Mitarbeiterbindung: Wichtige Gründe für Frust am Arbeitsplatz

Was macht den Chef rasend? Was nervt die Mitarbeiter? Eine aktuelle Studie von Meinestadt.de zeigt die wichtigsten Gründe, die zu frustierten Mitarbeitern oder Führungskräften am Arbeitsplatz führen. Gründe, die wichtige Hinweise für die Mitarbeiterbindung liefern.

Zufriedene Arbeitnehmer sind gute Arbeitnehmer: Sie sind treu und erhöhen die Produktivität im Unternehmen. Diese Einsicht ist sicherlich nicht neu. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen wird die Mitarbeiterzufriedenheit jedoch immer wichtiger, denn in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung und Fachkräftemangel wird das Personal zum erfolgskritischen Faktor. Wie also können Personaler Arbeitsplatzverhältnisse schaffen, in denen sich die Mitarbeiter wohlfühlen? Ober eben anders herum: Was stört die Mitarbeiter im Arbeitsumfeld am meisten?

Was Mitarbeiter und Führungskräfte frustriert

Hinweise hierzu liefert das Informationsportal Meinestadt.de, das 1.112 Arbeitnehmer und Führungskräfte dazu befragt, was ihnen im Job wichtig ist und was sie am Arbeitsplatz besonders frustriert. Im Ergebnis zeigt die Studie ein gemischtes Stimmungsbild, in dem es jedoch auch Überschneidungen zwischen den Anliegen von Mitarbeitern und Führungskräften gibt.

Gegenseitige Anerkennung als Schlüssel zur Mitarbeiterbindung

Zufriedenheit im Job steht und fällt für die Mehrheit (67 Prozent) der befragten Arbeitnehmer mit der Frage, ob sie sich im Arbeitsumfeld wertgeschätzt fühlen. Eine typische Antwort aus der Umfrage lautet: "Am allermeisten an meiner Arbeit nervt mich, dass der Chef einem nichts zutraut und jede Kleinigkeit selber prüfen muss." Ähnliche Klagen hört man jedoch auch von den befragten Führungskräften, die sich ebenfalls nicht ausreichend gewürdigt sehen: Sie nervt an ihrem Job am meisten, dass "es oftmals an Respekt und Wertschätzung fehlt".

Mangelnde Kommunikation: HR als Mediator?

Offenbar - dies deuten die weitern Studienergebnisse an - handelt es sich hierbei um ein Kommunikationsproblem, das daraus entsteht, dass Führung und Mitarbeit nicht genug Zeit miteinander verbringen: Während nämlich die Mitarbeiter typischerweise sagen, es würde sie stören, nicht gefordert und gefördert zu werden, nervt es die Chefs besonders, wenn sie zu lange in Meetings sitzen und zu wenig Zeit für die Mitarbeiter haben.

Die große Mehrheit der Führungskräfte (71,6 Prozent) sagt außerdem, dass mangelnde Eigeninitiative und Passivität diejenige Mitarbeiter-Eigenschaft sei, die sie an am wenigsten leiden könnten. Und genau hier liegt der Widerspruch, denn die Arbeitnehmer möchten ja gerade eigenverantwortlicher arbeiten können und weniger kontrolliert werden. Ein potentieller Ansatzpunkt für die Personalabteilungen: Sie könnten vermitteln und damit eine damit Win-Win-Situation schaffen. 

Schlechtes Gehalt und miese Arbeitsatmosphäre 

Der Kündigungsgrund Nummer zwei auf der Liste von Meinestadt.de ist das Gehalt: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Studienteilnehmer gab an, zum Zeitpunkt der Befragung unterbezahlt gewesen zu sein und sagte, dass gerade dieser Umstand die Zufriedenheit mit dem Job erheblich herabsetzen würde. An dritter Stelle steht erneut ein weicher Faktor: das Klima am Arbeitsplatz. Eine langfristig angespannte Arbeitsatmosphäre und schlechte Stimmung unter den Kollegen war für 56 Prozent der befragten Arbeitnehmer Grund genug, um über einen Jobwechsel nachzudenken.

Work-Life-Balance: der Klassiker der Mitarbeiterbindung

Die Arbeitsauslastung ist offenbar ein weiterer Schlüsselfaktor: In diesem Kontext deuten die Umfrageergebnisse darauf hin, dass Arbeitgeber eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglichen sollten, sodass die Mitarbeiter weder über- noch unterfordern werden. Denn einerseits fühlte sich fast jeder dritte Befragte durch die Arbeit überfordert. Andererseits klagten jedoch genauso viele Mitarbeiter über Unterforderung am Arbeitsplatz. Knapp ein Drittel empfand Überstunden als den nervigsten Aspekt ihrer Arbeit und 26 Prozent beklagen, dass sie sich aufgrund von unflexiblen Arbeitszeiten nicht so hätten einbringen können, wie sie es wollten.


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