"Liebe ist die mächtigste Kraft in der Wirtschaft"
neues lernen: Herr Buckingham, Ihr jüngstes Buch trägt den Titel "Love + Work". Erklären Sie doch mal: Was hat aus Ihrer Sicht Liebe mit Arbeit zu tun?
Marcus Buckingham: Nun, heute nicht immer so viel. Es gibt viele Menschen, die das Gefühl haben, dass Arbeit entfremdet. Weltweite Daten zeigen, dass nur knapp 18 Prozent der Menschen sagen, dass sie jeden Tag die Möglichkeit haben, ihre Stärken bei der Arbeit auszuspielen. Für sie gibt es also keine Liebe bei der Arbeit.
Die eigenen Stärken bei der Arbeit ausleben
neues lernen: Wenn jemand seine Stärken ausspielen und das Beste geben kann, bezeichnen Sie das demnach als Liebe. Was ist der Unterschied zu Motivation, Leidenschaft, Engagement oder Empowerment?
Buckingham: Das sind alles schöne Worte, aber sie sind eine völlig andere Kategorie. In Studien werden Leute oft gefragt, wie stark sie bestimmten Erfahrungen auf einer Skala von eins bis fünf zustimmen, wobei fünf für starke Zustimmung und eins für starke Ablehnung steht. Wenn Sie eine beliebige Frage stellen, zum Beispiel "Ich weiß, was bei der Arbeit von mir erwartet wird", "Mein Vorgesetzter kümmert sich um mich als Person" oder "Ich glaube an den Auftrag meines Unternehmens", stellen Sie diese Frage natürlich, weil Sie versuchen, das zukünftige Verhalten der Person vorherzusagen: Wird sie produktiv sein? Wird sie bei der Organisation bleiben? Und wenn man die Daten zu solchen Befragungen auswertet, stellt man fest, dass es keine lineare Beziehung zwischen einer zum ersten Zeitpunkt geäußerten Stimmung und einem Verhalten zum zweiten Zeitpunkt gibt. Es ist nicht so, dass es eine gerade Linie ist, die von unten links nach oben rechts verläuft. Vielmehr sieht es aus wie eine lange, flache Linie, die am Ende plötzlich vertikal aufsteigt zwischen den Skalenwerten vier und fünf. Nur wirklich starke, positive Emotionen steuern das Verhalten. Das gilt auch für die Liebe.
neues lernen: Liebe verstehen Sie also als eine Form sehr starker Zustimmung?
Buckingham: Liebe ist etwas, das eine tiefe und unerschütterliche Hingabe an das Gedeihen einer Person darstellt. Wenn wir etwas lieben, gehen wir gestärkt daraus hervor. Wenn Menschen das Wort "Liebe" aussprechen, lassen die Daten zumindest darauf schließen, dass es nicht zufällig ist. Wenn sie sagen: "Ich liebe dieses Produkt", "Ich liebe meinen Manager, meine Managerin" oder "Ich liebe meinen Lehrer, meine Lehrerin", dann haben sie diese sehr positive Emotion gewählt, weil etwas mit ihnen passiert ist, als sie mit diesen Menschen oder Dingen zu tun hatten.
(K)eine Strategie für Liebe am Arbeitsplatz
neues lernen: Beobachten Sie kulturelle Unterschiede, wenn es darum geht, das Wort "Liebe" für diese Art von Gefühl zu verwenden?
Buckingham: Nein. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren Menschen aus 27 Ländern auf der ganzen Welt zur Stimmung und den Gefühlen der Mitarbeitenden und Kunden und Kundinnen befragt. Und überall gelten die gleichen Regeln. Liebe ist keine kulturelle, sondern eine zutiefst menschliche Sache. Liebe ist die Quintessenz einer extrem positiven Erfahrung, nicht einer amerikanischen, brasilianischen oder isländischen. Natürlich gibt es viele verschiedene Definitionen von Liebe. Die Griechen kannten acht verschiedene und wahrscheinlich gibt es acht Milliarden Definitionen von Liebe auf der Welt. Aber alle Menschen verbinden mit dem Wort Liebe etwas extrem Positives. Wenn Sie aus einem Film kommen und sagen: "Das hat mir wirklich gefallen, das hat mir Spaß gemacht oder das war interessant", dann ist das etwas ganz anderes als zu sagen, "Ich liebe diesen Film". Egal ob es eine Komödie, Tragödie oder ein Science-Fiction-Film war, irgendwie hat er Sie so berührt, dass Sie sich klüger, weiser oder größer fühlen.
neues lernen: Was schließen Sie daraus, wie Liebe am Arbeitsplatz wirkt?
