NHW sucht Ideen für "Micro House"-Prototypen
Die hessische Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt (NHW) will das Wohnen im "Micro House" testen und startet deshalb den Wettbewerb. Gesucht wird ein Prototyp für ein kleines, mobiles Haus mit smarten Technologien, das auf den Freiflächen der NHW zusätzlichen Wohnraum bieten soll. Man wolle das Potenzial der eigenen unbebauten Flächen so optimal und nachhaltig wie möglich nutzen, erklärt Dr. Thomas Hain, Leitender NHW-Geschäftsführer.
Das gesuchte Haus soll maximal 20 Quadratmeter groß, vier Meter hoch, transportabel, barrierefrei, mit autarker Energieversorgung und außerdem im Inneren mit smarter Technologie ausgestattet sein. Die beste Idee soll am Ende des Wettbewerbsverfahrens in die Realität umgesetzt werden. Danach solle in einem Feldversuch getestet werden, ob das Haus serienfähig ist, sagte Hain.
Bewerben können sich wegen der Komplexität des Vorhabens auch Arbeitsgemeinschaften aus verschiedenen Berufsgruppen, etwa Architekten, Ingenieure und Softwareentwickler als Team.
Testbetrieb für "Micro House"-Prototyp: Frankfurt am Main bietet sich an
Als mögliche Standorte für den geplanten Testbetrieb des "Micro House"-Prototypen kommen laut Dr. Constantin Westphal, für das Immobilienmanagement zuständiger NHW-Geschäftsführer, Siedlungen in der Melibocusstraße in Frankfurt-Niederrad und in der Albert-Schweitzer-Straße in Frankfurt-Nieder-Eschbach in Betracht.
"Die Siedlungen bieten viel freie Fläche, können aber nicht ohne weiteres ergänzt werden – vielleicht in ein paar Jahren. Bis dahin bleibt ihr Potenzial ungenutzt. Diese Lücke könnten die kleinen Häuser schließen." Dr. Constantin Westphal, Geschäftsführer für das Immobilienmanagement bei NHW
Als temporärer Wohnraum seien die Mini-Häuser ideal für die Bedürfnisse älterer Menschen, von Singles oder Studenten geeignet. Und "beginnt der Lückenschluss, können die Gebäude an einen neuen Standort umziehen", sagt Westphal.
Modulbauweise und 3D-Druck-Technologie gerne gesehen
"Wir wünschen uns, dass der Prototyp vorzugsweise in Modulbauweise und gerne auch unter Einsatz von 3D-Druck-Technologie für das gesamte Gebäude oder die Gestaltung einzelner Teile entsteht", ergänzt der für Frankfurt zuständige NHW-Regionalcenterleiter Holger Lack.
Vorausgesetzt wird außerdem eine autarke Energieversorgung, etwa mit einem eigenen Frisch- und Abwasserwassertank und durch den Einsatz von Photovoltaik. Im Inneren sollen neueste Verfahren der Informations-, Kommunikations- und Sensortechnologie – zum Beispiel einen schlüssellosen Zugang oder Blockchain-Systeme – vorherrschen.
Jetzt bis zum 17. November bewerben
Die Teilnahmeanträge können noch bis zum 17.11.2020 eingereicht werden. Gesichtet werden die Ideen von einer internen Jury. Die Teilnehmer der überzeugendsten Arbeiten werden zu einem Planungswettbewerb eingeladen. Im Zuge dessen werden die Wettbewerbsarbeiten konkret ausgearbeitet und anschließend erneut bewertet.
"Wenn alle Genehmigungen rechtzeitig erteilt sind, könnten wir mit dem Bau unseres Prototypen im Sommer 2021 beginnen", sagt Virginia-Annabelle Andres, die den Wettbwerb als zuständige Projektleiterin betreut.
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