Weiterbildungsquote steigt weiter, auf über 50 Prozent
Die Weiterbildungsquote steigt weiter – das zeigt der " Adult Education Survey 2018" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Seit 2012 liegt sie um die 50 Prozent, im Jahr 2018 bildeten sich 54 Prozent der 18- bis 64-jährigen deutschen Beschäftigten fort. Das sind so viele wie noch nie zuvor.
In den Nuller Jahren hatte die Quote hingegen lediglich bei knapp über 40 Prozent gelegen. Deshalb wurde im Jahr 2008 beim Dresdner Bildungsgipfel eine Zielmarke von 50 Prozent beschlossen, die nun zum wiederholten Mal erreicht wurde.
Weiterbildungsquote: Betriebliche Weiterbildung macht den größten Teil aus
Der Löwenanteil der besuchten Kurse entfällt auf den Bereich der betrieblichen Weiterbildung: 72 Prozent der wahrgenommenen Weiterbildungsangebote zählen als betriebliche Weiterbildung. Zum Vergleich: nur zehn Prozent enfallen auf individuelle berufliche Weiterbildungen.
Allerdings fällt das Verhältnis leicht anders aus, wenn man die dafür aufgewendete Zeit betrachtet: Da individuelle Maßnahmen im Schnitt länger dauern, fallen 33 Prozent der aufgewendeten Stunden auf individuelle berufliche Weiterbildungen an und nur 45 Prozent der Zeit fällt auf betriebliche Angebote an.
Gleichzeitig ist das Interesse der Arbeitgeber an beruflicher Weiterbildung weiterhin groß. Der Anteil der Weiterbildungen, die komplett oder weitgehend während der Arbeitszeit stattfanden, beträgt 62 Prozent (2016 waren es 60 Prozent); 57 Prozent der Weiterbildungen werden vom Arbeitgeber finanziert.
Jede dritte Bildungsaktivität erfolgt über digitale Medien
In der aktuellen Fassung wurden erstmals Daten zur Nutzung digitaler Medien beim Lernen erfasst. Wenig überraschend: Am häufigsten wird das Internet genutzt, um Materialien auszutauschen. Auch für den kommunikativen Austausch werden digitale Kanäle gerne verwendet: bei formalen Lernangeboten geben 55 Prozent der befragten 18- bis 64-Jährigen an, das Internet sehr oder eher häufig für den Austausch zu nutzen.
Daneben werden aber auch Bildungsangebote, die als Online-Format konzipiert sind, in beträchtlichem Ausmaß genutzt. Im Bereich der formalen Bildung sind 31 Prozent, im Bereich der Weiterbildung 20 Prozent der wahrgenommenen Angebote zumindest teilweise als Online-Format gestaltet. Besonders deutlich fällt dabei der Altersunterschied aus: Die 18- bis 24-Jährigen geben in 61 Prozent der Fälle an, dass sie digitale Medien zum Lernen nutzen, mit steigendem Alter sinkt die Quote auf bis zu acht Prozent unter den 65- bis 69-Jährigen.
Weiterhin wenig Weiterbildung für Ältere
Die aktuelle Studie des BMBF zeigt auch, dass ältere Mitarbeiter weiter unterdurchschnittlich oft in den Genuss einer Weiterbildung kommen. Die Weiterbildungsquote der 50- bis 64-Jährigen ist zwar in den vergangenen Jahren gestiegen, im Vergleich nimmt die Gruppe aber immer noch deutlich seltener an Seminaren teil als ihre jüngeren Kollegen.
Sowohl in der Altersgruppe der Jüngeren (bis 34 Jahre), als auch in der Gruppe der 35- bis 49-Jährigen liegt die Quote aus dem Jahr 2018 bei 57 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen bei 50 Prozent. Bei den über 65-Jährigen bricht die Quote stark ein: Diese Gruppe kommt nur auf 28 Prozent, was vor allem auf das Fehlen von betrieblicher Weiterbildung in dieser Kohorte zurückzuführen ist. Aufgrund von Renteneintritten kommen betriebliche Weiterbildungen ab einem bestimmten Alter deutlich seltener infrage.
Über den "Adult Education Survey"
Der "Adult Education Survey" wird seit 2007 vom BMBF im Abstand von zwei bis drei Jahren in Deutschland durchgeführt. Er hat das "Berichtssystem Weiterbildung" abgelöst, mit dem seit Anfang der Siebzigerjahre Daten zum Weiterbildungsverhalten der Bevölkerung in Deutschland erhoben werden. Für den Survey wurden im Zeitraum von Juli bis Dezember 2018 insgesamt 5.800 Interviews mit Personen zwischen 16 und 69 Jahren durchgeführt.
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