Corona-Erkrankung als Dienstunfall bei NRW-Polizei

Bei der Polizei Nordrhein-Westfalens sind rund 20 Corona-Infektionen als Dienstunfälle anerkannt worden. Für die Betroffen bedeutet das Vorteile bei der ärztlichen Behandlung und eventuell notwendigen Folgemaßnahmen.

Das sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage der dpa. Es liegen nach dpa-Informationen noch mehr als 200 weitere Anträge vor. In jedem einzelnen Fall muss das Land prüfen, ob der Polizist oder die Polizistin sich im Dienst mit Covid-19 infiziert hat.

Land übernimmt Kosten für ärztliche Folgemaßnahmen bei Dienstunfällen

Für die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sind die anerkannten Fälle eine wichtige Nachricht: Denn wenn die Infektion als Dienstunfall anerkannt wird, muss das Land laut der Gewerkschaft alle ärztlichen Folgemaßnahmen übernehmen - bei einem hohen Standard. Das ist dann so wie bei einem Arbeitsunfall in der freien Wirtschaft, bei dem die Berufsgenossenschaft (BG) einspringt.

Zwei Musterprozesse in Niedersachsen

Die GdP unterstützt in Niedersachsen zurzeit zwei Musterprozesse, bei denen Polizisten vor Gericht die Anerkennung ihrer Corona-Erkrankung als Dienstunfall erreichen wollen. Das Problem: Betroffene Polizisten müssen die Kausalität zwischen Krankheit und Dienst selbst nachweisen. Für GdP-Landeschef Michael Mertens haben die Entscheidungen in NRW daher «Leuchtturmcharakter für ganz Deutschland».

dpa

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