Der Softwaremarkt ist im Wesentlichen von zwei verschiedenen Philosophien geprägt: Komplexen Softwarepaketen aus der Hand eines großen Anbieters stehen Portale und Plattformen gegenüber, die Softwareprodukte aus den Entwicklungsabteilungen von Drittunternehmen bündeln. Beide Ansätze lassen sich anhand von zwei großen Playern am Markt typisieren: SAP als Vertreter der „Zentralisten“ und Microsoft als herausragendes Beispiel für die offenen Plattformanbieter, die einer unbegrenzten Vielzahl von Spezialisten eine Basis zur Verfügung stellen.
Dass es um Microsoft so still ist, hat einen Grund
Bei den Softwareplattformen für den Wohnungs- und Immobilienmarkt ist SAP mit seiner Partnerlandschaft seit langem eine feste Größe auf dem Markt, während es um Microsoft in dieser Marktnische auffallend still ist. Der Grund dafür ist einleuchtend: Microsoft tritt nicht mit einer eigenen Immobiliensuite auf, sondern bleibt als bloßer Plattformbetreiber im Hintergrund. Sichtbar sind dafür die vielen etablierten Spezialisten und die wachsende Zahl von Start-ups, die Software auf den Microsoft-Plattformen Azure, Dynamics 365 etc. aufsetzen und der Branche zur Verfügung stellen. Es entsteht der Eindruck, Microsoft sei auf diesem Territorium schlicht abwesend. Dieser Eindruck ist grundfalsch.
In der Praxis ist Microsoft sogar ein wichtiger Player für die Immobilienbranche – und zwar mit einem ganz unverdächtigen Standardprodukt: Excel. Bei den Unternehmen der Branche ist das Programm nach wie vor äußerst beliebt. Auch wir gewinnen immer wieder Immobilienunternehmen, die ihr Tagesgeschäft mit Excel bestreiten. Des Weiteren basieren viele Anwendungen auf der Programmiersprache Microsoft.Net und dem Microsoft SQL-Server als Datenbank.
Azure als bessere Alternative zum SAP-Zentralismus
Für die wachsenden zukünftigen Softwareherausforderungen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft hat Microsoft eine Technologie entwickelt: die Cloud-Computing-Plattform Azure. Sie stellt eine große Zahl verschiedenster Services und Funktionalitäten bereit, und zwar schnell und einfach zugänglich. Dazu zählen Dienste, für deren Betrieb sonst eigene Server mit zugehörigen Betriebssystemen benötigt würden. Da Azure eine Cloudlösung ist, entfallen Lizenzierungen und umfangreiche Infrastrukturanforderungen.
Azure optimiert die Erstellung und den Betrieb von Software-Anwendungen – sozusagen ein Betriebssystem für die Cloud. Mit diesem Businessmodell positioniert sich Microsoft als Alternative zu den „Zentralisten“ unter den Plattformanbietern. Der Nutzer wird damit in die Lage versetzt, Funktionen bedarfsgerecht auf Best-Breed-Basis zu „ordern“. Dies sehen wir als Vorteil dieser Philosophie gegenüber den großen Betreibern von Immobilienplattformen an: Ein sehr lokaler Nischenmarkt ist besser durch die Fachexperten zu bedienen, als nach dem Modell, dass ein einzelner großer Betreiber das Fachwissen für alle Aspekte der Branche in ganzer Breite und Tiefe zu erwerben versucht.
Haufe ist ein “early adopter” der Microsoft Cloud
Bei Haufe nutzen wir Azure für die Systementwicklung und für den Betrieb der Software Haufe axera. Da Microsoft seine Dienste als „verwaltete Lösung“ anbietet, die tief integriert ist, können wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren – das Erstellen neuer immobilien- und wohnungswirtschaftlicher Funktionen. Microsoft entwickelt seine Dienste stetig weiter, so dass neue Funktionen uns sofort zur Verfügung stehen. Auf diese setzen wir technisch auf, um den Kunden permanent neuen Mehrwert bei der Anwendung unserer Systeme zu bieten.
Haufe ist ein “early adopter” der Microsoft Cloud. Bereits seit 2009 entwickeln wir gemeinsam mit Microsoft Anwendungen und konnten seitdem zahlreiche Projekte in der gesamten Haufe Group umsetzen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Microsoft sind das gegenseitige Vertrauen und die Expertise stark gewachsen, gerade wenn es um Problemlösungen oder Beratung geht. Die langjährige Kooperation wirkt sich auch innerhalb der Haufe Group positiv aus, denn seit Jahren sind eine Vielzahl an erfahrenen Mitarbeitern und Microsoft-Technologieexperten hier tätig.
Microsoft Azure entwickelt sich rasant weiter. Gerade Themen wie Big Data und Business Analytics rücken stark in den Fokus – für unsere Branchenkunden ebenso wie für uns.
Und die Zukunft? In der Softwareentwicklung wägen wir als unabhängiges Unternehmen stets zwischen neuen Microsoft-Azure-Lösungen und möglichen Alternativen im Open-Source- und Closed-Source-Software-Bereich ab und schauen uns die jeweiligen Potenziale und Risiken an. Daher wird immer im Einzelfall entschieden. Strategisch setzen wir aber ganz klar weiter auf die Azure-Cloud. Wir sehen hier enormes Entwicklungspotenzial für die Systeme, die wir am Markt anbieten und für Lösungen, die unsere Kunden erfolgreich machen.