BBU-Zukunftsawards 2020 verliehen
In diesem Jahr standen die Zukunftswards des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen unter dem Motto "Erfolgsfaktor Innovation im Einsatz für den Klimaschutz". Geleitet wurde die Jury von Stefan Tidow, dem Berliner Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. In der Kategorie "Genossenschaften" vergab sie drei Preise und eine besondere Anerkennung. In der Kategorie "Gesellschaften" wurden vier Gewinner gekürt, da Platz Zwei doppelt vergeben wurde.
"Die Preisträger zeigen, dass die Herausforderungen der CO2-Reduktion im Gebäudebereich erfolgreich zu bewältigen sind." Regine Günther, Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, und Schirmherrin der BBU-Zukunftsawards 2020
Ausgelobt und verliehen werden die Preise seit 2000 jährlich unter den Mitgliedern des Verbands. In diesem Jahr fand die Preisverleihung im Rahmen der BBU-Tage am 2. (Genossenschaften) und am 3. März (Gesellschaften) in Bad Saarow statt. Je Kategorie werden Preisgelder in Höhe von 1.000 Euro für den ersten, 600 Euro für den zweiten und 300 Euro für den dritten Preis vergeben.
BBU-Zukunftsawards in der Kategorie "Genossenschaften": Von Wasserrecycling bis E-Mobilität
Mit dem ersten Preis wurde die Erste Wohnungsgenossenschaft Berlin-Pankow ausgezeichnet. Das Unternehmen nutzt bei einem Neubau mit 39 Wohnungen Abwärme aus Grauwasser und setzt ein umfangreiches Wasserrecycling ein. In dem Kooperationsprojekt soll die Energie- und Wasserversorgung für das geplante Wohnhaus klimaschonend und kostensparend erfolgen. Weiterhin ist eine Dachterrasse mit Gewächshaus für alle geplant.
"Bei diesem ... besonders umfassenden Projekt wird der Genossenschaftsgedanke durch und durch gelebt!"
Aus der Begründung der Jury
Mit dem zweiten Platz wurde die Wohnungsbaugenossenschaft 1919 Bad Belzig eG gewürdigt. Die Genossenschaft hat eine dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung mit Blockheizkraftwerk (BHKW) im eigenen Netz für insgesamt 195 Wohnungen entwickelt und umgesetzt. Das Ziel: Die Mitglieder erhalten nachhaltige Wärme und Strom zu günstigen Preisen aus einer Hand – mit im Boot sitzen die örtlichen Stadtwerke und die lokalen Handwerksbetriebe.
"Ein außergewöhnlicher Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, der hier von einer Genossenschaft mit nur fünf Mitarbeitern geleistet wird."
Aus der Begründung der Jury
Platz drei ging an das "Mitmach-BHKW" der Charlottenburger Baugenossenschaft eG. Die Genossenschaft hat in einer Wohnanlage mit 104 Wohnungen in Berlin-Reinickendorf ein Blockheizkraftwerk (BHKW) errichtet und die Gesamtanlage modernisiert. Die Besonderheit: Bei der Finanzierung des BHKW (in Kooperation mit der Berliner Energieagentur) konnten sich Mieter und Mitglieder der Genossenschaft über Crowdfunding beteiligen.
"Großen Ideenreichtum beweist die 'Charlotte' auch mit der umfangreichen und stringenten Kommunikation … . Das ist Energiewende zum Anfassen."
Aus der Begründung der Jury
Eine besondere Anerkennung der Jury erhielt die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG. Unter dem Motto "Teilen statt Besitzen" wurden E-Autos und Lastenräder zur Nutzung durch Belegschaft und Mitglieder angeschafft. Die Fahrzeuge stehen wochentags Mitarbeitern zur Verfügung, abends und an den Wochenenden können sie von Mitgliedern über eine App gebucht werden. Zudem wurde ein Schwerlastenrad zur Ausleihe angeschafft.
"Kombiniert mit innovativem Marketing und der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ist hier ein Projekt mit Vorzeigecharakter entstanden."
Aus der Begründung der Jury
BBU-Zukunftsawards in der Kategorie "Gesellschaften": Von Sektorkopplung bis Klimaneutralität
Sieger in der Kategorie "Gesellschaften" ist die Gewobag. Ausgezeichnet wurde die Integration von erneuerbaren Energien in die Wärmeversorgung über eine Sektorkopplung. In einem Wohnquartier der Gewobag in Berlin-Tegel mit 1.680 Wohnungen wurde dafür einen Hochtemperaturstahlspeicher errichtet. So lassen sich große Mengen von überschüssig erzeugtem Strom aus Wind- und Sonnenenergie aus dem Berliner Umland für die Quartiersversorgung nutzen und damit Ressourcen einsparen sowie Betriebskosten senken.
"Diese energetische Ertüchtigung ist ein echtes Pilotprojekt, bei dem ein besonders innovatives Speichermedium in der Praxis eingesetzt wird."
Aus der Begründung der Jury
Der zweite Platz ging an die Gesobau AG, die 13.500 Bestandswohnungen mit 100 Prozent CO2-neutraler Wärme versorgt – in Kooperation mit der Vattenfall Wärme AG. Das Stadtquartier "Märkisches Viertel" aus den 1960er Jahren wurde zuvor für 560 Millionen Euro energetisch saniert. Das Fernheizwerk des Viertels wurde zu einem lokalen Heizkraftwerk umgebaut, das mit Biomasse aus Brandenburg in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage Ökostrom erzeugt. Die CO2-Emissionen im Quartier konnten so um 80 Prozent gesenkt werden. Damit ist das Märkische Viertel die größte Niedrigenergiesiedlung in Deutschland.
"Dass das Märkische Viertel bereits heute das bundesweite Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes für das Jahr 2050 erreicht, spricht für das zukunftsorientierte Wirtschaften der Gesobau."
Aus der Begründung der Jury
Ebenfalls auf dem zweiten Platz landete die Rheinsberger Wohnungsgesellschaft mbH (Rewoge), die ihre Bestände energetisch saniert und einen ganzheitlichen CO2-freundlichen Entwicklungsansatz verfolgt hat, der auch der namensgebenden Kleinstadt zugute kommt. Eingebunden wurde sowohl externe Kompetenz (Energie- und Wärmeversorgung, Umwelt- und Naturschutz) als auch das Know-how skandinavischer Wissenschaftler genutzt.
"In großen Dimensionen gedacht, Ziele formuliert sowie Partner und wissenschaftlichen Sachverstand eingebunden."
Aus der Begründung der Jury
Den dritten Platz belegte in diesem Jahr die Howoge mit dem Neubau von 99 Wohnungen in Berlin-Lichtenberg: Hier wird eine optimierte Gebäudekonstruktion mit einem innovativem Energiekonzept kombiniert. Das Ziel: Klimaneutralität, Wirtschaftlichkeit und sozialverträgliche Mieten. Erreicht werden soll das durch dezentrale Trinkwasserstationen, Photovoltaikanlagen und Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
"Für den Neubau in der wachsenden Stadt Berlin hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft … ein übertragbares Modell geschaffen."
Aus der Begründung der Jury
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