Gelingende Transformation erhöht Arbeitszufriedenheit
Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer Befragung des Instituts für Wirtschaft (IW), von Stepstone, New Work SE und Kienbaum im Juni 2021. Befragt wurden Führungskräfte und Beschäftigte. Für die empirische Analyse wurden sechs Aspekte gelingender Transformation definiert. Dazu gehören: (1) Notwendigkeit der Veränderung gut erklären, (2) Strategie transparent machen, (3) bestehende Ansprüche berücksichtigen, (4) Mitgestaltungsmöglichkeiten eröffnen, (5) in Weiterbildung investieren und (6) Fehlerkultur stärken.
Transformation: Führungskräfte haben positiveres Bild als Beschäftigte
Das Transformationserleben von Führungskräften und Beschäftigten geht deutlich auseinander: Jede fünfte Führungskraft gibt an, alle sechs Voraussetzungen erfüllt zu sehen, während es bei den Beschäftigten nur rund zehn Prozent sind. Umgekehrt sehen rund 30 Prozent der Beschäftigten keinen der Aspekte erfüllt, bei den Führungskräften trifft das nur auf 13 Prozent zu. Fast zwei Drittel der Führungskräfte stimmen voll oder eher zu, dass die Notwendigkeit der Veränderung gut erklärt sei, während das nur rund 43 Prozent der Beschäftigten angibt. Auffallend ist, dass jeweils weniger als die Hälfte beider Stichprobengruppen voll/eher zustimmten, Mitgestaltungsmöglichkeiten gehabt oder eine Förderung der Weiterbildung erlebt zu haben.
Transformationserfahrung korreliert mit Arbeitszufriedenheit
Die Studie zeigt, dass Beschäftigte, die schon einen Transformationsprozess erlebt haben, zu einer höheren Prozentzahl mit ihrer Arbeit zufrieden sind und seltener über einen Jobwechsel nachdenken. Diese Tendenz hängt zudem damit zusammen, wie gelungen die erlebte Transformation bewertet wird. Diejenigen Beschäftigten, die Transformationserfahrung mitbringen und sehr zufrieden mit ihrer Arbeit sind, schätzen rund vier der Aspekte, die eine gelingende Transformation ausmachen, als erfüllt ein. Unter denjenigen, die gar nicht zufrieden sind, ist es nur ein Aspekt. Genauso verhält es sich bei der Wechselbereitschaft. Analog dazu bestätigten mehr Führungskräfte mit Transformationserfahrung als ohne, dass ihr Unternehmen sich schneller an Kundenwünschen anpassen kann. Führungskräfte, die voll bestätigten, dass ihr Unternehmen anpassungsfähig sei, sehen wiederum vier Transformationsaspekte als gelungen an.
Unternehmenskultur als essenzieller Faktor für die Transformation
Die Zahlen belegen auch, wie wichtig Weiterbildung ist. Bei Beschäftigten mit Transformationserfahrung, die selbst an Weiterbildungsangeboten teilnehmen, scheint die Transformation in allen sechs Aspekten positiver bewertet zu werden. Am stärksten ist dieser Effekt bei der Frage, ob die Unternehmen im Zuge der Pandemie in Weiterbildung investieren.
Auch eine gute Kommunikationskultur erweist sich als wichtig. Am höchsten ist hier der positive Effekt bei denjenigen Beschäftigten mit Transformationserfahrung, die Mitarbeitergespräche mit ihren Führungskräften führen. Verbunden scheinen auch die Aspekte "sinnstiftende Tätigkeit" und "bestehende Ansprüche berücksichtigen". Was die Einschätzung der Transformation ebenso positiv beeinflusst, ist der Faktor Eigenverantwortung sowie die Tatsache, dass Beschäftigte in wichtige Entscheidungen eingebunden werden.
Deutlich wird, wie positiv die Transformation wirken kann, wenn die für das Gelingen ausschlaggebenden Faktoren berücksichtigt werden – auch wenn die Wahrnehmung noch auseinandergeht. Dabei spielen Kommunikation, Weiterbildung sowie Einbindung und Beteiligung eine große, verstärkende Rolle.
Zur Studie
Zur Stichprobe der Studie gehören 1.948 befragte Führungskräfte und 5.572 Beschäftigte ohne Führungsverantwortung. Die meisten Ergebnisse beziehen sich auf die Stichprobe von 3.639 Beschäftigen und 1.463 Führungskräften, die in den letzten zwei Jahren Transformationserfahrungen gemacht haben.
Die Studienautoren und -autorinnen selbst weisen darauf hin, dass die Analyse zwei Einschränkungen hat. Zum einen stehen die Ergebnisse vom Juni 2021 im Licht der Coronapandemie, die wahrscheinlich Transformationsprozesse beeinträchtigt und verändert hat. Zum anderen zeigt die Stichprobe Verzerrungen in Richtung der Höherqualifizierten auf. Darum lassen sich die Ergebnisse nicht unbedingt auf Geringqualifzierte übertragen.
Zum kompletten Report gelangen Sie hier.
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