Substitution besonders gefährlicher Chemikalien

Chemiekonzerne bringen immer noch viele zum Teil sehr gesundheits- und umweltschädliche Chemikalien auf den Markt. Umwelt- und Gesundheitsorganisationen fordern, dass die Chemikalien der sogenannten "SIN-Liste" ersetzt werden, bevor sie ohnehin verboten sind.

Bei den Stoffen der SIN-Liste - SIN steht für "Subsitute it now", also wörtlich „Ersetze es jetzt“ - handelt es sich beispielsweise um Krebs erregende, Erbgut verändernde oder die Fortpflanzungsfähigkeit schädigende Chemikalien. Sie werden auch in Alltagsprodukten, wie Farben, Spielzeug oder Lebensmittelverpackungen eingesetzt, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

SIN-Liste ermöglicht Substitution bevor es verordnet wird

Im Zuge der REACH-Verordnung ist zu erwarten, dass die gefährlichen Chemikalien aus der SIN-Liste nach und nach verboten werden. Aufmerksam auf die hohe Zahl an gefährlichen Stoffen macht die Nichtregierungsorganisation Chemikaliensekretariat (ChemSec) aus Schweden. Sie veröffentlichte im März 2013 eine aktuelle Liste mit insgesamt 709 internationalen Chemiekonzernen, die gesundheits- und umweltschädliche Chemikalien herstellen.

SIN-Liste bietet Handlungsfeld für Unternehmen, die Substitutionspflicht ernst nehmen

Aus Deutschland sind 207 Chemiekonzerne gelistet, darunter BASF und Bayer. Allein BASF produziert laut SIN-Liste 45 schädliche Chemikalien. 18 Stoffe aus dem Unternehmen stehen auf der REACH Kandidatenliste.

Ann-Katrin Sporkmann, BUND-Chemie-Expertin erklärt, "Konzerne wie BASF und Bayer betonen gerne ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Dabei produzieren sie auch Chemikalien, die der menschlichen Gesundheit und der Umwelt massiv schaden." Der BUND fordert die Konzerne daher auf, vorzeitig zu handeln, auf die Produktion von umwelt- und gesundheitsschädlichen Stoffen zu verzichten und nicht erst auf das Verbot zu warten.

BUND

Schlagworte zum Thema:  Gefahrstoff, REACH