Hektik im Job macht krank
Um die arbeitsbedingte Belastung und Beanspruchung der Beschäftigten zwischen 2012 bis 2014 zu ermitteln, wurden 15.541 abhängig Beschäftigten aus allen Branchen, Einkommens- und Altersgruppen, Regionen, Betriebsgrößen und Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland befragt. Als größter Stressfaktor stellte sich der Zeitdruck heraus.
Stressfaktor Zeitdruck - mehr als die Hälfte der Beschäftigten leiden unter Hektik im Job
56,8 % beklagen sich über Zeitdruck als Stressfaktor, so das Institut Gute Arbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Stressig finden die Beschäftigten mit 55,7 % zudem vor allem Störungen und Unterbrechungen bei der Arbeit sowie mit 54,4 % Belastungen durch ungünstige Körperhaltungen. Mit etwas Abstand mit 41,4 % fühlen sich die Beschäftigten durch Lärm oder lauten Umgebungsgeräuschen belastet, auch im Büro.
Branchespezifische Belastungen
Der Faktor Zeitdruck tritt u. a. im Gesundheits- und Sozialwesen oder bei Erziehung und Unterricht besonders häufig auf.
Andere Branchen, wie etwa das Baugewerbe, sind dagegen durch eine extrem starke Doppelbelastung von Zeitdruck und schwerer körperlicher Arbeit gekennzeichnet.
Vorgesetzte sind psychischen Belastungen häufiger ausgesetzt
Vergleicht man Beschäftigte mit und ohne Leitungsfunktion miteinander, fällt auf, dass Vorgesetzte fast allen psychischen und emotionalen Belastungen häufiger ausgesetzt sind als Nicht-Vorgesetzte.
Besonders auffällig ist hier u. a. die deutlich größere Häufigkeit von Störungen und Unterbrechungen (72 zu 50 %), die Erreichbarkeit für den Arbeitgeber per Telefon und E-Mail (37 zu 20 %) sowie die unbezahlte Arbeit für den Betrieb (27 zu 13 %).
Psychische Belastungen reduzieren: Arbeitsorganisation hinterfragen und Mitarbeiter schulen
Zeitdruck sowie Störungen und Unterbrechungen machen das Arbeitsleben hektisch. Der eine reagiert auf Stress mit chronischen Rückenschmerzen, der andere erleidet Schlafstörungen. Die Folge: das Risiko von Arbeitsausfällen steigt.
Um Stressfaktoren verhindern zu können, ist es notwendig, die Arbeitsorganisation im Unternehmen zu hinterfragen. Oft ist es Mitarbeitern aber auch nicht bewusst, welche Aufgaben dringend und welche weniger wichtig sind. Schulungen zum Zeitmanagement können Mitarbeitern dabei unterstützen, den Job entspannter anzugehen.
-
Wiedereingliederung - was ist zu beachten?
3.1681
-
Bildschirmbrille: Fragen und Antworten
2.737
-
Arbeitsmedizinische Vorsorge: Pflicht oder freiwillig?
1.775
-
Was tun, wenn der Frosch nicht verschwinden will
947
-
Dürfen Mitarbeiter frei bestimmen, wie sie ihre Pause verbringen?
780
-
Arbeitsstättenverordnung: Wann ist ein Pausenraum Pflicht?
688
-
Wutausbrüchen am Arbeitsplatz souverän begegnen
525
-
ASR A3.5: Ab wann ist die Raumtemperatur am Arbeitsplatz zu kalt?
383
-
Gefahr durch Epoxidharz wird unterschätzt
359
-
Nachtschichtuntauglichkeit: Wenn ein Mitarbeiter nicht mehr nachts arbeiten darf
322
-
Erfolgreich BEM-Gespräche führen
08.01.2025
-
Wie gut lassen sich depressive Beschäftigte reintegrieren?
07.01.2025
-
Wie sich Arbeitsplätze altersfreundlich gestalten lassen
17.12.2024
-
Burnout bei „Interaktionsarbeit“: Welche Berufe sind besonders betroffen?
12.12.2024
-
Mitarbeiterbindung als Erfolgsfaktor
06.12.2024
-
Fünf-Schicht-System: Grundlagen, Funktion und Arbeitsschutz
04.12.2024
-
Wiedereingliederung nach psychischen Erkrankungen
02.12.2024
-
Wie sich neue Arbeitsformen auf Leistung und Beanspruchung auswirken
29.11.2024
-
Vier-Schicht-System: Grundlagen, Funktion und Arbeitsschutz
28.11.2024
-
Barrierenmanagement im BGM
21.11.2024