Münchner Mietspiegel mit drastischen Mietsteigerungen
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) haben den Mietspiegel für München 2023 vorgestellt – mit kräftigen Anstiegen gegenüber den vorigen Mietspiegeln.
Nach dem Mietspiegel für München 2023 beträgt die durchschnittliche ortsübliche Nettomiete 14,58 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einer Steigerung um 21 Prozent gegenüber dem Mietspiegel 2021, der einen Quadratmeterpreis von 12,05 Euro ausgewiesen hatte. Gegenüber 2019, als der Wert 11,69 Euro pro Quadratmeter betrug, hat die durchschnittliche Miete um 24,7 Prozent zugelegt.
Bei Neuvermietungen beträgt der durchschnittliche Quadratmeterpreis 16,07 Euro (2021: 13,90 Euro; 2019: 13,48 Euro), während bei Bestandsmieten durchschnittlich 13,72 Euro (2021: 11,31 Euro; 2019: 10,97 Euro) zu Buche schlagen.
Der Mietspiegel für München 2023 wurde neu erstellt, anders als das Vorgängerwerk von 2021, das auf einer Fortschreibung des Mietspiegels von 2019 beruhte. Er gilt für die etwa 500.000 frei finanzierten Wohnungen in München.
OB und Mieterverein fordern Eingreifen der Politik
Mit Sorge betrachtet Oberbürgermeister Reiter die Entwicklung der Miethöhe in München und mahnte eine "echte Reform des Mietspiegels" an, so dass auch öffentlich geförderte und alle Bestandswohnungen ohne zeitliche Begrenzung in die Erhebung einfließen können. Nach derzeitiger Rechtslage bleiben erstere komplett außen vor; im übrigen fließen nur solche Mieten in die Betrachtung ein, die in den jeweils vergangenen sechs Jahren vereinbart oder geändert wurden.
Der Mieterverein München spricht von einem "schweren Schlag" für Münchner Mieter. Die aktuelle Mietsteigerung übertreffe die schlimmsten Befürchtungen und versetze Mieterinnen und Mieter in Angst und Panik, so die Vorsitzende des Mietervereins München, Beatrix Zurek. Sie fordert einen sofortigen Mietenstopp auf Bundesebene; zudem müsse der Betrachtungszeitraum von sechs Jahren ausgedehnt und alle Mieten in die Betrachtung einbezogen werden.
Der Vorsitzende des Eigentümerverbandes Haus & Grund München, Rudolf Stürzer, bezeichnete die aktuellen Mietspiegelwerte laut der Süddeutschen Zeitung vom 9.3.2023 hingegen als "überraschend realistisch". Die Forderung nach einer Ausdehnung des Betrachtungszeitraums lehnte Stürzer ab, denn bei einer Einbeziehung jahrzehntealter Mietverträge entferne sich der Mietspiegel von der ortsüblichen Vergleichsmiete und könne nicht mehr Richtschnur für Mieterhöhungen oder neue Mietverträge sein.
Das könnte Sie auch interessieren:
-
Wie teuer wird die Grundsteuer 2025 für Eigentümer?
5.180
-
Verbesserte Sonder-AfA für Neubau von Mietwohnungen
3.9176
-
Hydraulischer Abgleich: Neue Fristen für Vermieter
3.863
-
Mindesttemperatur: Was Vermieter rechtlich beachten müssen
3.434
-
Mehrfamilienhaus: Videoüberwachung – das ist erlaubt
2.856
-
Die degressive AfA für den Wohnungsbau kommt
2.411
-
CO2-Abgabe soll stärker steigen: Was auf Vermieter zukommt
1.9897
-
CO2-Preis: Klimageld soll 2025 als Ausgleich gezahlt werden
1.545
-
Was darf in die Garage und was nicht? Wo Bußgelder drohen
1.536
-
Energetische Sanierung: Steuerliche Förderung angepasst
1.338
-
Grundsteuer: Wie teuer wird es 2025 für Wohneigentümer?
21.11.2024
-
Bauförderung soll trotz Haushaltskrise weiterlaufen
20.11.2024
-
Was bleibt vom Deutschen Immobilienpreis?
19.11.2024
-
Deutscher Immobilienpreis 2024: Das sind die Sieger
19.11.2024
-
"Das ist der Ball auf dem Elfmeterpunkt – ohne Torwart"
15.11.2024
-
Weitere Klage gegen neue Grundsteuer gescheitert
15.11.20241
-
Wirtschaftsweise schlagen Abschaffung der Mietpreisbremse vor
14.11.2024
-
Asbest-Erkundungspflicht für Gebäudeeigentümer vom Tisch
14.11.20241
-
CSRD-Berichtspflicht: EU haut Deutschland auf die Finger
13.11.2024
-
Die innovativsten Sieben der Immobilienwirtschaft
13.11.2024