Heizkostenabrechnung: Regional hohe Nachzahlungen erwartet

Bei Verbrauch und Heizkosten bestehen laut Techem signifikante regionale Unterschiede. Die Nachzahlungen für das Abrechnungsjahr 2024 werden demnach unterschiedlich hoch ausfallen. Wo es günstiger und wo es teurer wird.

Insgesamt fallen die Heizkostennachzahlungen für das Abrechnungsjahr 2024 voraussichtlich niedriger aus als 2023, wie eine Prognose des Energiedienstleisters Techem zeigt. Die Trendwende ist auf die Preisentwicklung bei Strom und Gas, die sinkenden Ölpreise sowie die teils sehr milden Temperaturen zurückzuführen. Regional sind allerdings hohe Nachzahlungen zu erwarten.

Deutlicher Kostenanstieg bei Fernwärme

Im Jahr 2024 ist der Fernwärmepreis laut Techem im Vergleich zu 2023 um 7,1 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung führt zu einer spürbaren Belastung für Verbraucher, da auch die Raumheizkosten für Fernwärme um 25,4 Prozent höher ausfallen. Das unterstreicht die Notwendigkeit, kosteneffiziente und nachhaltige Lösungen für die Wärmeversorgung zu finden.

Die Kosten für Strom, Gas und Heizöl sind hingegen gesunken. Nach den teilweise drastischen Anstiegen in den Jahren 2022 und 2023 hat der Strompreis 2024 gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent nachgelassen, Gas war 3,6 Prozent günstiger und Öl 4,6 Prozent. Dementsprechend sind auch die Raumheizkosten für die jeweiligen Energieträger gefallen: um 7,6 Prozent (Strom), 4,8 Prozent (Gas) und 5,8 Prozent (Öl).

Energieverbrauch und Heizkosten – Gewinner und Verlierer

Trotz der insgesamt besseren Preislage und den milden Temperaturen – das Jahr 2024 war in der Heizperiode gegenüber 2023 um 1,3 Prozent wärmer – bestehen nach Auswertungen von Techem signifikante regionale Unterschiede bei Verbrauch und Heizkosten.

So zeichnet sich etwa in Mainz (minus 26,1 Prozent), Worms (minus 23 Prozent) und Braunschweig (minus 20,5 Prozent) ein deutlicher Rückgang des Energieverbrauchs ab. Besonders schlecht schneidet der Südwesten ab im nationalen Energiespar-Ranking im Jahr 2024: Von den Städten und Gemeinden mit den größten Mehrverbräuchen im Jahr 2024 befinden sich vier in Baden-Württemberg darunter Lahr (plus 24,1 Prozent), Freiburg im Breisgau (plus 21,6 Prozent), Pfullendorf (plus 18,1 Prozent) und Laupheim (plus 17,3 Prozent). Schlusslicht ist die rheinland-pfälzische Stadt Andernach. Hier lag der Mehrverbrauch bei Heizwärme 39,9 Prozent; und auch die Steigerungen bei den Heizkosten je Energieträger waren am höchsten: Strom (plus 30,9 Prozent), Gas (plus 34,9 Prozent), Öl (plus 33,5 Prozent), Fernwärme (plus 77,8 Prozent).

"Angesichts stark schwankender Energiepreise gewinnt das Thema Energieeffizienz weiter an Bedeutung. Auch unsere Heizkostenprognose lässt vermuten, dass sich das Verhalten der Menschen bei der Nutzung von Heizenergie zum Positiven verändert", so Matthias Hartmann, CEO von Techem. Technologische Innovationen seien der Schlüssel, um Energieverbrauch und -kosten nachhaltig zu senken.

Methodik

Grundlage der Verbrauchsprognose sind Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes aus den Jahren 2023 bis 2024 sowie Daten des Statistischen Bundesamtes zu den Preisen für verschiedene Energieträger im betreffenden Zeitraum. Die Prognose beruht auf einer Auswertung der Preis- und Verbrauchsentwicklung des Techem Research Institutes on Sustainability (TRIOS) für das vergangene Jahr. Ob Mehrkosten für Verbraucher entstehen und wie hoch diese ausfallen, lässt sich nach Abrechnungserstellung sagen.

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dpa