"Deutschlands Beste Arbeitgeber 2021" sind gekürt
2021 ist alles anders, auch die Prämierung der "besten Arbeitgeber Deutschlands", die in den 18 Jahren zuvor mit einer Galaveranstaltung feierlich begangen wurde. Am 5. Mai 2021 wurde die Preisverleihung zwar auch feierlich ausgerichtet, aber sie fand nicht in einer eindrucksvollen Location statt, sondern als Livestream. Die Ausgezeichneten konnten sich aus ihren Büros und Homeoffices zuschalten und gemeinsam mit ihren Beschäftigten und einem zur Verfügung gestellten "Party Package" feiern.
Der Überraschungseffekt indes blieb bestehen: Zwar wussten die eingeladenen Unternehmen, dass sie zur Gruppe der 100 besten Arbeitgeber gehören. Aber die Platzierung wurde erst auf der Prämierungsfeier bekannt gegeben.
Arbeitgeberwettbewerb mit Mitarbeiterbefragung und Kultur-Audit
Insgesamt 684 Unternehmen aus Deutschland hatten 2021 das Great Place to Work Institut damit beauftragt, ihre Arbeitsplatzkultur zu überprüfen. Das waren deutlich weniger als im Vorjahr, als sich noch 840 Unternehmen um einen Platz unter den besten 100 beworben hatten.
Dieser Rückgang lag zum einen daran, dass sich 2021 nur sehr wenige Unternehmen aus dem Bereich "Gesundheit und Soziales" beteiligten (einen großen Zuwachs gab es in der IT-Branche). Zum anderen lässt sich der Rückgang der Bewerbungen damit erklären, dass viele Arbeitgeber in der Coronapandemie andere Themen zu bearbeiten hatten und dass es ihnen schlichtweg an den Kapazitäten fehlte, sich an der aufwendigen Methode zur Ermittlung der Arbeitsplatzkultur zu beteiligen.
Für den Arbeitgeberwettbewerb nehmen die Unternehmen im ersten Schritt an einer anonymen Mitarbeiterbefragung teil, die rund 60 Fragen unter anderem zu Unternehmenskultur und Führung, Vertrauen und Anerkennung sowie Förderung und Zusammenarbeit enthält. Im zweiten Schritt unterziehen sich die Unternehmen einem Kultur-Audit zu Maßnahmen der Personal- und Führungsarbeit.
Die Mitarbeiterbefragung und das Kultur-Audit fanden zwischen März 2020 und Februar 2021 statt. Die besten 100 Unternehmen, differenziert nach sechs Größenklassen, wurden nun prämiert. Sie dürfen sich nun ein Jahr lang "Deutschlands Beste Arbeitgeber" nennen.
Great Place to Work: beste Großunternehmen und große Mittelständler
Platz eins unter den Großunternehmen mit über 5.000 Beschäftigten im Wettbewerb "Deutschlands Beste Arbeitgeber 2021" belegt Volkswagen Financial Services. Den zweiten und dritten Platz in dieser Größenklasse nehmen zwei Krankenkassen ein: Platz zwei geht an die Techniker Krankenkasse, Platz drei an die Barmer.
In der Größenklasse der Unternehmen mit 2.001 bis 5.000 Mitarbeitenden steht Vector Informatik auf dem Siegertreppchen ganz oben, ein Anbieter von Hard- und Softwareentwicklung im Automotive-Bereich. Den zweiten Rang belegt Hilti und der dritte Platz in dieser Größenklasse geht ebenfalls an eine Krankenkasse: die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse.
Die Größenklasse der Unternehmen mit 501 bis 2.000 Mitarbeitenden wird 2021 von Cisco Systems angeführt. Auf dem zweiten Rang steht mit Salesforce.com Germany ebenfalls ein Unternehmen aus der Informationstechnologie. Der dritte Platz geht an Metafinanz Informationssysteme, ein Unternehmen aus dem Bereich IT-Consulting.
Die ausgezeichneten Arbeitgeber mit weniger als 500 Mitarbeitenden
Bei den Unternehmen mit 251 bis 500 Beschäftigten sind 2021 die St. Gereon Seniorendienste führend. Platz zwei in dieser Größenklasse belegt Iteratec, ein Unternehmen aus der Softwareentwicklung. Der dritte Platz geht an das Gebäudereinigungsunternehmen Wasserle.
Die Top-Platzierung bei den Unternehmen mit 101 bis 250 Mitarbeitenden nimmt wie bereits in den Vorjahren das Pharmaunternehmen Pascoe Naturmedizin ein. Der zweite Platz geht an das Informations- und Kommunikationsunternehmen QAware. Platz drei in dieser Größenklasse geht an den IT-Beratungs- und Services-Anbieter Mindsquare.
