Arbeitsunfall: Analyse von Unfällen mit Blutkontakt

Stich- oder Schnittverletzungen in medizinischen Berufen lassen sich nicht immer vermeiden. Die größte Gefahr, die von ihnen ausgeht, kann eine schwerwiegende Infektion sein. Um noch mehr über die Unfallursachen, Präventionsmaßnahmen und Risiken zu erfahren, analysiert die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)  in einem Forschungsprojekt Arbeitsunfälle mit Blutkontakt.

Jeder, der sich mit einem Instrument, das zuvor bei einem Patienten zum Einsatz kam, eine Stich- oder Schnittverletzung zugeführt hat und jeder, der einen Blutspritzer von einer anderen Person in Auge, Nase, Mund oder in eine Wunde bekommen hat, sollte sich innerhalb von zwei Stunden betriebs- oder durchgangsärztlich hinsichtlich möglicher Gesundheitsrisiken beraten lassen. Eine Meldepflicht entsteht allerdings erst, wenn der Arbeitsunfall mehr als drei Tage Arbeitsunfähigkeit nach sich zieht. Die BGW bittet jedoch, anonym den Analysebogen für Arbeitsunfälle mit Blutkontakt auszufüllen.

Fragebogen lässt sich online in wenigen Schritten ausfüllen

Der Online-Fragebogen zur Analyse von Unfällen mit Blutkontakt lässt sich im Internet in wenigen Schritten ausfüllen. Die meisten Antworten sind vorgegeben und müssen nur ausgewählt und angekreuzt werden. Personenbezogen sind nur wenige Daten einzugeben, die einen Rückschluss auf die Person jedoch nicht zulassen. Abgefragt werden Alter, Geschlecht und Betriebszugehörigkeit sowie die Zugehörigkeit zur Branche wie z. B.

  • Krankenhaus,
  • Arztpraxis,
  • Pflegeheim oder
  • Apotheke.

Prävention durch die passende persönliche Schutzausrüstung verbessern

Um anhand der Daten die Präventionsmaßnahmen verbessern zu können wird u. a. auch abgefragt, ob und welche persönliche Schutzausrüstung (PSA) während des Vorfalls getragen wurde wie z. B.

  • Einmalhandschuhe,
  • Operationshandschuhe,
  • Schutzbrille oder
  • Mundnasenschutz.

Unfallursachen ermitteln

Zum Ermitteln der Unfallursache werden neben organisatorischen und räumlichen Faktoren wie

  • ruckartige Fahrt des Rettungswagens,
  • räumliche Beengtheit oder
  • überfüllter Entsorgungseimer,

auch psychische Stressoren abgefragt wie

  • Überlastung,
  • Zeitdruck oder
  • keine Gelegenheit für Pausen.

Analysebögen können zur Dokumentation ausgedruckt und archiviert werden

Die Analysebögen können auch ausgedruckt und archiviert werden oder entsprechend angepasst für die interne Dokumentation von Stich- und Schnittverletzungen nach der TRBA 250 genutzt werden.


Schlagworte zum Thema:  Arzt, Krankenpfleger, Arbeitsunfall