitions- und Entwicklungsaussichten für europäische Immobilien, gefolgt von Energieinfrastruktureinrichtungen, Studentenwohnen und Logistik. Der Mangel an geeigneten Beständen ist jedoch in vielen Sektoren – darunter Logistik, Lagerung und verschiedene Wohnformen – nach wie vor ein Problem. Anleger befürchten, die Preise könnten durch zu optimistische Wachstumsannahmen überhöht sein. Die Aussichten für Büro- und Einzelhandelsinvestitionen sind weiter gedämpft.

Investitionsziele: Vier deutsche Städte in den "Top 10"

London dominiert dem Bericht zufolge die europäischen Immobilieninvestitionen und belegt bei den Gesamtaussichten für 2025 weiterhin den ersten Platz – das vierte Jahr in Folge. Obwohl Paris auf den dritten Platz abgerutscht ist, bleibt es ein starker Markt, der durch olympiabedingte Investitionen und geplante große Infrastrukturprojekte angekurbelt wird. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 entfielen auf diese beiden Städte elf Prozent des gesamten europäischen Transaktionswerts (14 Milliarden Euro). Der Aufstieg Madrids auf den zweiten Platz unterstreicht die Attraktivität starker makroökonomischer Faktoren und der Lebensqualität.

Positiv für die deutschen Immobilienmärkte und ihre Akteure ist der Aufstieg der deutschen Städte München (fünf), Frankfurt am Main (acht) und Hamburg (neun) in der Rangliste. Berlin hat sich auf dem vierten Rang etabliert. Lissabon (zehn) ist um zwei Plätze zurückgefallen, während sich Mailand (sieben) und Amsterdam (sechs) im aktuellen Ranking gute Positionen sichern.

Auswirkungen von Klimarisiko und Netto-Null-Ziel

Da Immobilien aufgrund der zunehmenden Häufigkeit und Schwere extremer Wetterereignisse und der Umstellung auf Netto-Null-Prozesse mit erhöhten Risiken konfrontiert sind, werden die Auswirkungen auf die Branche in Bezug auf finanzielle Kosten und Betriebsunterbrechungen in den Immobilien immer deutlicher. Knapp zwei Drittel der Befragten erwarten einen Anstieg der Versicherungskosten in den nächsten fünf Jahren.

Obwohl die Probleme im Zusammenhang mit Versicherung und Finanzierung von Immobilien gegen Klimarisiken bekannt sind, zeigt der Bericht, dass der Stand des Bewusstseins und der Zusammenarbeit in der Immobilienbranche noch nicht dem Ausmaß und der Dringlichkeit der Herausforderung entspricht.

"Der Erfolg wird denjenigen gehören, die sich anpassen, innovativ sein und neue Technologien und nachhaltige Praktiken nutzen können", sagt Dr. Harald Heim, German Head of Real Estate Deals & Construction PwC sowie PwC EMEA Real Estate Deals Leader.

Emerging Trends in Real Estate 2025


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