Arbeitszufriedenheit: Schuld ist immer der Chef

Was macht Mitarbeiter glücklich? Laut einer Studie vor allem ein gutes Gehalt und interessante Aufgaben sowie ein fairer Vorgesetzter. Sind die Mitarbeiter unglücklich, läuft nach Angaben der Befragten vieles in der Führung falsch – zumindest im Assistenz- und kaufmännischen Bereich.

"Was sind für Sie die größten Glücksfaktoren im Job?" – das wurden insgesamt 200 Fachkräfte im Assistenz- und kaufmännischen Bereich gefragt. Ihre Antwort: Auf Platz eins rangiert ein gutes Einkommen, dicht gefolgt von interessanten Aufgaben und Arbeitsinhalten. Ein fairer Chef und eine Work-Life-Balance, die es den Mitarbeitern erlaubt, berufliche und private Bedürfnisse zu vereinbaren, liegen beide auf Rang vier.

Als unwichtig für die eigene Zufriedenheit im Job schätzen die befragten Office-Mitarbeiter hingegen attraktive Zusatzleistungen ein. Ebenso abgeschlagen landen Entwicklungsmöglichkeiten und eine angenehme Unternehmenskultur auf dem letzten Platz der Zufriedenheitsfaktoren.

Schlechte Chefs – unglückliche Mitarbeiter

Die meisten Faktoren, die umgekehrt zur Unzufriedenheit von Arbeitnehmern beitragen, lassen sich durch passende Führungskonzepte verbessern, fassen die Studienautoren zusammen: Von den befragten Fachkräften im Assistenz- und kaufmännischen Bereich gaben 31 Prozent an, die negative Stimmung im Betrieb schlage ihnen aufs Gemüt. Zudem beklagte sich jeweils mehr als ein Viertel der Befragten über mangelnde Wertschätzung vom Chef (28 Prozent) und ungenügende Kommunikation (27 Prozent).

Mitarbeiter wünschen sich Fairness und Offenheit

Was aber kann eine Führungskraft tun, um zur Zufriedenheit ihrer Teammitglieder beizutragen? Dazu äußerten die Befragten ihre Vorstellungen: Mit jeweils 95 Prozent Zustimmung wünschen sie sich, dass ihr Chef sich fair verhält und klar kommuniziert. Daneben soll ein Vorgesetzter ein positives Arbeits- und Teamklima fördern (93 Prozent) sowie gute Leistungen mit Anerkennung belohnen (91 Prozent).

Vorgesetzte geben sich wenig Mühe

Erst vor kurzem kam das Jobportal Careerbuilder in einer Studie zur Arbeitszufriedenheit ebenfalls zu dem Schluss, dass eine der besten Strategien für mehr Mitarbeiterzufriedenheit mehr Wertschätzung und Anerkennung sei. In der Realität scheinen Führungskräfte diesen Anforderungen nur mäßig nachzukommen: Von den Befragten gaben nur 41 Prozent an, dass ihr Chef Interesse an seinen Mitarbeitern zeige, Fairness und Offenheit gegenüber neuen Ideen und Vorschlägen attestierten ihrem Vorgesetzten jeweils 35 Prozent der Fachkräfte im Assistenz- und kaufmännischen Bereich. Mit 34 Prozent ergreift rund jede dritte Führungskraft Maßnahmen für ein angenehmes Miteinander im Team. Fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent) gab sogar an, ihr Chef unternehme nichts, um Mitarbeiter glücklicher zu machen.

Die Geschäftsführung ist gefordert

Doch nicht nur auf Führungsebene gibt es Verbesserungspotenzial. Auch strukturelle Veränderungen durch die Unternehmensleitung können zum Glück der Mitarbeiter beitragen. So sagten 78 Prozent der Befragten, eine Flexibilisierung der Arbeitszeit sei für das eigene Glücksempfinden sehr wichtig oder wichtig. Für 71 Prozent  ist vorstellbar, mit einer besseren Work-Life-Balance glücklicher zu werden und 66 Prozent wären mit einer guten verkehrstechnischen Anbindung oder guten Lage ihres Arbeitsplatz zufriedener.

Über die Studie von Robert Half

Die Befragung und Umfragedaten wurden vom Marktforschungsinstitut Yougov erhoben. Die Stichprobengröße umfasst 202 Mitarbeiter im Assistenz- und kaufmännischen Bereich in Deutschland. Die Umfrage wurde vom 16. bis 22. Januar 2014 durchgeführt. Die Daten wurden mittels Online-Befragung erhoben. 


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