Gut Gelaunte treffen schlechtere Entscheidungen
In ihrer Studie untersuchten die Basler Wissenschaftler, wie ältere und jüngere Erwachsene sequenzielle Entscheidungen treffen. Zusätzlich mussten die 64 Probanden über ihre momentane Stimmungslage Auskunft geben. Sie erhielten Entscheidungsaufgaben am Computer, bei denen sie für 60 verschiedene Produkte jeweils das günstigste Angebot finden sollten. Bei jedem Angebot konnten sie sich entscheiden, ob sie das Produkt für diesen Preis kaufen oder lieber weitersuchen wollten; dann verfiel das Angebot aber. Im Ganzen konnten sich die Probanden bis zu 40 Preisangebote pro Produkt ansehen.
Ältere entschieden im Schnitt schlechter
Die Psychologen fanden, dass ältere Erwachsene früher ein Angebot annahmen und insgesamt mehr für die Produkte zahlten als jüngere. Die Tendenz, weniger lange zu suchen, hing dabei allerdings nicht mit ihren kognitiven Fähigkeiten, sondern mit der Stimmung der Versuchspersonen zusammen: Je positiver ihre Stimmung, desto früher entschieden sie sich, ein Angebot anzunehmen, also eine Option zu akzeptieren, anstatt weiterzusuchen. Eine zweite Studie ausschließlich mit jüngeren Erwachsenen – 81 Studierenden im Durchschnittsalter von 23 Jahren – zeigte, dass auch diese eher bereit waren, Angebote früher anzunehmen, wenn sie mit Bildern in eine positive Stimmung versetzt wurden.
Aktuelle Stimmungslage beeinflusst Entscheidungsverhalten
Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur kognitive Fähigkeiten wichtig sind, um gute Entscheidungen zu treffen, sondern dass auch die aktuelle Stimmungslage einen wichtigen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten hat. Eine positive Stimmung kann also Angebote in einem rosigeren Licht erscheinen lassen und damit zu einer flüchtigeren Informationssuche führen. Dies kann aber schlechtere Entscheidungen zur Folge haben, etwa dann, wenn bei einer Wahl eine intensive Informationssuche notwendig ist.
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