Digitale Energiewende: Dena startet "Future Energy Lab"

Die ersten Projekte der Bundesregierung sind am Start: Im "Future Energy Lab" wird die Deutsche Energie-Agentur (Dena) bis 2022 digitale Technologien auf Basis von Blockchain und Künstlicher Intelligenz (KI) für die Energiewirtschaft erproben. Interessierte Unternehmen können mitmachen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die Deutsche Energie-Agentur (Dena) im Februar 2020 mit der Umsetzung der Blockchain-Strategie der Bundesregierung beauftragt. Erste Partner aus allen Teilbereichen der Energiewirtschaft sind bereits an Bord, um gemeinsam an digitalen Lösungen für die integrierte Energiewende zu arbeiten.

Weitere Unternehmen, die sich für die Aufnahme in das "Future Energy Lab" interessieren, können sich an die Dena wenden. Die Agentur hat dafür eine Online-Plattform eingerichtet. Im ersten Schritt werden drei Pilotprojekte realisiert.

Blockchain Machine Identity Ledger: Infrastruktur für das digitale Energiesystem

Der Blockchain Machine Identity Ledger – was ist das? Mit "Machine Identity" sollen technische Geräte eindeutig identifiziert werden. Hierfür wird eine energiespezifische Geräte-Identität entwickelt. Anschließend wird mit einem dezentralen digitalen Register (Ledger) die teil- oder vollautomatische An- und Abmeldung von Anlagen erprobt.

Ziel ist die Entwicklung eines Prototyps für eine Infrastruktur, die eine Basis für das digitale Energiesystem der Zukunft darstellen könnte – etwa für die Nutzung von systemrelevanten Diensten oder die Implementierung von Anwendungen mit Smart-Meter-Gebrauch.

CO2-Datendemonstrator: Visualisierung von Emissionen

Wo in Städten entstehen klimaschädliche CO2-Emissionen? Ein "CO2-Datendemonstrator" soll den Kohlendioxid-Ausstoß in einer virtuellen Karte sichtbar machen.

In dem Pilotprojekt werden zunächst die Emissionen in Bottrop, Dortmund, Gießen, Münster, Brandenburg (Havel), Templin, Chemnitz und Konstanz visualisiert. Zudem sind Workshops zur Beschaffung und Auswertung von Emissionsdaten geplant. Untersucht werden auch regulatorische Hürden, effiziente Methoden für die Aggregation und Verarbeitung von Daten sowie das Verhältnis zwischen Geheimhaltungs- und Informationsinteressen hinsichtlich öffentlich relevanter Daten.

Smart Contract Register für die Energiewirtschaft

Um digitale Vertragsbeziehungen, sogenannte Smart Contracts, für die Energiewirtschaft nutzbar zu machen, müssen diese standardisiert, automatisiert und rechtlich durchsetzbar sein. Hierfür werden aktuell Experten identifiziert, die ihre Kenntnisse aus den Bereichen Recht, Normung, IT und Energiewirtschaft im Rahmen eines Stakeholder-Prozesses einbringen wollen. Das Projekt startet voraussichtlich Ende 2020.


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