Buckingham: Der Mensch braucht jeden Tag Dinge, die er oder sie sehr gerne tut. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es kein Lernen, keine Kreativität, keine Widerstandsfähigkeit, keine Zusammenarbeit, keine Genauigkeit und keine Innovation. Lieblose Innovation, lieblose Kreativität und lieblose Zusammenarbeit sind ein Widerspruch in sich. Deshalb brauchen wir als Einzelpersonen Aktivitäten, die wir lieben. Nicht immer, aber wir brauchen sie jeden Tag. Und davon profitieren auch Unternehmen. Liebe ist die mächtigste Kraft in der Wirtschaft. Und es ist ziemlich seltsam, dass wir überhaupt keine Strategie dafür haben. Wir haben eine Strategie für künstliche Intelligenz, Lean Production oder Kostenmaximierung. Aber wir haben keine Strategie für die Liebe.
Der Mensch braucht jeden Tag Dinge, die er oder sie sehr gerne tut. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es kein Lernen, keine Kreativität, keine Widerstandsfähigkeit, keine Zusammenarbeit, keine Genauigkeit und keine Innovation. - Marcus Buckingham
neues lernen: Welchen Anteil der eigenen Tätigkeit sollten Mitarbeitende optimalerweise lieben?
Buckingham: Das ist von Person zu Person verschieden. Aber es gibt eine Art Richtwert. Interessante Forschungsergebnisse dazu kommen von der der Mayo-Klinik, einer großen, angesehenen Gesundheitseinrichtung in den USA, aus der Zeit vor der Pandemie. Die Klinik untersuchte Burn-out bei Ärzten und Krankenschwestern, denn das ist in dem Sektor ein großes Thema. Sie befragten Ärzte und Krankenschwestern, die irgendwie widerstandsfähiger waren als andere. Eines der Ergebnisse war, dass sie 20 Prozent ihrer Arbeit liebten. Das stellt sich als eine Art Schwellenwert heraus: Wenn Sie mehr als 20 Prozent der Tätigkeiten lieben, die Sie in Ihrem Job ausüben, erzielen Sie die besten Ergebnisse. Die Wahrscheinlichkeit, dass man ausbrennt, kündigt oder häufig krank ist, ist dann viel geringer. Wenn Sie diesen Schwellenwert überschreiten, passieren alle möglichen guten Dinge. Aber es ist nicht so, dass man doppelt oder dreimal so belastbar ist, wenn man 40 Prozent oder 60 Prozent der eigenen Arbeit liebt. Aber wenn man unter 20 Prozent liegt, kommen negative Auswirkungen ins Spiel.
Lieben Sie mindestens 20 Prozent der Aufgaben in Ihrem Job?
neues lernen: Inwiefern erreichen vor allem diejenigen Beschäftigten diesen Richtwert, die die eigene Arbeit wählen oder selbst gestalten können?
Buckingham: In den vergangenen 25 Jahren habe ich den Großteil meiner Arbeit damit verbracht, zu erforschen, wie exzellente Leistung in einer Reihe von verschiedenen Berufen aussieht. Wenn man Menschen befragt, die in ihrem Beruf wirklich gut sind, egal ob es sich um Ärzte, Verkäufer, Ingenieure oder Hotelangestellte handelt, stellt man fest, dass sie alle bestimmte Tätigkeiten gefunden haben, die sie gerne tun. Und das ist bei fast jeder Tätigkeit möglich, aber bei jedem Menschen anders. Wenn man etwa die besten Housekeeper von "Walt Disney World" befragt, dann lieben sie nicht alle die gleichen Dinge an ihrem Job, aber sie haben alle einige Dinge in ihrem Job, die sie lieben.
neues lernen: Zum Beispiel?
