Honorare für Coachs sind gesunken
Die jährliche Coaching-Umfrage des BCO Büro für Coaching und Organisationsberatung wurde von November 2013 bis Januar 2014 bereits zum zwölften Mal durchgeführt. Für das aktuelle Stimmungsbild wurden erstmals nicht nur 452 Coachs, sondern auch 103 Klienten befragt. Aus dieser Befragung ergeben sich neue Sichtweisen auf die Coaching-Branche und deren aktuelle Trends. Darüber berichten Jörg Middendorf, Leiter des BCO Büro für Coaching und Organisationsberatung in Frechen bei Köln und Initiator der Coaching-Umfrage, und Georg Fischer, Leiter der Organisationsberatung "Denkstelle" in Sankt Augustin bei Bonn, in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaft + Weiterbildung. Die Umfrage beleuchtet unter anderem die Honorarentwicklung bei Coachs, das Profil der Klienten und deren Kriterien bei der Coach-Auswahl.
Stundensatz ist bei Coachings, die vom Arbeitgeber bezahlt werden, höher
Bei der Honoraren stellten die Autoren fest, dass diese im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,4 Prozent auf 161 Euro (Vorjahr: 165 Euro) gesunken ist. Seit Beginn der Ermittlung des Stundensatzes im Jahr 2004 war dieser Wert (trotz Einbruchs im Jahr 2009) jährlich um durchschnittlich 1,5 Prozent gestiegen, berichten Middendorf und Fischer. Dabei liegen, so die Autoren, die durchschnittlichen Stundensätze von Coachings, die von den Arbeitgebern der Klienten bezahlt wurden, mit 183 Euro (Vorjahr: 187 Euro) deutlich höher als bei privat gezahlten Coachings mit 124 Euro pro Stunde (Vorjahr: 126 Euro).
Coachs mit langjähriger Erfahrung werden mit überdurchschnittlichen Honoraren belohnt
Entscheidend bei der Höhe der Stundensätze ist Middendorf und Fischer zufolge die Anzahl der Coaching-Prozesse, die ein Coach im Jahr durchführt. Hier erreichte der Durchschnitt je Coach mit 24,4 wieder das hohe Niveau von 2008. In den Jahren 2011 und 2012 waren es rund 22 Prozesse im Jahr gewesen. Überdurchschnittliche Stundensätze wurden den Umfrage-Ergebnissen zufolge vor allem bei Coachs mit 30 bis 50 Prozessen pro Jahr erzielt. Auf diese Anzahl kamen aber lediglich 13 Prozent der befragten Coachs, schreiben die Autoren. Diese Daten, so ihre Schlussfolgerung, legen nahe, dass der Markt diejenigen Coachs mit überdurchschnittlichen Honoraren belohnt, die langjährige Erfahrung in dem Bereich mitbringen und über eine hohe Praxiserfahrung durch viele Coaching-Prozesse im Jahr verfügen.
Seniorität und Vertrauen spielen eine wichtige Rolle bei der Coach-Auswahl
Zum Profil der Klienten lässt die Umfrage folgende Schlüsse zu: Ihr Durchschnittsalter beträgt 46 Jahre und liegt damit knapp unter dem durchschnittlichen Alter der Coachs von fast 50 Jahren. Die Position des Proto-Klienten verorten die Studienautoren im Bereich des Managements: 30 Prozent der befragten Klienten sind im Top-Management tätig, 40 Prozent im Mittel-Management und 17 Prozent im unteren Management. Nur 13 Prozent der Befragten kamen aus der Mitarbeiterebene. Nach den Kriterien befragt, die sie bei der Auswahl eines Coachs am wichtigsten finden, nannten die Klienten als Top-drei-Argumente eine mehrjährige Berufserfahrung als Coach, die methodische Ausrichtung und eine Empfehlung des Coachs von einer vertrauenswürdigen Person. Demnach spielen Seniorität und geliehenes Vertrauen durch Empfehlung eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Coachs, resümieren Middendorf und Fischer. Den Ergebnissen zufolge spielt die von Unternehmen oft geforderte Führungserfahrung des Coachs für die Klienten dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Auch die Mitgliedschaft in einem Coaching-Verband ist den Daten nach eher unwichtig für den Klienten.
Den kompletten Beitrag "Coaching-Honorare sanken 2013 um 2,4 Prozent" mit weiteren Ergebnissen der Coaching-Umfrage 2013 lesen Sie in Ausgabe 03/2014 der Wirtschaft + Weiterbildung.
Die vollständigen Daten der Coaching-Umfrage 2013 können gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro unter der E-Mail-Adresse info@bco-koeln.de bestellt werden.
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