Personalberater bringen mehr Frauen in Führungspositionen
Der Anteil weiblicher Kandidaten, die von den Unternehmen über Personalberater eingestellt wurden, stieg von 26 auf 27,5 Prozent, ergab die Studie „Personalberatung in Deutschland 2019“. Bei den Kandidaten mit Migrationshintergrund zählen die Berater eine Steigerung von 9,0 auf 9,5 Prozent. Zudem stieg der Anteil der Kandidaten über 50 Jahre (Steigerung von 36 auf 37,5 Prozent) in neue Führungspositionen bei ihren Kunden. Auch der Anteil der besetzten Positionen mit digitalem Bezug hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen (Steigerung von 11,0 auf 13,5 Prozent).
Die Personalberaterbranche wächst weiter
Die Branchenstudie „Personalberatung in Deutschland 2019“ des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) liefert auch bei der Geschäftsentwicklung positive Zahlen: Der Umsatz der Personalberatungen ist im Jahr 2018 um 7,5 Prozent auf insgesamt 2,36 Milliarden Euro gestiegen. Doch das Wachstum schwächt sich ab. 2017 lag die Steigerungsrate noch bei 10,3 Prozent. Für das kommende Jahr fällt die Prognose der Marktteilnehmer (plus 6,7 Prozent) verhaltener aus.
Mehr Berater und Researcher, weniger Frauen
Das Branchenwachstum geht einher mit einer steigenden Anzahl an Beratern (rund 7.600, plus 2,3 Prozent), an Researchern (rund 4.100, plus 5,8 Prozent) und an Backoffice-Kräften (rund 3.400, plus 0,7 Prozent). Allerdings ist der Anteil an weiblichen Beratern und Researchern zurückgegangen. Es sei durchaus ein Problem, jüngere Frauen für die Tätigkeit als Personalberaterin zu interessieren, berichtete Wolfram C. Tröger, Vize-Präsident im BDU, bei der Präsentation der Studie auf dem Deutschen Personalberatertag. In der Branche würden sich zahlreich Inhaberinnen von Personalberatungen finden. „Aber auf dem Partner-Level sind Frauen nicht so stark vertreten“, sagte er.
Die Personalsuche macht über 80 Prozent des Umsatzes aus
Den größten Umsatzanteil der Personalberater macht nach wie vor die Suche, Auswahl und Gewinnung von Führungskräften und Experten aus (81,3 Prozent), gefolgt von der Managementdiagnostik (7,0 Prozent) und der Besetzung von Bei- und Aufsichtsräten (3,2 Prozent). Die Suche von Interim-Managern liegt zwar nur auf Rang vier (2,8 Prozent), hat aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Die klassische Unternehmensberatung macht 1,2 Prozent des Umsatzes von Personalberatungen aus.
Blick in die Zukunft: Wissensdienstleister treiben die Nachfrage
Die Zukunftsprognose der Marktteilnehmer sieht eine weitere Steigerung bei der Suche, Auswahl und Gewinnung von Führungskräften und Experten vor. Eine besonders starke Kundennachfrage soll nach Einschätzung der Personalberater 2019 von den Branchen Professional Services und TIMES ausgehen. „Es entstehen neue Positionen und neue Aufgabenfelder, die es zu besetzen gilt. Für die Personalberater ist ein Umdenken erforderlich“, sagte Karl-Josef Mondorf, Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Personalberatung.
Die Unternehmen müssen schneller werden
Aber nicht nur die Personalberater, sondern auch die Kundenunternehmen müssen umdenken. 95 Prozent der Marktteilnehmer stimmten folgender These zu: „Die Schnittstelle zum Klienten erfordert zunehmend auch Fähigkeiten im Krisenmanagement, da die Suchen schwieriger werden und vor allem Entscheidungsfreude vom Auftraggeber erfordern.“ Was das genau bedeutet, erläuterte Karl-Josem Mondorf: „Es geht nicht nur um die Kandidatenseite. Man muss auch den Kunden managen.“ Aus Sicht der Kandidaten sei es nicht nachvollziehbar, wenn die Personalberatung sie als Top-Kandidaten anspricht und sie dann fünf Wochen auf einen Termin im Unternehmen warten müssten. „Es ist für uns zunehmend schwierig, Stellen in einer für Kandidaten nachvollziehbaren Zeit zu besetzen“, sagte er.
Gemeinsam mit dem Bundesverband der Personalmager hat der BDU einen neuen Leitfaden zur Personalberaterauswahl erarbeitet und ebenfalls auf dem Deutschen Personalberatertag vorgestellt.
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Ein Briefing und die Abstimmung mit Kandidaten& Unternehmen bedarf viel Zeit und ausreichende Tiefe. 5 Wochen auf einen nächsten Schritt zu warten ist definitiv zu lang! Handelt es sich hierbei um 5 Wochen ohne Kontakt von Personalberatung und Kandidat?
LG, Laura Walterscheid
(Link redaktionell entfernt)
vielen Dank für Ihren Kommentar. Aus unserer Sicht sind hier 5 Wochen ohne Kontakt von Personalberatung und Kandidat gemeint - ganz genau geht das aber aus der uns vorliegenden Quelle nicht hervor. Um das in Erfahrung zu bringen, müssten Sie bitte beim BDU direkt nachfragen.
Viele Grüße,
Ihre Haufe Online Redaktion