Corona-Studie: Lehrkräfte durch Pandemie hoch belastet

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat im März 2021 über 30.000 Lehrkräfte zu den Folgen der Corona-Pandemie befragt. Die Antworten zeigen, wo die Veränderungen und Belastungen besonders groß waren.

Bei der bundesweiten Online-Befragung ging es um körperliche, psychische und soziale Belastungen, den Arbeits- und Infektionsschutz sowie um die Auswirkungen der Pandemie auf den Lehrbetrieb. Die Ergebnisse zeigen, dass die Corona-Pandemie die Lebenswelt Schule und den Berufsalltag von Lehrkräften grundlegend verändert hat. Vor allem im organisatorischen Bereich sind dadurch neue Belastungen aufgetreten. Insgesamt waren und sind Lehrerinnen und Lehrer durch die Pandemie hoch belastet.

Infektionsgeschehen bei den Lehrkräften

  • Rund 4 % der befragten Lehrkräfte hatten Corona, waren an Covid-19 erkrankt.
  • 29 % musste in häusliche Quarantäne.

Beim Infektionsschutz hat sich in den Schulen viel getan

  • Fast 85 % der Lehrkräfte bewerteten die allgemeingültigen Maßnahmen zum Infektionsschutz – also Abstand halten, Hygienemaßnahmen und Atemschutz (AHA-Regel) – als sinnvoll, angemessen und gut umsetzbar.
  • Als wirksamste Maßnahme zum Infektionsschutz wurde u. a. die Möglichkeit eingeschätzt, den Schulbesuch bei Erkältungssymptomen zu verbieten.
  • Auch der Einsatz von zusätzlichen Schulbussen wurde hinsichtlich der Wirksamkeit beim Infektionsschutz als hoch eingeschätzt, die Umsetzbarkeit aber besonders niedrig bewertet.
  • Trotz Pandemie gaben nur 33 % der befragten Lehrkräfte an, im letzten Jahr an einer Infektionsschutzbelehrung teilgenommen zu haben.
  • Allerdings wurden deutlich mehr Gefährdungsbeurteilungen am Arbeitsplatz durchgeführt.

Die Umsetzung des Bildungsauftrags war im Distanzunterricht kaum möglich

  • Über 98 % der Lehrkräfte gaben bei der Befragung an, dass es während der Pandemie zu Veränderungen in schulorganisatorischen Prozessen gekommen war. Über 68 % fanden dies hoch belastend.
  • Runde 94 % sagten, dass bei der Umsetzung des Bildungsauftrags Problemen aufgetreten waren. Über 75 % empfanden dies als hoch belastend.
  • Fast 89 % hatten Probleme bei der Umstellung auf Distanzunterricht, mehr als 88 % hatten technische Probleme und über 81 % waren unzureichend technisch ausgestattet.

Digitale Schule wird unterschiedlich bewertet

  • Fast 75 % sagen, dass die digitalen Unterrichtsformate die soziale Ungleichheit bei der Schülerschaft verstärkt haben.
  • Gute 56 % haben die digitalen Unterrichtsformate aber auch als Chance wahrgenommen.

Die Zahlen sind dem BAuA-Faktenblatt "SARS-CoV-2 Arbeits- und Infektionsschutzmaßnahmen an Schulen" entnommen.

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