Buckingham: Jemand liebt es beispielsweise, beim Staubsaugen gerade Linien auf dem Teppich zu erzeugen und saugend das Zimmer zu verlassen, sodass man sieht, dass es frisch gesaugt ist. Jemand anderes liebt es, eine Show für die Gäste zu veranstalten und die Kinderspielzeuge jeden Tag zu einer kleinen Szene zu arrangieren. Disney hat natürlich eine Reihe von Regeln und Vorschriften aufgestellt, wie man ein Zimmer zu reinigen hat. Aber darüber hinaus sind die besten Housekeeper immer auf der Suche nach bestimmten Aktivitäten, die sie besonders lieben.
neues lernen: Das heißt: Es geht nicht darum, den Traumjob zu finden, den man liebt?
Buckingham: Nein. Die Vorstellung, dass man nur einen Job finden muss, den man liebt, um nie wieder einen Tag in seinem Leben zu arbeiten, ist nicht wahr. Dafür gibt es überhaupt keine Daten. Selbst Menschen, die richtig gut sind in dem, was sie tun, finden keinen Job, den sie rundum lieben. Aber sie finden Liebe in dem, was sie tun. Das ist wirklich machbar und wichtig. Wenn Sie diese Verbindung finden können, sind Sie so viel kreativer, produktiver, belastbarer, loyaler.
"Die Vorstellung, dass man nur einen Job finden muss, den man liebt, um nie wieder einen Tag in seinem Leben zu arbeiten, ist nicht wahr. Dafür gibt es überhaupt keine Daten." – Marcus Buckingham
neues lernen: Viele Beschäftigte sind gut in dem, was sie tun, sehen ihre Arbeit aber nur als Job. Was ist schlecht daran, Arbeit nicht zu lieben und sie nur als Möglichkeit zu betrachten, Geld zu verdienen?
Buckingham: Das ist doch ein schrecklicher Deal, oder etwa nicht? Wir leben in einer Welt, in der sich alle unsere Erfahrungen auf einem Kontinuum bewegen: Ganz links sind ausbeuterische Erfahrungen, in der Mitte gibt es transaktionale Erfahrungen und ganz rechts liegen zutiefst menschliche Erfahrungen. Die meisten von uns leben und arbeiten in der Mitte. Das ist nicht immer schlecht, denn so dreht sich die Welt. Aber es macht uns zu einem Element einer Transaktionsgleichung. Wir alle wünschen uns etwas anderes. Natürlich haben wir verschiedene Bereiche in unserem Leben: Hobbys, Freunde, Familie, Glaube und eben unsere Arbeit. Aber das ist kein Entweder-oder, kein Ausbalancieren des einen gegen das andere. Die größte Herausforderung für uns besteht darin, wie wir uns durch all diese verschiedenen Bereiche bewegen und dabei psychologisch genährt werden können. Wenn aber Menschen keine Tätigkeiten haben, die sie lieben und niemand sich die Mühe macht, einem dabei zu helfen und zuzuhören, leiden sie nicht nur selbst, sondern auch diejenigen, mit denen sie zu Hause oder im Freundeskreis zu tun haben. Denn alle empirischen Daten zeigen, dass sie dann psychologisch geschädigt sind. Das ist ungesund.
Arbeit ist nicht "nur" ein Job, sondern ein Teil des Lebens
neues lernen: Welche Reaktionen erhalten Sie von Führungskräften, wenn Sie sagen, dass es in ihrem Unternehmen eine Strategie für mehr Liebe bei der Arbeit und einen liebevollen Führungsstil braucht?
