Wann sind Versorgungsausgleichszahlungen als Werbungskosten absetzbar?
Der Kläger hatte mit seiner geschiedenen Ehefrau eine notarielle Scheidungsfolgenvereinbarung über eine Ausgleichszahlung von über insgesamt 35.000 EUR getroffen, um seine betriebliche Altersvorsorge aus dem Versorgungsausgleich auszuschließen. In seiner Steuererklärung im Jahr 2013 beantragte er, die Ausgleichzahlungen als Sonderausgaben bzw. als Werbungskosten zu berücksichtigen.
Finanzamt: Umschichtung des Vermögens auf privater Ebene
Das Finanzamt lehnte eine Berücksichtigung unter anderem mit der Begründung ab, dass die Zahlung der Abfindung ein Vorgang auf privater Vermögensebene sei. Daraufhin reichte der Steuerpflichtige Klage beim Finanzgericht Münster ein. Er berief sich dabei auf die Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs, nach welcher Ausgleichszahlungen, die ein Beamter im Rahmen des Versorgungsausgleichs an seinen geschieden Ehepartner leistet, um Kürzungen seiner Versorgungsbezüge zu vermeiden, als Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit berücksichtigt werden können.
Ausgleichszahlungen dienen dem Erhalt eigener Versorgungsansprüche
Das FG Münster gab der Klage statt, hat jedoch aufgrund der grundsätzlichen Bedeutung der Sache die Revision zum Bundesfinanzhof zugelassen.
- Nach Ansicht des Senats sind Versorgungsausgleichszahlungen dann als Werbungskosten abziehbar, wenn dem Inhaber des Anspruchs auf betriebliche Altersversorgung ohne die Ausgleichsvereinbarung bei Renteneintritt geringere Versorgungsbezüge zufließen würden.
- Entscheidend sei alleine, ob, wie vorliegend, die Ausgleichszahlungen dazu dienen, eine Verringerung der sonst im Scheidungsfall beim Kläger zufließenden Versorgungsbezüge zu verhindern.
Nach der ab 1.09.2009 geltenden Neuregelung zum Versorgungsausgleich wäre das Versorgungsanwartschaftsrecht zwischen den Ehegatten aufzuteilen gewesen und der Kläger hätte bei Renteneintritt von vorneherein niedrigere Versorgungsbezüge erhalten.
(FG Münster, Urteil v. 11.11.2015, 7 K 453/13 E).
-
Wie lange müssen Eltern für erwachsene Kinder Unterhalt zahlen?
2.9592
-
Kein gemeinsames Sorgerecht bei schwerwiegenden Kommunikationsstörungen der Eltern
2.276
-
Auskunftsansprüche beim Kindesunterhalt
1.565
-
Neue Düsseldorfer Tabelle 2025
1.400
-
Wann gilt zusätzlicher Unterhaltsbedarf des Kindes als Mehrbedarf oder Sonderbedarf?
1.2332
-
Tilgungsleistungen auch beim Kindesunterhalt abzugsfähig
836
-
BGH zum Ablauf der 10-Jahres-Frist bei Immobilienschenkung mit Wohnrecht
786
-
Wohnvorteil beim betreuenden Elternteil hat keinen Einfluss auf den Kindesunterhalt
718
-
Auswirkung auf Unterhalt und Pflegegeld, wenn die Großmutter ein Enkelkind betreut
509
-
Kann das volljährige Kind auf Geldunterhalt statt Naturalunterhalt bestehen?
490
-
Neue Düsseldorfer Tabelle 2025
17.12.2024
-
Leistung aus Sterbegeldversicherung gehört zum Nachlass
27.11.2024
-
Erfasst ein Gewaltschutz-Kontaktverbot die Teilnahme an einer WhatsApp-Gruppe?
27.11.2024
-
Alleiniges Sorgerecht bei häuslicher Gewalt
16.10.2024
-
Anwälte müssen den sichersten rechtlichen Weg wählen
09.10.2024
-
Krankenhaus muss Behandlungsakte an Gericht herausgeben
08.10.2024
-
Irrtumsanfechtung einer Erbausschlagung
17.09.2024
-
Grundlagen eines Unternehmertestaments
16.09.2024
-
Nach der Trennung kein Wechselmodell für gemeinsamen Hund
13.09.2024
-
Wirksames Testament trotz Demenz
10.09.2024