Corona beeinflusst Unfallstatistik
Wochenlanger Lockdown, Kurzarbeit und der Wechsel ins Homeoffice: Es ist wenig überraschend, dass die Zahl der Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im letzten Jahr stark zurückgegangen ist.
Arbeitsunfälle und Wegeunfälle sanken deutlich
- Die Arbeitsunfälle gingen von 432.684 gemeldeten Fällen im ersten Halbjahr 2109 auf 367.016 in den Monaten Januar bis Juni 2020 zurück. Dies entspricht 15,2 %.
- Der Anteil der tödlichen Arbeitsunfälle reduzierte sich um 31,9 %. Diese hohe Zahl ist jedoch nicht ausschließlich eine Auswirkung der Pandemie, sondern hat etwas damit zu tun, dass Strafprozesse zu Todesfällen aus vergangen Jahren ihren Abschluss fanden.
- Auch die Zahl der Wegeunfälle sank und zwar um 20 %.
- Davon endeten 19,1 % weniger als im Vergleichszeitraum 2019 tödlich.
Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit stiegen
Der Anstieg bei den Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit steht ebenfalls im direkten Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Denn vor allem Beschäftigte aus stationären oder ambulanten medizinischen Einrichtungen sowie aus Laboratorien, bei denen eine Erkrankung an COVID-19 unter bestimmten Voraussetzung als Berufskrankheit anerkannt werden kann, meldeten zunehmend einen Verdacht an und trieben die Zahlen nach oben.
- Die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit stiegen im ersten Halbjahr 2020 um 24,1 % auf 51.789 im Gegensatz zu 41.723 in den ersten 6 Monaten 2019.
- Besonders hoch war der Anstieg im Bereich der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand. Hier fallen z. B. Pflegekräfte darunter.
- Bei 13.601 Meldungen handelte es sich um Erkrankungen an COVID-19.
- Zieht man diese COVID-19-Meldungen ab, gingen die Berufskrankheiten im Vergleichszeitraum leicht zurück.
Zahl der Erkrankung an COVID-19 bei der Arbeit steigt weiter
Die Zahl der Anzeigen von den gewerblichen Berufsgenossenschaften und den Unfallkassen auf Verdacht einer Berufskrankheit im Zusammenhang mit COVID-19 bei der DGUV steigt weiter an. Sie lag am 25. September 2020 bei 19.573.
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