Buckingham: Nun, die erste Antwort ist, dass wir in einer kapitalistischen Welt leben. Sie meinen, dass sie sich Liebe nicht immer leisten können – wenn sie Leute kritisieren oder entlassen müssen zum Beispiel. Gegen die Vorstellung gibt es viel Gegenwind aus dem Management. Führungskräfte denken, Liebe sei widerspenstig, wild, chaotisch. Und das wollen sie nicht. Sie wollen Strenge und Rituale eines klaren und kosteneffizienten Prozessmanagements. Sie wollen Disziplin. Arbeit muss in ihren Augen hart und strukturiert sein. Doch wenn ich ihnen klarmache, dass sie damit mehr Produktivität, Innovation und Resilienz schaffen, sind sie schon neugierig und fragen, wie sie mehr liebevolle Erfahrungen schaffen könnten.
neues lernen: Und wie können Führungskräfte mehr liebevolle Erfahrungen bei der Arbeit schaffen?
Buckingham: Man sollte jeden Berührungspunkt der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen liebevoll gestalten. Am besten beginnt man damit, sie zu fragen, was sie wirklich bei ihrer Arbeit lieben. Denn man muss richtiggehend erforschen, was diese liebevollen Aspekte für Menschen ausmachen – und somit auch, wer sie als Personen sind. Es geht darum, sich damit auseinanderzusetzen, wann, wie und warum eine liebevolle Erfahrung passiert. Das ist nicht teuer. Aber man muss es wirklich wollen. Man wird keine der gewünschten Ergebnisse erreichen, wenn man es nicht ernst meint. Nur dann kann man auch die entsprechenden Bedingungen schaffen.
Man sollte jeden Berührungspunkt der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen liebevoll gestalten. Am besten beginnt man damit, sie zu fragen, was sie wirklich bei ihrer Arbeit lieben. – Marcus Buckingham
neues lernen: Haben Sie dafür ein konkretes Beispiel aus einem Unternehmen?
Buckingham: Der Sportartikelhersteller Lululemon macht eine Sache richtig gut: Wenn Sie in ein beliebiges Lululemon-Geschäft gehen, hängen dort ganz viele Fotos von ehemaligen Mitarbeitenden an der Wand. Das ist eine liebevolle Idee. Wenn jemand ein eigenes Yogastudio eröffnet, eine eigene Sportschuhlinie oder ein Wildwasser-Rafting-Unternehmen gründet – dann werden diese Menschen zu Botschaftern und Botschafterinnen des Unternehmens. Lululemon sagt damit: Wir helfen Dir, Deine Ziele zu erreichen und zu wachsen. Wenn Du hier bist, gib alles, aber wenn Du gehen willst, werden wir Deine weitere Reise feiern. Es ist ein tiefes und unerschütterliches Engagement für das Gedeihen eines Menschen. Und das ist eine Taktik, wie man das erreichen kann. Anderswo ist man meistens wie tot, wenn man ein Unternehmen erst mal verlassen hat.
Jede einzelne Führungskraft ist ein Erlebnismacher oder eine Erlebnismacherin
neues lernen: Wie unterscheidet sich diese Herangehensweise von sonstigen Kulturinitiativen?
Buckingham: Es ist die bessere Geschichte zu erzählen, dass jedes Unternehmen seine eigene Kultur hat und diese sich im Aktienkurs oder einem charismatischen Vorstandsvorsitzenden widerspiegelt. Aber das ist nicht die Wahrheit. Denken Sie an Elon Musk und Tesla. Sein Charakter prägt nicht die Arbeitserfahrung im gesamten Unternehmen – die sieht sehr unterschiedlich aus. Liebevolle Erfahrung beginnt mit den Vorgesetzten, Managern, Teamleitern – sie endet aber nicht damit. Jede einzelne Führungskraft ist ein Erlebnismacher oder eine Erlebnismacherin.
neues lernen: Inwiefern können Führungskräfte liebevolle Führung lernen?
Buckingham: Wenn man Menschen dazu bringen möchte, dass sie sagen, ich liebe diese und jene Tätigkeit, dann ist das keine Magie, sondern eine emotionale Reise. Natürlich wohnt der Liebe ein unaussprechliches Geheimnis inne. Aber man kann sie in eine Reihe von Gefühlen unterteilen. Das ist eine Abfolge, keine Hierarchie. Und die kann man Managern und Managerinnen sehr wohl beibringen.
neues lernen: Kann man Mitarbeitende auch liebevoll entlassen?
