Informelle Netzwerke: Wie die Informationen fließen

In Unternehmen bilden sich meistens neben den offiziellen Organisations- und Führungsstrukturen informelle Netzwerke zwischen den Mitarbeitern heraus. Darüber werden Wissen und Ratschläge ausgetauscht. Diese Netzwerke zu ergründen kann sich lohnen, schreibt das Wissenschaftsmagazin "Personal Quarterly".

Wer im Job bei der Erledigung einer Aufgabe nicht weiter weiß, wendet sich in der Regel an jemanden, der ihm einen hilfreichen Rat geben kann. Dies ist aber eher selten der Vorgesetzte. Normalerweise sind Kollegen die Anlaufstelle, um solche Infos einzuholen. Da jeder Mitarbeiter für solche Fälle jeweils seine bevorzugten Quellen für Ratschläge hat, bildet sich ich in Betrieben stets ein ganzes Netzwerk derartiger informeller Kommunikationskanäle aus.

"Cliquen" können die Innovationskraft mindern

Dr. Julia Brennecke vom Lehrstuhl für Organisation und Personal an der Universität Freiburg argumentiert in ihrem Beitrag für das  Wissenschaftsmagazin "Personal Quarterly" in Ausgabe 02/2014, dass es sich für Unternehmen auszahlt, wenn sie ergründen, wie dieses informelle Mitarbeiternetzwerk in ihrem eigenen Haus aufgebaut ist und funktioniert. Am Beispiel eines mittelständischen Dienstleistungsunternehmens mit knapp 100 Beschäftigten führt sie vor, wie sich das Netzwerk ohne großen Aufwand per Befragung visualisieren und anschließend analysieren und optimieren lässt.

Informelle Netzwerke können in der Praxis nämlich verschiedene Schwachpunkte aufweisen - etwa "Cliquen" und "strukturelle Löcher", die das Wissen in der Firma segmentieren und Innovation bremsen können, oder einen grundsätzlich eingeschränkten generalisierten Austausch. Durch eine gezielte interne Informationspolitik und passende Anreize können Unternehmen hier gegensteuern und ihre informellen Netzwerke verbessern - und so mehr Effizienz zu erzielen und ihre Innovationskraft zu erhöhen. 

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