Fit und motiviert am Arbeitsplatz
„Das Wichtigste im Leben ist es, gesund zu bleiben. Insbesondere während Corona war das natürlich ein Thema“. Christiane Kinkartz, gemeinsam mit ihrem Bruder Eric Faensen Gesellschafterin bei der in Aachen ansässigen Faensen GmbH, beschreibt so die Situation, wie sie im Unternehmen im vergangenen Jahr vorherrschte. Wie so viele andere Handwerksunternehmen hatte und hat auch der Kfz-Dienstleister ein besonderes Interesse an zufriedenen und motivierten Fachkräften. Seit Mitte 2022 nehmen die 52 Mitarbeitenden des Unternehmens an Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung teil, und es gibt erste positive Effekte, auch wenn eine genaue Analyse der Ergebnisse erst zum Jahresende 2023 erfolgt. „Das Thema Gesundheit hat mich persönlich schon immer interessiert“, so die Personalleiterin.
Durch dieses Interesse ist sie auf die Information gestoßen, dass die gesetzlichen Krankenkassen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung anbieten. „Ich habe bei der IKK classic angerufen und sofort einen Termin vereinbart.“
Tipp:
Wer sich nicht direkt an eine Krankenkasse wenden möchte, kann sich für eine kostenlose Erstberatung ganz einfach an die BGF-Koordinierungsstelle NRW wenden. Die BGF-Koordinierungsstelle ist ein Gemeinschaftsangebot der gesetzlichen Krankenkassen. Dieses unterstützt und berät Unternehmen beim Aufbau betrieblicher Gesundheitsförderung, kurz BGF. Hier finden Sie weitere Informationen und können auch sofort einen Beratungstermin vereinbaren:
www.bgf-koordinierungsstelle.de/nrw
Bei der Faensen GmbH ging es mit einem Vital-Frühstück als Kick-Off für alle Mitarbeitenden los, bei dem ein Vertreter der beauftragten Krankenkasse in einem Vortrag erläuterte, was auf das Team im Rahmen der BGF-Maßnahme zukommt. Außerdem musste die Belegschaft einen Fragebogen ausfüllen, um den Ist-Zustand möglichst genau abzubilden. „Seither kommt ein Trainer der Krankenkasse in regelmäßigen Abständen zu uns und veranstaltet mit allen Abteilungen mehrstündige Trainings“, erläutert die Schwester des Geschäftsführers. Was in diesen Trainings getan und besprochen wird, bleibt vertraulich. „Inhaltlich sind wir aber im Bilde und stehen in ganz engem Kontakt zum Trainer“. Momentan läuft im Rahmen der Maßnahme das Modul „Teamentwicklung“. „Ich weiß, beispielsweise, dass die Teinehmenden bei dieser Maßnahme ihren Arbeitsplatz mit Lego nachbauen sollen, um sich ihre Arbeitssituation bewusst zu machen“, so Christiane Kinkartz. Außerdem wurde bei der Faensen GmbH eine siebenköpfige Arbeitsgruppe Gesundheit gegründet, die ebenfalls alle 3 Monate tagt. An diesen Treffen nimmt Christiane Kinkartz regelmäßig teil.
Und was ist seither geschehen? „Wir haben bereits mehrere Anregungen aus der Auswertung der Fragebögen und den Trainings konkret umgesetzt“, berichtet die 49-Jährige. So wurden alle Mitarbeitenden in der Verwaltung mit Headsets ausgestattet, da einige über Schulter- und Nackenschmerzen klagten, weil sie beim Telefonieren immer den Hörer zwischen Kopf und Schulter geklemmt haben, damit beide Hände frei bleiben. Außerdem wurde die Telefonanlage anders programmiert, damit der Geräuschpegel im Großraumbüro minimiert wird. Geplant ist auch die Anschaffung von Schallschutzelementen für eine bessere Akustik im Büro. „Das alles hat zu einer deutlich ruhigeren und entspannteren Arbeitsatmosphäre geführt“, so Christiane Kinkartz.
Und die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? „Die waren zunächst skeptisch, was betriebliche Gesundheitsförderung angeht, die Skepsis hat sich aber mittlerweile bei fast allen aufgelöst“, freut sich die Personalleiterin. „Für mich ist das ein Erfolg, wenn unsere Mitarbeitenden es wertschätzen, dass wir Zeit und damit Geld in die Hand nehmen, um etwas für ihre Gesundheit zu tun.“ Denn ganz kostenlos ist eine solche Aktion natürlich nicht. Auch wenn der Trainer der IKK classic kostenlos in die Firma kommt. „Da alle Maßnahmen während der regulären Arbeitszeit stattfinden, kommen durch die vielen Termine für alle Mitarbeitenden doch einige Ausfallstunden zusammen“, erklärt Christiane Kinkartz. Die Mitgesellschafterin will auf jeden Fall weitermachen mit der betrieblichen Gesundheitsförderung. Denn im Endeffekt wird sich unser Engagement für die Firma und die Belegschaft auszahlen, davon ist sie überzeugt. „Wir sehen die Maßnahme als einen Invest in unser Team. Wir werden das Projekt und auch die Ergebnisse Ende 2023 genau und detailliert auswerten, dann wissen wir mehr", so Christiane Kinkartz, die bereits jetzt einen deutlichen, positiven Trend erkennen kann.
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