Attraktive Arbeitgeber: Überraschende Vorlieben der Mitarbeiter
Um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern sollten Unternehmen Maßnahmen ergreifen, die gezielt die Bedürfnisse der (potenziellen) Arbeitnehmer befriedigen. Denn was nützt es, wenn das Unternehmen Firmenwagen bereitstellt, obwohl sich die Mitarbeiter eine betriebseigene Kita wünschen? Dabei können die Wünsche in der Belegschaft durchaus unterschiedlich sein – Männer haben teils andere als Frauen und die Bedürfnisse jüngerer Arbeitnehmer können sich von denen der älteren unterscheiden.
Dass sich durchaus überraschende Ergebnisse auftun können, wenn man diese Wünsche einmal abfragt und nach einigen Zielgruppen gliedert, belegt die aktuelle "Top-Job-Trendstudie". Im Auftrag des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität, Zeag GmbH, wertete das Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen die Befragungsergebnisse von 16.274 Führungskräften und Mitarbeitern aus 96 Unternehmen aus. Die Unternehmen haben beim Arbeitgeber-Bechmarking "Top Job" ihre Attraktivität messen lassen.
Diese Analyse zeigt: Männern ist die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf besonders wichtig. Auch legen sie erhöhten Wert auf eine Kultur des Vertrauens. Frauen hingegen wünschen eine inspirierende Führung und die Möglichkeit, internes Unternehmertum zu leben.
Wünsche nach Zielgruppen unterscheiden sich nicht sehr stark
Die Ergebnisse der Analyse können Personaler aber auch beruhigen. Die Forscher haben herausgefunden, dass es nicht allzu viele unterschiedliche Strategien für die einzelnen Zielgruppen braucht – so ähneln die Erwartungsprofile der Generationen X sehr stark denen der Männer, jene der Generation Y denen der Frauen.
Über alle Zielgruppen hinweg sind die stärksten Förderer der Arbeitgeberattraktivität in absteigender Bedeutung:
- Internes Unternehmertum
- Vertrauen
- Familienorientierung
- Produktive Energie
- Angenehme Energie
Bei den Männern steht das Vertrauen als Attraktivitätsfaktor vor dem internen Unternehmen an der ersten Stelle. Bei den Frauen rücken speziell noch die Lernmöglichkeiten in den Fokus – sie stehen auf Rang zwei der Förderer von Arbeitgeberattraktivität nach dem internen Unternehmertum.
Was die Arbeitgeberattraktivität eher zerstört
Die Forscher haben die Angaben der Arbeitnehmer auch nach den Faktoren untersucht, die als Attraktivitätskiller gelten. „Viele Konzepte des Personalmanagements konzentrieren sich sehr stark auf die bekannten Förderer von Arbeitgeberattraktivität. Die Faktoren jedoch, die blitzschnell einreißen, was zuvor mühsam aufgebaut wurde, werden häufig stiefmütterlich behandelt. Deshalb haben wir gezielt diese Attraktivitätskiller untersucht“ erläutert Silke Masurat, Geschäftsführerin des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität .
Danach sind die Faktoren, die die Attraktivität negativ beeinflussen, über alle Zielgruppen hinweg die Folgenden – in absteigender Bedeutung:
- Beschleunigungsfalle
- Zentralisierung
- Resignative Trägheit
- Korrosive Energie
- Altersdiskriminierung
Wo Handlungsbedarf für mehr Attraktivität als Arbeitgeber besteht
Ein Blick darauf, inwieweit die Unternehmen die wichtigsten Attraktivitätsförderer bereits bieten, zeigt klaren Handlungsbedarf im Ausbau des internen Unternehmertums. Ausgerechnet dieses wichtigste Attraktivitätsmerkmal ist bei den untersuchten Arbeitgebern noch nicht hinreichend stark ausgeprägt – sie müssen es weiter ausbauen.
Umgekehrt sollten Unternehmen darauf achten, dass sich die korrosive Energie, die resignative Trägheit und die Beschleunigungsfalle nicht mehr weiter ausbreiten können. Diese Attraktivitätskiller sind laut der Analyse derzeit auf einem kritischen Niveau in den Unternehmen.
Erfolgreich schaffen es attraktive Unternehmen bisher, Zentralisierung und Altersdiskriminierung zu vermeiden. Hier ist es wichtig, dass sie dies weiter beibehalten.
Hinweis: Die komplette Studie können Sie unter Angabe Ihrer Kontaktdaten abrufen unter www.topjob.de/projekt/trendstudien/index.html.
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