Buckingham: Ja, natürlich geht das. Sie können das liebevoll tun, indem Sie sagen: Hören Sie, wir haben jetzt jede Woche miteinander geredet, und ich versuche immer wieder herauszufinden, wie ich Ihnen helfen kann, in dieser Rolle effektiver zu werden. Aber ich habe das Gefühl, dass dies die falsche Stelle für Sie ist. Man kann Menschen liebevoll aus einem Job herausholen, aber nur, wenn man ihnen und ihrer Arbeit Aufmerksamkeit schenkt.
neues lernen: Wie können Führungskräfte das praktisch umsetzen und in ihren Führungsalltag einbauen?
Buckingham: Es gibt sehr viele Dinge, die man tun kann. Das Einfachste ist wahrscheinlich der Check-in zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden. Da genügen zwei Fragen: Wie war Ihre letzte Woche – was hat Ihnen gefallen und missfallen? Und: Woran arbeiten Sie diese Woche und wie kann ich Ihnen dabei helfen? Wenn Führungskräfte sich jede Woche nur 15 Minuten dafür Zeit nehmen, ist das besser als jede Leistungsbewertung am Ende des Jahres, die alle nur hassen. Natürlich funktioniert das nicht, wenn eine Führungsperson für 60 Mitarbeitende zuständig ist. Auch die Arbeitsstruktur und das Arbeitsdesign muss stimmen.
Das Einfachste ist wahrscheinlich der Check-in zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden. Da genügen zwei Fragen: Wie war Ihre letzte Woche – was hat Ihnen gefallen und missfallen? Und: Woran arbeiten Sie diese Woche und wie kann ich Ihnen dabei helfen? – Marcus Buckingham
neues lernen: Führungskräfte haben aber viele Vorgaben, die sie erfüllen müssen – seien es eben Leistungsbewertungen oder Talententwicklung im Rahmen gewisser Kompetenzmodelle. Würden Sie das alles abschaffen?
Buckingham: Wer den Mitarbeitenden das richtige Maß an Aufmerksamkeit schenkt, braucht kein komplexes Kompetenzmodell, standardisierte Feedback-Prozesse oder starre Karriere-Level. Denn diese gehen davon aus, dass es ein Standardmaß für Exzellenz gibt, das Beschäftigte einfach einhalten müssen. In der Realität haben die besten Fachleute aber ganz unterschiedliche Stärken. Bei liebevoller Führung, wie ich sie eben beschrieben habe, liegt die Komplexität hingegen in den Antworten und Gesprächen mit den Mitarbeitenden – also in der Beziehung der Personen untereinander. Wir haben die Komplexität in den Unternehmensstrukturen an der falschen Stelle verbaut.
neues lernen: Als Leiter der Forschung zu People and Performance beim ADP Research Institute sind Sie sehr datengetrieben. Kann man Liebe am Arbeitsplatz messen?
Buckingham: Das ist in jedem Unternehmen und jedem Land anders. Aber hören Sie auf mit diesen langen Umfragen zum Mitarbeitendenengagement. Diese Umfragen oder Benchmarks bei Gallup sagen eigentlich gar nichts. Als Ausgangspunkt würde ich damit beginnen, alle Mitarbeitenden nach der Zustimmung zu der Aussage "Ich habe die Möglichkeit, jeden Tag bei der Arbeit etwas zu tun, das ich liebe" zu fragen. Schauen Sie sich dann an, von wie vielen Beschäftigten Sie volle Zustimmung bekommen. Sie werden feststellen, dass die Zustimmung von Team zu Team sehr unterschiedlich ausfallen wird – selbst in der gleichen Abteilung oder im gleichen Geschäftsbereich. An diesen Ergebnissen sollten Sie dann auch die Arbeit der Führungskräfte messen und bewerten.
Dieser Beitrag ist erschienen in neues lernen, Ausgabe 5/2023, das Fachmagazin für Personalentwicklung. Lesen Sie das gesamte Heft auch in der App personalmagazin - neues lernen.
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