Personal-Risiko-Index 2012

Mitarbeiterengpässe und mangelnde Motivation der Arbeitnehmer zählen derzeit zu den größten Personalrisiken in Unternehmen. Das belegt der erstmals erhobene Personal-Risiko-Index (PRI). Das bisher eher unterbelichtete HR-Feld stößt auf großes Interesse, wie die hohe Zahl von 1.484 Studienteilnehmern zeigt.

Mit dem PRI erhalten Personaler ein Informations- und Steuerungsinstrument für ihre Arbeit, denn der Index ergibt in der Auswertung einen Messwert, den HR-Mitarbeiter und Unternehmer als externen Benchmark und Frühwarnsystem nutzen können. Die Befragten bewerten fünf Personalrisiken nach ihrer aktuellen Bedeutung auf einer Skala von null (kein wahrgenommenes Risiko) bis zehn (sehr hoch wahrgenommenes Risiko). Der durchschnittliche Indexwert über alle Risiken hinweg liegt aktuell bei 4,09 (bei 1.166 vollständigen Antworten).

Engpässe sind das Personalrisiko Nummer 1

Überdurchschnittlich werden das Engpassrisiko mit einem Punktwert von 5,68 sowie das Motivationsrisiko mit 5,03 bewertet. Letzteres bezeichnet die Befürchtung, dass Mitarbeiter Leistung zurückhalten oder sich zu sehr verausgaben. Mit Engpassrisiko ist gemeint, dass offene Stellen nicht adäquat besetzt werden können.

Die anderen drei Risiken Austritt (3,91), Anpassung (3,80) und Loyalität (2,05) erachten die Umfrageteilnehmer als geringer für die Personalarbeit ausgeprägt. Dabei bezeichnet das Austrittsrisiko die Gefahr, dass hochqualifizierte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Das Anpassungsrisiko drückt aus, dass die Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter an technologische und sonstige externe Entwicklungen gefährdet sein kann. Hinter dem Loyalitätsrisiko steht der Gedanke, dass Mitarbeiter dem Unternehmen auch bewusst Schaden zufügen könnten.

HR-Experten sehen höhere Risiken als Geschäftsführer

Bei der Betrachtung der Personalrisiken nach der Funktion der Befragten zeigt sich über fast alle Risiken hinweg, dass Mitarbeiter und Leiter der HR-Abteilungen Gefahren höher einschätzen als Geschäftsführer.

Bei einem Blick auf die Branchen verdeutlicht der Index, dass die Befragten aus der Automobilindustrie, der ITK-Branche, dem Gesundheitswesen sowie dem Kredit- und Finanzwesen Personal-Risiken überdurchschnittlich hoch einschätzen.

Über die Studie

Die PRI-Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Personalwirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), des Haufe Personalmagazins und des Software-Anbieters Sage HR Solutions. Die Initiatoren der Studie beleuchten damit erstmals das bisher wenig betrachtete Gebiet der Personalrisiken.

Der vollständige Ergebnisbericht findet sich zum kostenlosen Download unter www.pri.de.


Schlagworte zum Thema:  Fachkräftemangel, Talent Management