Unternehmenskultur: Deutsche entspannt bei Büro-Liebesbeziehungen

Jeder dritte deutsche Arbeitnehmer hatte schon einmal eine intime Beziehung am Arbeitsplatz. Manche sind sogar Wiederholungstäter, wie eine Befragung nun zeigt. Insgesamt scheinen deutsche Arbeitgeber aber entspannt mit dem Thema "Büroliebe" umzugehen – ganz im Gegensatz etwa zu US-Firmen.

Beim Büroklatsch und –tratsch gehören Vermutungen, wer mit wem eine Affäre hat oder haben könnte, oft zu den Highlights. Und tatsächlich: So manche Beziehung beginnt hierzulande nicht beim romantischen Dinner im Kerzenschein, sondern bei Überstunden im funktionalen Licht von Bürolampen und Halogenleuchten.

Die Betreiber des Verbraucherportals Sparwelt.de wollten nun genau wissen, wie viel hierzulande am Arbeitsplatz wirklich gebaggert und angebandelt wird – und haben 1.000 Deutsche zu ihren Erfahrungen mit Affären und Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz befragt.

Bürobeziehungen: Jeder Zehnte ist Wiederholungstäter

Demnach sind amouröse Verstrickungen am Arbeitsplatz hierzulande gar nicht so selten: Jeder dritte deutsche Angestellte ist laut der aktuellen Forsa-Umfrage schon einmal eine sexuelle Beziehung mit einem Kollegen eingegangen. Knapp jedem Zehnten gefallen die amourösen Verstrickungen am Arbeitsplatz offenbar so sehr, dass er bereits zum wiederholten Mal eine Beziehung mit einem Kollegen eingegangen ist.

Beziehungen am Arbeitsplatz: Gute Chancen auf Langzeitliebe

Wie viele dieser Techtelmechtel zu echten Liebesbeziehungen werden, wollten die Studienautoren ebenfalls wissen. Demnach stehen die Chancen auf eine dauerhafte Beziehung gar nicht so schlecht: Immerhin 29 Prozent der Befragten konnten davon berichten, dass aus ihrer Büroliaison eine Beziehung entstanden ist, die länger als fünf Jahre dauerte. Und nur eine Minderheit von 15 Prozent verbuchte ihre Affäre als einmalige Angelegenheit.

Doch die Studienautoren konnten nicht nur diese Liebesgeheimnisse ans Licht bringen, sondern auch mit einem langgepflegten Klischée aufräumen: nämlich, dass Chefs am liebsten etwas mit ihrer Sekretärin anfangen. Denn nur in zehn Prozent der Fälle entwickeln sich Liebeleien über Hierachieebenen hinweg, stellten die Autoren fest. Eines hat sich hingegen nicht geeändert: Im Fall, dass sich Vorgesetzte und Mitarbeiter verlieben, ist die Konstellation Chef-Sekretärin nach wie vor deutlich häufiger als die Variante Chefin-Sekretär.

USA: Beziehungen mit Kollegen oft verboten

Doch egal, wer wie oft mit wem: Deutsche Unternehmen scheinen mit Bürobeziehungen allgemein recht entspannt umzugehen – nur jeder zehnte Befragte berichtet von negativen Reaktionen auf eine solche Beziehungen, die meisten Kollegen und Vorgesetzten reagieren demnach neutral. Dabei kommt den Arbeitnehmern wohl auch die in diesem Punkt vergleichsweise lockere Kultur in deutschen Untenehmen entgegen.

Weniger gut ergeht es hingegen etwa Turteltauben in US-amerikanischen Firmen: Arbeitgeber dort verbieten oft von vorneherein Beziehungen zwischen Kollegen und vor allem Vorgesetzten und Untergebenen. Grund dafür ist die Angst der Firmen vor teuren Schadensersatzklagen, die ihnen drohen können, falls ein ehemaliger Partner den anderen der sexuellen Belästigung bezichtigt und nachgewiesen werden kann, dass es dem Arbeitgeber nicht gelungen ist, eine solche Belästigungen am Arbeitsplatz zu unterbinden.


Hier finden Sie weitere Befragungsergebnisse in der Infografik.



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