Arbeitgeberattraktivität: Autohersteller verlieren Zuspruch

Die Automobilunternehmen haben aus Sicht ihrer Mitarbeiter deutlich an Arbeitgeberattraktivität verloren. Nur Porsche verbesserte sich als einziger Autohersteller und liegt aktuell auf Platz eins der Beliebtheitsskala, ergab eine Auswertung der Arbeitgeberbewertungsplattform Glassdoor.

Glassdoor hat zum fünften Mal einen Award für Mitarbeiterzufriedenheit vergeben, der auf dem Feedback der Mitarbeiter auf der Arbeitgeberbewertungsplattform basiert. Die Platzierung der Gewinner richtet sich nach der durchschnittlichen Gesamtbewertung der Arbeitgeber im vergangenen Jahr durch Berufstätige in den jeweiligen Ländern auf einer Skala von eins (sehr unzufrieden) bis fünf (sehr zufrieden).

Das diesjährige Ranking wird angeführt von Porsche, gefolgt von Infineon Technologies, Robert Bosch, McKinsey & Company sowie SAP. Auf den Plätzen sechs bis zehn folgen Daimler, die Europäische Zentralbank, Airbus, Capgemini und Siemens Healthineers.

Automobilbranche: Große Verluste in der Beliebtheit

Trotz des Gesamtsiegers Porsche zeigt das Ranking, dass die Automobilkrise und die Massenentlassungen bei zahlreichen Automobilbauern sich auf die Arbeitgeberattraktivität der Unternehmen auswirken. Während Porsche bislang eine große Entlassungswelle vermeiden konnte und sich als Wiedereinsteiger, gleichsam von Null auf Hundert den ersten Platz im Ranking sicherte, verloren die anderen Autohersteller an Plätzen.

Daimler, der einzige weitere Autohersteller in den Top Ten, verlor zwei Plätze und findet sich nun auf dem sechsten Rang der beliebten Arbeitgeber. BMW, im Vorjahr auf Platz sieben, findet sich nun auf Rang zwölf. Volkswagen rutschte von Platz 13 auf Platz 22 ab und Audi schaffte es in diesem Jahr gar nicht in die Bestenliste. Und das nach dem zwölftem Platz im Vorjahr.

Gemischtes Bild in der Zuliefererindustrie

Auch in der Zuliefererindustrie macht sich die Automobilkrise durchaus bemerkbar. Continental sank von Platz zehn im Vorjahr auf Platz 17 aktuell. MHP – A Porsche Company verlor von Platz neun auf 24. Allerdings gibt es auch andere Entwicklungen. Der ZF Group gelang der Wiedereinstieg auf dem elften Platz, nachdem es im Vorjahr nicht für die Top 25 gereicht hatte. Robert Bosch konnte seinen dritten Platz aus dem Vorjahr beibehalten.

Die Tech-Giganten in den USA verlieren an Mitarbeitergunst

In ähnlichem Maß, wie die Automobilindustrie in Deutschland an Zuspruch verliert, sinkt die Mitarbeiterzufriedenheit bei den Tech-Giganten in den USA. Mit Ausnahme von Microsoft (von Platz 44 auf 21) verlieren sie allesamt an guten Bewertungen. Google und Linkedin verloren leicht an Boden und landeten auf den Plätzen elf (acht im Vorjahr) beziehungsweise zwölf (sechs im Vorjahr). Facebook rutschte vom siebten auf den 23. Rang ab. Auch Salesforce (von Platz elf auf 34), SAP (von 27 auf 48) und Apple (von 71 auf 84) fielen zurück. Amazon, Netflix und Tesla waren wie im Vorjahr nicht in der Rangliste der USA vertreten. Diese wird aktuell angeführt von Hubspot, Bain & Company und Docusign.

Krisenstrategien für deutsche Unternehmen

In Deutschland ist es noch unklar, ob sich die Automobilkrise auf die gesamte Wirtschaft überträgt. Doch die HR-Bereiche sollten schon jetzt geeignete Krisenstrategien entwickeln, um gewappnet zu sein. Wie Kostenabbau durch intelligente Arbeitsmodelle und Qualifizierung gelingen kann und wie Unternehmen mit staatlichen Hilfen die Transformation bewältigen können, lesen Sie im Personalmagazin 12/2019.


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