Offene und sensible Manager gesucht
Bei der Studie, für die Boyden Executive Search zusammen mit der European Business School (EBS) rund 700 Top-Manager befragte, ergab sich ein klares Bild von der Führungskraft der Zukunft: Sie solle offen und sensibel sein, fordert eine große Mehrheit von 87 Prozent der Befragten, außerdem anpassungs- (82 Prozent) und durchsetzungsfähig (78 Prozent). Des Weiteren erwartet über die Hälfte, dass die Führungspersönlichkeit flexibel sei (56 Prozent) und über internationale Berufserfahrung verfüge (52 Prozent).
Dass Kompetenzen wie Offenheit, Sensibilität und Anpassungsfähigkeit in der Befragung so weit vorne liegen, erklären sich die Autoren der Studie durch die wachsende Internationalisierung: Diese erfordere Persönlichkeiten, die sich auch im Ausland den dortigen Gegebenheiten schnell anpassen können, so Doktor Rolf E. Stokburger, Managing Partner bei Boyden.
Dass Diversity bei der Personalbeschaffung immer wichtiger wird, ist der Befragung zufolge unstrittig: 54 Prozent sagen, dass das Thema einen immer höheren Stellenwert einnehmen werde. 42 Prozent sehen darin zudem einen wichtigen Faktor im Employer Branding ihres Unternehmens. Nur 16 Prozent finden, dass das Thema allgemein überbewertet werde, und nur neun Prozent zeigen keinerlei Bereitschaft, sich im Unternehmen stärker für Diversity einzusetzen.
Flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuung liegen vorn
Bei der Bereitschaft zur Frauenförderung ist das Bild ähnlich eindeutig: Die Mehrheit der Befragten hält der Umfrage zufolge die Unterstützung für weibliche Führungskräfte für wichtig. Bei den Maßnahmen sprechen sich 71 Prozent für flexible Arbeitszeitmodelle für Führungskräfte aus. 70 Prozent meinen, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung unterstützen sollten. Knapp die Hälfte fordert, dass Führungskräfte die Möglichkeit haben sollten, auch im Homeoffice zu arbeiten. Nur eine Minderheit von drei Prozent der Befragten war demnach der Meinung, dass Unternehmen nichts für den Aufstieg ihrer Mitarbeiter tun müssten.
Nur beim Thema "Demografie" lässt die Befragung keine eindeutige Marschrichtung für das Recruiting der Zukunft erkennen: Auf die Frage, welche Rolle die unternehmenseigene Führungskräfteentwicklung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels künftig spielen werde, antwortete knapp die Hälfte (47 Prozent), dass ihr Unternehmen keine gezielten Maßnahmen ergreifen werde. Die Unternehmen, die die demografische Entwicklung bei ihrem künftigen Recruiting berücksichtigen wollen, planen, ältere Mitarbeiter einzustellen (38 Prozent) und Führungskräfteprogramme für ältere Mitarbeiter (23 Prozent) und/oder Weiterbildung für erfahrene Top-Manager (19 Prozent) anzubieten.
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