Wärmepumpen-Check: Neue Tools für Hauseigentümer
Wärmepumpen sollen klimafreundlich für beheizte Räume und Warmwasser sorgen – und sogar kühlen können sie meist. Die Anschaffung ist teurer als bei anderen Heizungstechnologien. Das hält viele Haus- und Wohnungseigentümer ab.
Im Netz gibt es kostenlose Tools, wie Preisrechner und Informationsportale. Neu ist der "Wegweiser Wärmepumpe".
Wegweiser Wärmepumpe: Nutzen und Einsatz
Im Oktober 2024 hat das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte unabhängige Programm Zukunft Altbau gemeinsam mit Partnern das Onlineportal "Wegweiser Wärmepumpe" gestartet.
Hauseigentümer erhalten einen detaillierten Überblick über die Arten und Einsatzgebiete der Technologie und wann sie sich lohnt – auch Tipps zur Auslegung und Montage gibt es. Durch das Angebot führt der Youtuber "Energiesparkommissar" alias Carsten Herbert. Der Experte klärt zudem darüber auf, wie effizient Wärmepumpen sind und warum sie klimafreundlicher und meist kostengünstiger als andere Techniken heizen – insbesondere in Kombination mit einer Photovoltaikanlage.
Auch um die Rahmenbedingungen für Planung und Montage geht es und darum, wo eine Wärmepumpe auch in einem Altbau effizient arbeitet. Schließlich zeigt Herbert, wie viel Geld die verschiedenen Wärmepumpen kosten, wie man diese fördern lassen kann und wie hoch die Betriebskosten sind.
"Wegweiser Wärmepumpe" & Links zu Fördermöglichkeiten & Energieberatern
Wärmepumpen-Checks: Taugt das eigene Haus?
In einem interaktiven Schnellcheck im "Wegweiser Wärmepumpe" lässt sich zusätzlich herausfinden, ob sich eine Wärmepumpe für das eigene Gebäude eignet. Dazu geben Nutzer Daten rund um den Energieverbrauch und den Zustand ihres Gebäudes ein – etwa, wie alt das Haus ist, ob und wann energetische Sanierungsmaßnahmen vorgenommen wurden und wie hoch der Energieverbrauch ist.
Was neben dem Nachrüsten auf eine Wärmepumpe sinnvoll oder was in einem Wohngebäude möglich ist, lässt sich auch mit dem kostenlosen digitalen Wärmepumpen-Check der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online prüfen. Das Tool wurde mit Verbraucherschutzorganisationen, Energieberatern und Ingenieuren entwickelt.
Zum Wärmepumpen-Check von co2online
Wärmepreisrechner: Mehrfamilienhaus & Einfamilienhaus
Einzelheizung oder Wärmenetz – was ist wirtschaftlicher? Mit dem Wärmepreisrechner der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) lässt sich ausrechnen, welche Heizungstechnologie voraussichtlich kostengünstiger ist. Auch die steigende CO2-Bepreisung fließt in die Berechnung mit ein.
Beispiel Mehrfamilienhaus: Bei einem typischen Mehrfamilienhauses mit sieben Parteien zeigt sich, dass die Nutzung eines Wärmenetzes günstiger ist als bei anderen Heizungsarten. Die Vollkosten liegen pro Jahr rund 1.300 Euro (knapp 37.000 Euro) unter denen eines Gasbrennwertkessels (38.000 Euro). Nicht berücksichtigt in der Rechnung hat KEA-BW die Förderung eines Wärmenetzanschlusses.
Das Beispielhaus hat eine Wohnfläche von 600 Quadratmetern und verbraucht rund 12.000 Kubikmeter Gas pro Jahr. Der angenommene Arbeitspreis liegt bei knapp 16 Cent pro Kilowattstunde, beim Wärmenetz bei 14 Cent.
Beispiel Einfamilienhaus: In einem Ein- oder Zweifamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche kommt der Preisrechner von KEA-BW auf jährliche Vollkosten von etwa 8.900 Euro im Wärmenetz. Die jährlichen Vollkosten bei einem Erdgasbrennwertkessel liegen um rund 900 Euro höher bei etwa 9.800 Euro. Auch hier ist die Förderung eines Wärmenetzanschlusses nicht berücksichtigt.
Ein detaillierter Kostenvergleich ist mit dem Rechner nicht möglich. Die Preisentwicklung bei Brennstoffen und Energiedienstleistungen lässt sich für die kommenden 20 Jahre zudem nur bedingt prognostizieren.
Ein Kostenvergleich zwischen Wärmenetz und Wärmepumpe ist laut KEA-BW aktuell noch nicht möglich, soll aber zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen werden.
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