Wann wird HR klimaneutral?


Zukunftsfragen: Klimaneutralität von HR

Bis Ende 2025 können alle Personalprozesse vollständig digital und somit so klimaschonend wie möglich sein. Davon ist Claudia Viehweger, Chief People und Sustainabilty Officer bei der Scout 24 Gruppe und "CHRO of the Year 2023", überzeugt.

Wer die wissenschaftliche Debatte verfolgt, weiß, dass Klimaneutralität ein heißdiskutierter Begriff ist. Grundsätzlich geht es jedoch um Vermeidung, Reduktion und Kompensation von Emissionen. Und was hat das mit HR zu tun? Um die Personalprozesse so klimaschonend wie möglich aufzustellen, bedeutet dies eine vollständige Digitalisierung der Personalarbeit.

Rückenwind für die Digitalisierung von HR

Ich bin überzeugt: Bis Ende 2025 kann jede HR-Abteilung in Deutschland diesen Schritt gehen. Alles, was es dafür braucht, sind Mut, Umsetzungswille und etwas Budget. Rückenwind kommt nun endlich von der Bundesregierung, die mit ihrem am 13. März 2024 eingebrachten Regierungsentwurf für das Vierte Gesetz zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger der Wirtschaft sowie der Verwaltung von Bürokratie (BEG IV) den Weg dafür frei machen will, dass reguläre Arbeitsverträge künftig rein digital geschlossen werden können. Willkommen im digitalen Zeitalter! Die Zeit der Papierstapel und Aktenordner ist dann endgültig vorbei. Sie werden abgelöst von digitalen Tools und smarten HR-Management-Systemen, die es im Übrigen auch viel leichter machen, HR datengetrieben zu managen und nach Kennzahlen zu steuern.

Darüber hinaus können Unternehmen einen großen Beitrag dazu leisten, das Mindset und Verhalten ihrer Mitarbeitenden positiv in Richtung Klimaschutz zu beeinflussen. Zum Beispiel durch Hackathons, um Produktideen und Optimierungen in Richtung Nachhaltigkeit zu fördern, oder durch Energiespar-Challenges. Auch ein digitaler Clean-Up der IT-Systeme und Cloudspeicher kann einen klaren Win-Win-Effekt für die Umwelt und das Budget bringen. Zudem ist dies auch eine überzeugende Mitarbeiterbindungsstrategie, denn gerade die jungen Generationen wollen mehr Verantwortung übernehmen und authentisches sowie konsequentes Handeln ihrer Arbeitgeber sehen.

Mitarbeitermobilität als Ansatzpunkt

Darüber hinaus spielt das Thema Mitarbeitermobilität eine große Rolle. Hier kann man ansetzen, indem innerdeutsche Flüge vermieden werden, wenn das Ziel innerhalb von wenigen Stunden mit der Bahn erreichbar ist. Dienstwagenflotten auf E-Autos umstellen und den Mitarbeitenden Jobräder und Vergünstigungen für die öffentlichen Verkehrsmittel anbieten. Bereits mit diesen Maßnahmen kann man die Klimabilanz deutlich positiv beeinflussen. Also: just change it! 


Dieser Beitrag ist erschienen in Personalmagazin 9/2024. Als Abonnent haben Sie Zugang zu diesem Beitrag und allen Artikeln dieser Ausgabe in unserem Digitalmagazin als Desktop-Applikation oder in der Personalmagazin-App.


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Schlagworte zum Thema:  Green HR, Klimaschutz, Digitalisierung