Wie Arbeitgeber automatisch passendes Personal finden können
Wie kann es gelingen, die richtigen Zielgruppen am Stellenmarkt zu erreichen? Sicherlich mit der guten alten Stellenanzeige, wenn sie aussagekräftig getextet ist. Doch die ansprechendste Stellenanzeige bringt nichts, wenn sie nicht gelesen wird. Eine Stellenanzeige für 90 Tage auf Stellenbörsen zu platzieren, ist kein kostengünstiger und effizienter Recruitingweg, wenn sie von den relevanten Personen nicht wahrgenommen wird.
Dazu kommt: Die User-Experience muss an die jüngeren Zielgruppen angepasst werden. Denn die Personen, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommen, sind auf Social Media sowie in Such-, Gaming- und Streaming-Plattformen unterwegs. Und sie bewegen sich in erster Linie mit mobilen Endgeräten durchs Internet.
Dicht auf den digitalen Fersen der relevanten Zielgruppen
Deshalb werden im Recruiting zunehmend Prozesse genutzt, die aus dem E-Commerce bekannt sind. Stellenangebote werden nicht nur auf den einschlägigen Stellenbörsen geschaltet, sondern auch dort, wo die potenziellen Bewerberinnen und Bewerber ohnehin unterwegs sind: auf Tiktok, Instagram, Google. Dabei gilt: Je kreativer die Kampagne, desto größer ist die Aufmerksamkeit.
Damit das gelingt, wird die Zielgruppe genau analysiert und vermessen. Je besser man sie kennt, umso dichter kann HR an die Kandidatinnen und Kandidaten heranrücken. Das ist die Grundlage von Programmatic Advertising, mit dem Werbung, Anzeigen und Kampagnen auf Basis von Daten und Algorithmen ausgespielt werden. Mit dieser Technologie sind Media-Agenturen den Zielgruppen dicht auf den digitalen Fersen, um sie einerseits besser zu verstehen und sie andererseits auf den Plattformen und Kanälen zu finden, auf denen sie unterwegs sind.
Streuverluste beim Recruiting reduzieren
Recruiting-Kampagnen auf Programmatic-Basis nutzen Daten wie Online-Verhaltensmuster, demografische Informationen und Interessen, um bessere Entscheidungen bei der Schaltung von Werbung zu treffen. Das mindert den Streuverlust und macht die Kampagne effizienter und wirksamer. HR kann auf diese Weise sicherstellen, dass die Personalkampagne nur von Personen gesehen wird, die für die offenen Stellen infrage kommen.
Dabei werden Daten und Insights gesammelt, die auch für künftige Kampagnen nützlich sind. Durch die Verwendung dieser Daten können treffsichere Entscheidungen bei der Zielgruppen-Definition und bei der Schaltung von Werbung erreicht werden. Unternehmen können ihre Zielgruppe, ihre Werbebotschaft oder ihre Kanäle jederzeit in Echtzeit ändern, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Ein weiterer Vorteil von programmatischen Recruiting-Kampagnen ist das Retargeting. Unternehmen können die Besucherinnen und Besucher ihrer Karriereseite erneut ansprechen – ganz gezielt –, um ihr Interesse an offenen Stellen zu wecken.
Programmatic Job Advertising: So gelingt die Kampagne
Eine programmatische Mediakampagne kann erfolgreich sein, wenn diese wichtigen Faktoren berücksichtigt werden:
- Zielgruppen-Definition: Die genaue Definition der Zielgruppe stellt sicher, dass die Kampagne auf die passenden Kandidatinnen und Kandidaten ausgerichtet ist.
- Daten-Strategie: Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Sammeln, der Analyse und Nutzung von Daten, um bessere Entscheidungen bei der Zielgruppen-Definition und bei der Schaltung der Anzeigen zu treffen.
- Technologie: Die Wahl der richtigen Technologie ist entscheidend.
- Überwachung und Optimierung: Wichtig ist es, die Kampagne laufend zu überwachen und zu optimieren, um so sicherzustellen, dass sie den gewünschten Erfolg erzielt.
- Kreativität: Je kreativer die Kampagne ist, desto höhere Aufmerksamkeit und Interaktionen können erreicht werden. Eine frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Kreation und Media ist empfehlenswert.
Beispiel: Programmatic Job Advertising eines Automobilkonzerns Kostenfaktor: Mittleres fünfstelliges Budget Kampagnen-Zeitraum: circa zwei Wochen Ausspielungen: neun Millionen Einblendungen Verwendete Medien:
Generierte Daten: Es konnten Rückschlüsse gezogen werden auf:
Ergebnis: Uplift um rund 1.000 Besucherinnen und Besucher auf der Karriereseite des Unternehmens |
Im Fokus: Wirksamkeit, Flexibilität und Kostenkontrolle
Es braucht die richtigen Instrumente, um erfolgreich programmatische Mediakampagnen durchführen zu können. "The Trade Desk" ist eine Technologie, die netzwerk- und plattformübergreifend Werbung via Online, Mobile, Location-based Advertising, digitalem Radio, Connected TV oder Digital Out-of-Home (digitaler Außenwerbung) ausspielen kann. Media-Agenturen, die mit "The Trade Desk" arbeiten, können Kampagnen während der gesamten Laufzeit überwachen. Wenn nötig, können sie jederzeit auf Veränderungen reagieren und die Kampagne entsprechend anpassen. Das erleichtert es, die gewünschten Kampagnenziele zu erreichen.
Während einer Kampagnenlaufzeit von drei Monaten wird eine programmatische Stellenanzeige rund 800.000 Mal eingeblendet. Dabei liegt das Mindestbudget bei 3.000 Euro pro Monat und ist nicht an eine einzelne Vakanz gebunden, da die Kampagnenmotive jederzeit angepasst oder ausgetauscht werden können. So erzielt eine programmatische Kampagne deutlich mehr Sichtbarkeit und Werbewirkung innerhalb der Zielgruppe als einzelne Stellenanzeigen.
In Zeiten, in denen die Arbeitgeber um immer weniger Kandidatinnen und Kandidaten buhlen, geht es vor allen Dingen um Schnelligkeit und Zielgenauigkeit. Mit programmatischen Kampagnen erreichen Unternehmen nicht nur eine bessere Kosteneffizienz und eine genau definierte Zielgruppe, sondern auch höhere Wirksamkeit sowie mehr Flexibilität und Kontrolle. Vorteile, die Personalverantwortliche nicht außer Acht lassen sollten, wenn sie ihre Recruiting-Strategie planen und umsetzen.
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Wir bei (Link redaktionell entfernt, bitte beachten Sie unsere Netiquette, Haufe Online Redaktion) konzentrieren uns auf Handwerk und Industrie und dementsprechend auf Social Media Ads.
Der Schlosser in besagtem Automobilkonzern wird sich vermutlich eher weniger auf eine Hochglanz-Out-Of-Home-Ad bewerben als auf eine Social Media Ad. Ob eine Stellenanzeige auf C-Level auf Social Media funktionieren würde, ist dagegen ebenso fraglich.