Unternehmen der Branche "IT-Beratung und Services" sind auch in der Größenklasse der Arbeitgeber mit 50 bis 100 Beschäftigten ganz oben: Auf Platz eins steht Brickmakers, gefolgt von Faktor Zehn. Auf Rang drei liegt Spirit Link, ein Unternehmen aus dem Bereich Werbung und Marketing.
Was Great-Place-To-Work-Gewinner besser machen
Bei den 100 Unternehmen, die als "Deutschlands Beste Arbeitgeber 2021" ausgezeichnet wurden, zeigen sich einige Besonderheiten, verglichen mit dem Durchschnitt der Unternehmen in Deutschland. Die Fluktuation liegt bei niedrigen sechs Prozent (andere Unternehmen: 14 Prozent), die Krankentage betragen durchschnittlich 8,46 Tage (andere Unternehmen: 18,5 Tage). Auch die Anzahl der Bewerbungen, der Weiterbildungsstunden, die Innovationskraft und die Umsatzentwicklung sind signifikant höher als beim Unternehmensdurchschnitt.
Dazu Andreas Schubert, Geschäftsführer von Great Place to Work Deutschland: "Das vergangene Jahr hat Unternehmen und ihre Mitarbeitenden vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Es hat uns daher besonders beeindruckt, dass das Niveau der Ergebnisse nochmals gestiegen ist. Die hohe Vertrauenskultur hat Unternehmen dabei unterstützt, zeitnah und flexibel auf Krisensituationen zu reagieren und schnell in ein 'New Normal' umschalten zu können."
Vier Faktoren helfen in der Coronapandemie
Vier Schwerpunktthemen hätten sich dabei aus den Ergebnissen des Arbeitgeberwettbewerbs herauskristallisiert: Die zentralen Initiativen in der Krise waren die Schaffung einer hohen Transparenz, die Einbeziehung aller Beteiligten zur Findung pragmatischer Lösungen und die Fürsorge gegenüber den Mitarbeitenden – von der Homeoffice-Lösung bis zur gesundheitlichen Unterstützung. Viertens hätte sich die Implementierung von Kommunikationstools zum Austausch und der Teamgeistbildung, um die soziale Distanz zu überwinden, als Erfolgskriterium bewiesen. "Entgegen der Erwartungen hat sich gezeigt, dass Unternehmen auch in der 'digitalen Distanz' starke Teamgemeinschaften, Nähe, Vertrauen und Innovationsfähigkeit herstellen können", so Schubert.
Great Place to Work 2022: Anmeldung für den Folgewettbewerb läuft
Ab sofort ist die Anmeldung für den Folgewettbewerb "Deutschlands Beste Arbeitgeber 2022" sowie für die bundesländer- und branchenspezifischen Unterwettbewerbe möglich. Hier können sich Unternehmen aller Branchen, Größen und Regionen anmelden.
Rückblick:
-
Wie man einen Ruf schädigt: der Fall Cawa Younosi
2442
-
Grieger-Langer und die gefakte Kundenliste
153
-
Die wichtigsten HR-Veranstaltungen 2024 im Überblick
1465
-
"Deutschlands Beste Arbeitgeber 2024" sind gekürt
130
-
Schlagfertig (Teil 7): Andere zum Lachen bringen
70
-
So kreativ kann Employer Branding sein
59
-
Haufe Group: Wechsel in der Geschäftsführung
49
-
Schlagfertig (Teil 4): Wie Sie unangemessener Kritik wirkungsvoll begegnen
41
-
Frauke von Polier ist CHRO of the Year 2022
37
-
ZP Europe mit neuem Besucherrekord
34
-
Die Tops und Flops des HR-Jahres 2024
19.12.2024
-
Ausgezeichnete Konzepte im Gesundheitsmanagement
18.12.2024
-
"Personalmagazin Jobs" als neue Plattform für HR-Jobs
12.12.2024
-
HR-Personalwechsel im November
02.12.2024
-
Wenn Macht toxisch wird
22.11.2024
-
So kreativ kann Employer Branding sein
12.11.2024
-
Wie der BPM zur wichtigsten Stimme der HR-Profession wurde
12.11.2024
-
Die Kandidatinnen und Kandidaten des CHRO of the Year (1/2)
07.11.2024
-
Jörg Staff ist CHRO of the Year 2021
07.11.2024
-
Martin Seiler ist CHRO of the Year 2020
07.11.2024