Fehlen bald die Arbeitsrechtler in den Unternehmen?
Die Unternehmen in Deutschland rechnen für das Jahr 2018 mit zunehmenden Aufgaben für die bei ihnen beschäftigten Arbeitsrechtler. Nach einer Befragung des Bundesverbandes der Arbeitsrechtler in Unternehmen (BVAU) erwarten über zwei Drittel aller Unternehmen, dass das Arbeitsvolumen mit arbeitsrechtlichen Fragestellungen größer oder sogar deutlich größer werde.
Es mangelt an Arbeitsrechtlern mit Berufserfahrung
Doch für genügend arbeitsrechtlich versierte Mitarbeiter, die mit diesen Herausforderungen umgehen können, ist nicht gesorgt. Mehr als ein Drittel der befragten Arbeitsrechtler mit Team- und Budgetveranwortung in den Unternehmen würden das zunehmende Arbeitsvolumen gerne über Neueinstellungen abfangen, bekommen allerdings diese fehlenden Stellen nicht genehmigt. Und auch wenn eine Neueinstellung erfolgen kann, verweisen fast 70 Prozent der Unternehmen auf große Probleme bei der Stellenbesetzung: Berufserfahrene Arbeitsrechtler sind kaum zu finden.
Keine Bereitschaft der Unternehmen, arbeitsrechtlichen Nachwuchs auszubilden
"Aufgrund der noch abzuarbeitenden neuen Gesetze aus der letzten Legislaturperiode überrascht das Ergebnis zum Arbeitsvolumen zunächst nicht", erläutert BVAU-Präsident Alexander Zumkeller. Doch mit Blick auf die neue Regierungsbildung und der damit einhergehenden zukünftigen Unsicherheiten sehen er und auch BVAU-Vizepräsident Professor Rupert Felder die Ergebnisse der Befragung als erschreckend an. Selbst die Bereitschaft in den Unternehmen, arbeitsrechtlichen Nachwuchs auszubilden und zu fördern hat sich, so die Umfrageergebnisse, halbiert.
"Das sollte als deutliches Warnsignal verstanden werden", erklärt Felder. "Die wachsenden Probleme bei der Rekrutierung sowohl von erfahrenen Arbeitsrechtlern als auch bei der Suche nach Berufsanfängern verstärken das Problem in die falsche Richtung." Aus diesem Grund sei mittelfristig mit einem echten Fachkräftemangel im Bereich der arbeitsrechtlichen Kompetenz in den Unternehmen zu rechnen.
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